Sicherheitsmaßnahmen im Unternehmen

ISMS nach ISO 27001: Ein Kompass für umfassende Cyber-Resilienz

Kompass-Sicherheit

Kein Unternehmen möchte aus den falschen Gründen in den Nachrichten erscheinen – besonders nicht nach einer Cyber-Attacke, bei der womöglich Kundendaten kompromittiert wurden.

In der Regel bedeuten Sicherheitsvorfälle, die öffentlich werden, auch einen erheblichen Imageverlust, der meist auch wirtschaftliche Einbußen nach sich zieht. Umfassende Informationssicherheit ist für Unternehmen daher schon längst kein Luxus mehr, sondern eine dringende Notwendigkeit.

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Angesichts der weiterhin zunehmenden Häufigkeit von Cyber-Angriffen, die zu Ausfallzeiten und durch spezialisierte Ransomware-Angriffe häufig auch zu erheblichen finanziellen Verlusten führen, stehen Unternehmen jeder Größe unter wachsendem Druck, ihre operativen Abläufe umfassend abzusichern. Die Folgen unzureichender IT-Sicherheitsmaßnahmen können gravierend sein und reichen von Betriebsunterbrechungen und hohen Wiederherstellungskosten bis hin zu potenziellen Bußgeldern, die durch eine Reihe neuer Gesetzgebungen entstehen. Gerade wenn sich herausstellen sollte, dass Schwachstellen durch veraltete Systeme und manuelle Prozesse verursacht wurden, ist die Rufschädigung nicht weit.

Management-Rahmenwerke als Schlüssel zum Risikomanagement

Die Einführung eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) ist heute ein wesentlicher Schlüsselfaktor, um die Auswirkungen einer möglichen Cyber-Attacke zu verringern. Es senkt das Risiko von Folgekosten und gewährleistet die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs selbst im Schadensfall. Ein ISMS hilft Unternehmen dabei, Informationssicherheitsrisiken proaktiv zu managen und zu mindern, die Wahrscheinlichkeit von Datenschutzverletzungen zu verringern und operative Unterbrechungen zu minimieren. Durch den Schutz von sensiblen Informationen sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften reduziert das ISMS die mit Sicherheitsvorfällen verbundenen finanziellen und Reputationskosten und unterstützt so den langfristigen Erfolg des Unternehmens.

Vorteile einer ISO 27001-Zertifizierung für Unternehmen

Einen proaktiven Rahmen für die Erreichung ganzheitlicher Sicherheit bietet die Zertifizierung nach ISO 27001, einem international anerkannten Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme. Die ISO 27001-Zertifizierung ist nicht nur eine reine Konformitätsmaßnahme, sondern stellt eine strategische Initiative dar, die die gesamte Effizienz eines Unternehmens grundlegend verbessern kann. Sie stärkt die Glaubwürdigkeit, optimiert Abläufe und Kosten, gewährleistet die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und bereitet Unternehmen ideal darauf vor, zukünftige IT-Sicherheits-Herausforderungen effektiv zu bewältigen. Für die Zuschlagserteilung bestimmter öffentlicher Aufträge ist eine ISO27001-Zertifizierung heute oftmals unerlässlich. 

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Die Umsetzung von ISO 27001 beinhaltet die Anwendung robuster Sicherheitskontrollen und regelmäßiger Risikobewertungen, um Schwachstellen, die von Angreifern (z.B. auf Basis von Ransomware) ausgenutzt werden könnten, präventiv zu erkennen und zu beheben. Optimierte Geschäftsabläufe tragen zur weiteren Risikominderung bei und verringern die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen von Cybersicherheitsvorfällen. Die Zertifizierung stärkt auch das Vertrauen der Stakeholder, indem sie die Anwendung strenger Informationssicherheitspraktiken demonstriert.

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Top-Down: Die Implementierung erfordert organisatorische Sorgfalt

Die Umsetzung von ISO 27001 beginnt mit der Unterstützung der Unternehmensleitung. Es ist wichtig an dieser Stelle zu betonen, dass die IT-Leitung (bzw. CIO) oder der IT-Sicherheitsbeauftragte (bzw. Chief Information Security Officer) hier operative Verantwortlichkeit haben kann (responsibility) aber die Zurechenbarkeit bzw. Haftung (accountability) für IT-Sicherheit obliegt immer der Geschäftsführung, so wie allgemein die Fähigkeit zur Fortführung der Geschäftstätigkeit hier liegt. Die Umsetzung von ISO 27001 bedarf weiterhin der Bildung eines funktionsübergreifenden Teams, das Lückenanalysen und Risikobewertungen durchführt. Dieser Ansatz hilft Unternehmen, Schwachstellen zu erkennen und zu beseitigen, sensible Daten zu schützen und Betriebsunterbrechungen zu minimieren. Die Entwicklung eines ISMS, das den ISO 27001-Normen entspricht, umfasst die Dokumentation von Risiken, Richtlinien, Verfahren und Leitlinien zum Schutz kritischer Geschäftsprozesse und der IT-Infrastruktur.

Der Implementierungsprozess umfasst technische Lösungen wie Verschlüsselung und Zugangskontrollen sowie betriebliche Maßnahmen wie Protokolle zur Reaktion auf Zwischenfälle und kontinuierliche Überwachung. Durch regelmäßige Überprüfungen wird sichergestellt, dass diese Kontrollen Cyber-Bedrohungen wirksam abwehren und die Einhaltung von Vorschriften gewährleisten.

