Romance-Scams, auch Liebesbetrug genannt, treten in Deutschland immer häufiger auf. Online-Dating-Plattformen und Dating-Apps erfreuen sich einer großen Beliebtheit und machen es Cyberkriminellen leicht, ihren potenziellen Opfern die große Liebe vorzugaukeln.
Die Täter können problemlos falsche Identitäten und gefälschte Dokumente erstellen – selten war es leichter, arglose Menschen zu manipulieren. Diese stammen aus allen Altersgruppen und sozialen Schichten, sodass jeder Betrugsfall zu einer Masche werden kann. Die Betroffenen schweigen meist aus Scham oder Angst vor Bloßstellung. So können die Täter oft lange Zeit unentdeckt weiter agieren.
Gerade zum Valentinstag sind viele Menschen auf Partnersuche. Das ist eine günstige Gelegenheit für Kriminelle, jemandem die große Liebe vorzuspielen und daraus Profit zu schlagen. Zuerst gewinnen sie das Vertrauen ihres Opfers, dann täuschen sie einen Notfall vor und drängen es dazu, hohe Geldbeträge zu überweisen. Die emotional manipulierte Person glaubt ihrem vermeintlichen Partner und verhält sich bei der folgenden Transaktion vollkommen unverdächtig, da sie wie immer handelt. Dadurch ist es für Banken und Finanzinstitute deutlich schwieriger, diese Art von Betrug zu erkennen.
Das zeigt, wie wichtig es ist, sich bei der Bekämpfung von Romance-Scams auf die Hintermänner zu konzentrieren. Mithilfe von Verhaltensbiometrie lässt sich analysieren, wie eine Person über ihre Endgeräte mit ihren Konten interagiert. Auf diese Weise können Banken solche Betrugsversuche erkennen, da hierfür oft Money-Mule-Konten verwendet werden, die diese verdächtigen Muster aufweisen. Die Konten werden von den Mules genutzt, um illegal erhaltene Gelder entgegenzunehmen oder auf ein weiteres Konto zu transferieren.
Der Romance-Scam zeigt, wie groß das Risiko für Banken und deren Kunden ist. Um Betrügern langfristig das Handwerk zu legen, sind daher grundlegende Maßnahmen notwendig. Essenziell ist dabei der Aufbau eines Netzwerks, mit dem Banken Informationen über Mule-Konten, die eindeutig als solche identifiziert wurden, austauschen können.