Defintion, Aufgaben und Gehalt

Was ist ein CSO? Alle Infos zum Chief Security Officer

CSO

Cyberangriffe, Datendiebstahl und physische Bedrohungen beschäftigen Unternehmen tagtäglich. Darum ist die Rolle des Chief Security Officers (CSO) wichtiger denn je. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Titel?


Ein Chief Security Officer ist ein Top-Manager, der für die Sicherheit eines Unternehmens in all ihren Facetten verantwortlich ist. Das bedeutet, dass dieser nicht nur die digitale Infrastruktur schützt, sondern auch die physischen Assets, die Mitarbeiter und alle sensiblen Informationen des Unternehmens. Da Hackerangriffe, Ransomware und Datenschutzverletzungen an der Tagesordnung sind, ist er der erste Ansprechpartner, wenn es um Risikomanagement, Krisenbewältigung und die Entwicklung von Sicherheitsstrategien geht.

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Die Geschichte des CSO: Vom Nischenjob zur Schlüsselposition

In den 1990er-Jahren war der Jobtitel noch kaum bekannt. Doch mit dem Aufkommen des Internets und der zunehmenden Digitalisierung von Unternehmen gewann die Rolle an Bedeutung. In den frühen 2000er-Jahren wurde der CSO zum Synonym für IT-Sicherheit. Heute ist die Position fest in der Unternehmensstruktur verankert, und die Nachfrage steigt stetig.

Ursprünglich war der CSO vor allem für die IT-Sicherheit zuständig. Doch im Laufe der Jahre hat sich das Aufgabenspektrum erweitert. Heute umfasst die Rolle auch die physische Sicherheit von Gebäuden, die Sicherheit von Mitarbeitern und die Einhaltung von Compliance-Vorschriften.

Trotz der wachsenden Bedeutung gibt es jedoch einen Mangel an geeigneten Kandidaten. Viele Unternehmen suchen erst dann nach einem geeigneten Kandidaten, wenn sie bereits Opfer eines Sicherheitsvorfalls geworden sind. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Rolle proaktiv zu besetzen, um potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.

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Was macht ein CSO? Die Kernaufgaben im Ãœberblick

Die Aufgaben eines CSO sind vielfältig und anspruchsvoll. Sie reichen von der Entwicklung von Sicherheitsstrategien bis hin zur Krisenbewältigung. Hier sind die wichtigsten Verantwortungsbereiche:

  1. Risikomanagement: Er identifiziert potenzielle Bedrohungen und entwickelt Strategien, um diese zu minimieren. Dies umfasst sowohl digitale als auch physische Risiken.
  2. Sicherheitsrichtlinien: Er ist verantwortlich für die Erstellung und Umsetzung von Sicherheitsrichtlinien, die das Unternehmen vor finanziellen, physischen und informationellen Risiken schützen.
  3. Compliance: Er stellt sicher, dass das Unternehmen alle relevanten gesetzlichen Vorschriften einhält, insbesondere in Bereichen wie Datenschutz, Gesundheit und Sicherheit.
  4. Innovation: Durch die Erforschung neuer Sicherheitstechnologien und -lösungen sorgt er dafür, dass das Unternehmen stets auf dem neuesten Stand ist.
  5. Krisenmanagement: Im Falle eines Sicherheitsvorfalls koordiniert er die Reaktion des Unternehmens und sorgt dafür, dass die Auswirkungen minimiert werden.

Eines sollten Sie unbedingt wissen. Die Arbeitssituation in dem Berufsfeld ist derzeit äußerst angespannt. Eine Studie von Gartner zeigte kürzlich, dass etwa 50 Prozent der IT-Sicherheitsführungskräfte darüber nachdenken, ihren Job aufzugeben. Die Belastung ist beträchtlich: Sie arbeiten im Durchschnitt elf Stunden pro Woche mehr als vertraglich vereinbart. Diese Überarbeitung führt häufig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen und einer gestörten Balance zwischen Arbeit und Privatleben. Viele erwägen daher nicht nur einen Arbeitgeberwechsel, sondern sogar einen kompletten Berufswechsel. Natürlich hängt all das von der jeweiligen Branche und dem Unternehmensumfeld ab.