Sicherheitsbewusstsein im gesamten Unternehmen schaffen

Schulungsprogramme für Mitarbeiter sind für die Förderung einer Kultur des Bewusstseins für Informationssicherheit von entscheidender Bedeutung. Indem die Mitarbeiter darin geschult werden, Sicherheitsbedrohungen effektiv zu erkennen und darauf zu reagieren, verbessern Unternehmen ihre Sicherheitslage und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberangriffen. Die Zertifizierung nach ISO 27001 bedeutet eine umfassende Verpflichtung zu strengen Informationssicherheitsstandards. Sie stärkt die Glaubwürdigkeit bei den Beteiligten, indem sie robuste Sicherheitsmaßnahmen und proaktive Risikomanagementpraktiken demonstriert.

Empfehlungen zur erfolgreichen Einführung

Um eine ISO 27001-Zertifizierung erfolgreich zu implementieren, sollten Unternehmen Best-Practice-Empfehlungen berücksichtigen. Dabei haben sich folgende Schritte bewährt:

  • Unterstützung durch die Führung: Die Einführung erfordert unbedingt einen Top-Down-Ansatz – das bedeutet, das Management muss voll und ganz hinter der ISO 27001-Implementierung stehen und das entsprechende Engagement im Unternehmen sicherstellen. Dazu gehören eine sinnvolle Ressourcenzuweisung und Verteilung der Verantwortlichkeiten, um eine ganzheitlich sicherheitsorientierte Kultur und kontinuierliche Verbesserung zu fördern.
  • Umfassende Risikobewertungen durchführen: Unternehmen müssen ihre Bedrohungen und Schwachstellen bewerten und priorisieren, um wirksame Strategien für ihr spezifisches Risikomanagement zu entwickeln.
  • Entwicklung eines strukturierten Plans zur Risikobehandlung: Um festgestellte Risiken zu verringern, müssen Unternehmen ihre Sicherheitskontrollen sorgfältig auf ihre Prioritäten abstimmen und einen entsprechenden Plan zur Behandlung der identifizierten Risiken bereitstellen.
  • Robuste Sicherheitskontrollen einrichten: Das Einrichten robuster Sicherheitskontrollen umfasst nicht nur die Implementierung geeigneter technischer Maßnahmen wie Verschlüsselung und Zugangskontrollen, sondern auch organisatorischer Protokolle wie Reaktionsplänen für Incidents.
  • Optimierung von Geschäftsprozessen: Unternehmen müssen auch ihre Arbeitsabläufe optimieren, um ihre betriebliche Effizienz und Ressourcennutzung zu verbessern.
  • Implementierung einer kontinuierlichen Überwachung und Verbesserung: Das eingeführte ISMS muss regelmäßig überprüft werden, um potenzielle Verbesserungen zu ermitteln und dadurch eine kontinuierliche Einhaltung der ISO 27001-Normen sicherzustellen.

Herausforderungen während der Implementierung 

Die Implementierung eines wirksamen ISMS kann zweifellos zahlreiche Herausforderungen mit sich bringen, doch mit einem proaktiven Ansatz lassen sich diese Barrieren wirksam bewältigen. Unternehmen sind oft mit dem Zeit- und Teamaufwand konfrontiert, der für die Implementierung von ISO 27001 erforderlich ist. Sie verfügen möglicherweise nicht über die notwendigen Ressourcen oder fühlen sich von der Komplexität der Norm überfordert. Eine Aufteilung des Projekts in Phasen und eine erste Konzentration auf die kritischen Bereiche oder die Auslagerung der Implementierung an externe Berater kann hilfreich sein.

Obwohl die Norm selbst nur zehn Seiten umfasst, ist sie extrem dicht und erfordert Fachwissen im Bereich des Informationssicherheitsmanagements, um ein wirksames ISMS zu implementieren. Unternehmen können dieses Risiko mindern, indem sie Berater engagieren, die nachweislich Erfahrung mit der erfolgreichen Implementierung von ISO 27001 haben. Das Erreichen der Zertifizierung ist keine einmalige Anstrengung. Als Teil des ISO-Plan-Do-Check-Act-Zyklus erfordert ISO 27001 eine kontinuierliche Überwachung, Überprüfung und Verbesserung. Dies kann eine Herausforderung sein, wenn viele manuelle Prozesse implementiert wurden. Die Automatisierung verschiedener ISMS-Prozesse, wo immer dies möglich ist, sorgt für Effizienz und stellt sicher, dass das ISMS kontinuierlich gepflegt wird.

Ein ISMS schafft besonderes Vertrauen 

Eine ISO 27001-Zertifizierung bietet nicht nur erhöhte Sicherheit gegen Cyberangriffe, sondern schafft auch zusätzliches Vertrauen bei Kunden und Partnern. Unternehmen können ihr Engagement für die Unternehmenssicherheit und den Schutz der Daten ihrer Kunden dadurch aktiv nach außen demonstrieren. Zur Identifizierung potenzieller Sicherheitsrisiken und zur Entwicklung eines geeigneten Risikomanagements können sich Unternehmen zudem auch Hilfe von beratenden Experten holen. Diese zeigen oftmals auch alternative Wege für den Einsatz moderner digitaler Technologien auf, mit denen sich die Sicherheitsmaßnahmen im Unternehmen im Einklang mit den strategischen Zielen verbessern lassen. So sind Unternehmen auch auf der sicheren Seite, wenn es um die Einhaltung von Vorschriften und die Vorreiterrolle bei sich entwickelnden Regelungen geht. 

Christian-Riede

Christian

Riede

VP Tech Advisory

OMMAX

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