Wenige Wochen nach dem Bekanntwerden des schwerwiegend Cyberangriffs auf den Softwarehersteller Solarwinds wurde jetzt eine weitere schwerwiegende Attacke im Zusammenhang mit der Software Supply Chain öffentlich.
Das französische Softwareunternehmen Centreon wurde von russischen Hackern infiltriert. Zu den Kunden von Centreon gehören Airbus, Air France, Thales, ArcelorMittal, Électricité de France (EDF) und Telekommunikationsanbieter wie Orange sowie das französische Justizministerium. Der Angriff hat zwar ein kleiner Ausmaß als der Solarwinds-Vorfall, folgt jedoch einem ähnlichen Muster: Ein kompromittierender Angriff durch Dritte, die sich heimlich in der Software eines Unternehmens eingenistet haben um mit zeitlicher Verzögerung zuzuschlagen.
Adam Palmer, Chief Cybersecurity Strategist bei Tenable, kommentiert den jüngsten Vorfall:
„Der neue, auf die Lieferkette fokussierte Angriff, den Centreon erlebt hat, weist beunruhigende Ähnlichkeiten mit dem jüngsten Angriff auf Solarwinds auf. Wie Solarwinds scheinen auch die Angreifer bei Centreon die Opferunternehmen ins Visier zu nehmen, indem sie schädlichen Code in die Software-Lieferkette einschleusen. Dies wird immer mehr zu einer bevorzugten Strategie von Cyberangreifern. Sie können Sicherheitsschwachstellen in der Lieferkette nutzen, um ein Unternehmen zu attackieren. Einmal in ein Netzwerk eingedrungen, können sie dann in private Bereiche vordringen, um Schaden anzurichten oder Daten zu stehlen.
Angriffe auf die Software Supply Chain können schwer zu erkennen sein, selbst mit fortschrittlichen Erkennungs- und Präventionstools. Das bedeutet jedoch nicht, dass es unmöglich ist, diese Angriffe zu stoppen. Auch wenn die genauen Details des Centreon-Angriffs noch nicht bekannt gegeben wurden, zielen diese Angriffe in der Regel auf bekannte Schwachstellen ab. Selbst versierte Angreifer nutzen diese vorhandenen Schwachstellen häufig aus, um einfachen Zugang zu Systemen zu erhalten. Unternehmen können diesen Missbrauch verhindern und die Wahrscheinlichkeit eines Datendiebstahls verringern, indem sie kritische Schwachstellen schnell beheben. Unternehmen sollten auch die Sicherheitspraktiken ihrer Zulieferer überprüfen und validieren. Verlangen Sie starke Sicherheitspraktiken in Lieferantenverträgen und führen Sie Qualitätssicherungstests durch, um zu bestätigen, dass der Code in der Lieferkette sicher ist.“