CISO Burnout
Bildquelle: Gartner

Ein Hauptgrund für diese Situation ist der massive Fachkräftemangel im Cybersecurity-Bereich. Die aktuelle ISC2-Studie von 2024 verdeutlicht das Problem: Zwar gibt es weltweit etwa 5,5 Millionen Cybersecurity-Fachkräfte – ein minimaler Anstieg von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der tatsächliche Bedarf liegt jedoch bei 10,2 Millionen Fachkräften, was einem Anstieg von 8,1 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Diese große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage verschärft den Druck auf die vorhandenen Sicherheitsexperten zusätzlich.

Warum ist ein CSO so wichtig?

Die zunehmende Komplexität von Sicherheitssystemen – sowohl digital als auch physisch – macht die Rolle des Leiters der Unternehmenssicherheit unverzichtbar. Viele Sicherheitsvorfälle entstehen durch die Verknüpfung von physischen und digitalen Schwachstellen, wie etwa die Manipulation von Zugangssystemen. Der höchste Sicherheitsverantwortliche sorgt dafür, dass alle Sicherheitsaspekte unter einem Dach vereint sind und klare Verantwortlichkeiten geschaffen werden.

Für kleinere Unternehmen mag die Position überflüssig erscheinen, doch immer häufiger werden auch sie zum Angriff von Cyberkriminellen. Für größere Organisationen ist sie ohnehin ein Muss. Sie stellt sicher, dass Sicherheitsfragen nicht ad hoc von anderen Managern behandelt werden, sondern von einer zentralen Stelle aus koordiniert werden.

CSO vs. CISO: Wo liegt der Unterschied?

In manchen Unternehmen wird der CSO auch als Chief Information Security Officer (CISO) bezeichnet, insbesondere wenn der Fokus stärker auf der digitalen Sicherheit liegt. In anderen Fällen gibt es sowohl einen CSO als auch einen CISO, wobei Letzterer sich speziell um die Sicherheit von Informationssystemen kümmert.

Bei vielen Firmen überschneiden sich die Aufgaben jedoch, gerade weil physische und digitale Sicherheit immer stärker miteinander verflochten sind. So können beispielsweise Zugangskontrollsysteme oder IoT-Geräte sowohl physische als auch digitale Sicherheitsrisiken darstellen.

In Organisationen, die beides haben, berichtet der CISO oft an den CSO, der wiederum direkt an den CEO oder COO berichtet. Diese enge Zusammenarbeit ist entscheidend, um eine umfassende Sicherheitsstrategie zu entwickeln.

Gehalt und Karriereaussichten

Der Beruf ist nicht nur anspruchsvoll, sondern auch lukrativ. In den USA liegt das durchschnittliche Gehalt eines CSO zwischen 101.000 und 204.000 US-Dollar, mit einem Median von 144.017 US-Dollar. In Deutschland bewegen sich die Gehälter je nach Branche und Unternehmensgröße zwischen 80.000 und 150.000 Euro jährlich. Die besten Gehälter werden in der Regel in der Technologiebranche, im Finanzsektor und in der Versicherungsindustrie gezahlt.

Laut StepStone können angehende CSOs in Deutschland ein Durchschnittsgehalt zwischen 94.600 € und 120.000 € erwarten, wobei der Durchschnitt bei etwa 103.800 € liegt. Das entspricht einem Monatsgehalt von rund 8.650 € und einem Stundenlohn von etwa 54 €. Besonders viele offene Stellen gibt es derzeit in Metropolen wie Berlin, München und Frankfurt am Main.

Fazit: Der CSO als Schlüsselfigur im modernen Unternehmen

Der Chief Security Officer ist eine unverzichtbare Rolle in vielen Unternehmen. Ob es um die Abwehr von Cyberangriffen, den Schutz physischer Assets oder die Einhaltung von Compliance-Vorschriften geht – er ist der Hüter der Sicherheit. Mit der wachsenden Bedeutung von Sicherheit wird die Nachfrage nach qualifizierten CSOs weiter steigen, was die Position zu einer der spannendsten und zukunftssichersten Karrieremöglichkeiten macht.


Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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