In Deutschland gibt es jede Menge Bundestrainer und mindestens genauso viele Virologen. Inzwischen ist aber auch klar, dass die Zahl der Supply Chain Manager mindestens genauso hoch ist. Zu Recht stellen besagte Experten fest, dass Supply Chains in unserer globalisierten Wirtschaft nicht nur äußerst fragil, sondern angesichts diverser Ereignisse auch nachhaltig gestört sind. Die Forderung daher klar: Wir brauchen widerstandsfähige Supply Chains.
Aber was genau verbirgt sich hinter einer widerstandsfähigen, einer resilienten Supply Chain? Fangen wir zunächst damit an, was sie nicht ist: Bei einer resilienten Supply Chain handelt es sich mitnichten um ein starres Gebilde mit unumstößlichen Prozessen, das jedem Druck und jeglicher Stresssituation ohne weiteres gewachsen ist. Auch ist es nicht so, dass politische und wirtschaftliche Vorfälle sich den Supply Chains anpassen. Ganz im Gegenteil: Supply Chains müssen stattdessen mit den Gegebenheiten einer immer volatiler werdenden Wirtschaft und einem sich ständig ändernden Umfeld zurechtkommen. Folglich handelt es sich bei Supply Chains um hochdynamische und flexible Gebilde, die fortlaufend adaptiert werden müssen.
So ist eine resiliente Supply Chain anpassungsfähig gegenüber Veränderungen und dabei nicht reaktiv, sondern in der Lage, mögliche Beeinträchtigungen im Vorfeld zu antizipieren und überdies vor allem transparent. Denn gerade Transparenz ist für eine resiliente Supply Chain elementar. Nicht zu wissen, wo sich eine Lieferung befindet und wann sie voraussichtlich wo ankommen wird, bedeutet im Umkehrschluss, nicht reagieren zu können, wenn es zu Verspätungen und/oder Ausfällen kommt. In der Folge bedeutet dies abgerissene Lieferketten, stillstehende Produktionsbänder und Waren, die nicht verfügbar sind.
Mit Daten vor die Welle kommen
Mit Resilienz beugt man gerade solchen Szenarien vor. In einem komplexen Supply Chain Netzwerk kommt es stets zu Beeinträchtigungen. Die Frage lautet, wie gehen Unternehmen damit um? Für die meisten zählt Transparenz zum entscheidenden Schritt hin zu mehr Widerstandsfähigkeit. Laut Gartner stellt für 79 Prozent der Unternehmen Transparenz den wichtigsten Faktor für mehr Resilienz dar.
Eine transparente Supply Chain benötigt jedoch Daten, jede Menge Daten, aus denen umfassende Informationen hervorgehen, woraus sich wiederum konkrete Handlungen oder zumindest Handlungsempfehlungen ableiten lassen. Im Idealfall lassen sich diese Prozesse vollständig automatisieren.
Daten entstehen an allen Stellen entlang der gesamten Supply Chain – ob an der ersten, mittleren oder letzten Meile. Transparenz entsteht dann, wenn diese Daten nicht nur erfasst, aber vor allem sinnvoll verarbeitet werden, und zwar im gesamten Supply-Chain-Ökosystem, unabhängig vom Transportmodus, – sei es See, Luft, Schiene oder Straße.
Nachhaltigkeit gehört zu Resilienz
Bei der intelligenten Nutzung dieser Daten geht es um weit mehr als die Prognose der voraussichtlichen Ankunftszeit (ETA) einer Lieferung. Ein Transport ist grundsätzlich kostenintensiv, zugleich zeichnet der Transportsektor für einen nicht unerheblichen Teil der weltweiten Treibhausemissionen verantwortlich. Transparenz darüber zu haben, wie viel CO2 entlang der Supply Chain ausgestoßen wird, trägt in erheblichem Maße dazu bei, Emissionen und gleichzeitig Treibstoff einzusparen. Auch hierbei gilt es, besagte Transparenz über sämtliche Transportmodi hinweg zu erhalten. Auf diese Weise können Unternehmen ermitteln, an welcher die meisten Co2-Emissionen entstehen, und entsprechende Gegenmaßnahmen implementieren.
Nachhaltigkeit zahlt in dreifacher Hinsicht auf das Thema resiliente Supply Chain ein. Erstens: Verbraucher:innen haben inzwischen ein höheres Bewusstsein für Nachhaltigkeit einwickelt. Sie verlangen nach Produkten mit einem möglichst geringen ökologischen Fußabdruck. Gleichzeitig stehen die Unternehmen immer mehr in der Pflicht, diesen auch nachzuweisen. Eine Supply Chain, die möglichst ökologisch betrieben werden kann, wirkt sich folglich unmittelbar auf den Absatz von Endprodukten aus. Zweitens: Ein geringerer Treibstoffverbrauch führt unweigerlich zu einer Senkung der Transportkosten. Drittens: Neben der kundenseitigen Erwartungshaltung an Nachhaltigkeit besteht eine solche auch seitens der eigenen Belegschaft. Vor allem junge Kolleg:innen, die nach und nach die Generation der Babyboomerin vielen Unternehmen ersetzen, erwarten von verantwortungsvollen Arbeitgebern, dass diese auch nachhaltig agieren. Nachhaltigkeit ist demzufolge schon lange kein „Nice to have” mehr, sondern absolute Notwendigkeit, um die Supply Chain auch personell “bei Laune” zu halten.
Shippeos Supply-Chain-Visibility-Plattformist hierbei ein Baustein, der Unternehmen zu resilienteren Supply Chains verhilft. Vor allem auf der mittleren und letzten Meile bietet die Plattform die notwendige Transparenz und fungiert als ein zentraler Baustein in einem Ökosystem, um im Zusammenspiel mit anderen Lösungen Supply Chains zu stabilisieren und diese perspektivisch immer weiter zu automatisieren, um maximale Resilienz herzustellen.