Studie

Gen AI verändert die Bedingungen für Cybersicherheit bei Unternehmen

KI, künstliche Intelligenz, AI-Governance, Datenschutz

Eine Studie des Capgemini Research Institute zeigt auf, dass neue Cybersicherheitsrisiken entstehen; aufgrund der starken Verbreitung von KI und generativer KI (Gen AI) ist eine Transformation der Cyberabwehrstrategien notwendig, um Bedrohungen zu prognostizieren, sie zu erkennen und darauf zu reagieren.

Zwei Drittel der Organisationen priorisieren derzeit den Einsatz von KI in ihren Cybersecurity Operations.

Anzeige

Der Studie zufolge betrachten Organisationen KI zwar als Technologie mit strategischer Bedeutung für die Stärkung ihrer Cybersicherheitsstrategien, doch die großflächige Einführung von Gen AI in den verschiedensten Branchen führt zu einer erhöhten Vulnerabilität. Generative KI bringt für Organisationen drei große Risikofelder mit sich: ausgefeiltere Angriffe durch eine größere Anzahl von Akteuren, eine wachsende Angriffsfläche und die Zunahme von Schwachstellen im gesamten Lebenszyklus individueller Gen-AI-Lösungen. Missbrauch von KI und generativer KI durch Mitarbeitende verschärft die Situation und kann das Risiko für Datenlecks signifikant steigern.

„Der Einsatz von KI und Gen AI ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits bringt er zuvor ungekannte Risiken hervor; andererseits erkennen Organisationen Cybersicherheitsvorfälle durch KI schneller und präziser. Intelligente Tools helfen Teams der in IT-Sicherheit dabei, Angriffe abzuwenden, ihre Strategien weiterzuentwickeln und die Sicherheitslandschaft in der steten Bedrohungslage konstant zu überwachen. Entscheidend sind dabei die richtige Infrastruktur für Datenmanagement, geeignete Frameworks und ethische Richtlinien zur Integration von KI sowie der Faktor Mensch. Trainings und Sensibilisierungsprogramme für Mitarbeitende gehören in den Alltag“, so Mete Boz, Cybersecurity-Experte bei Capgemini in Deutschland.

Zwei Drittel der Organisationen befürchten stärkere Gefährdung

Nahezu alle befragten Organisationen (97 Prozent) berichten von Sicherheitsverstößen oder -problemen im Zusammenhang mit dem Einsatz generativer KI im vergangenen Jahr. Gen AI birgt darüber hinaus neue Risiken wie Halluzinieren und das Generieren voreingenommener, schädlicher oder unangemessener Inhalte sowie Angriffe durch Prompt Injection. Zwei von drei Organisationen (67 Prozent) befürchten Data Poisoning und den Verlust sensibler Daten über Datensätze, die zum Training von Gen-AI-Modellen verwendet werden.

Anzeige

Auch die Fähigkeit von generativer KI, hochrealistische synthetische Inhalte zu erzeugen, birgt neue Risiken: Mehr als zwei von fünf der befragten Organisationen (43 Prozent) geben an, infolge einer Deepfake-Attacke finanzielle Verluste erlitten zu haben.

Fast 6 von 10 Unternehmen halten es für notwendig, ihr Cybersicherheitsbudget zu erhöhen, um ihre Abwehr entsprechend zu stärken.

KI und Gen AI unverzichtbar zur Angriffserkennung und Reaktion

Die Befragung von 1.000 Organisationen, die KI für ihre Cybersicherheit in Betracht ziehen oder bereits einsetzen, zeigt, dass die meisten dies tun, um ihre Daten-, Anwendungs- und Cloud-Sicherheit zu stärken. Denn dank dieser Technologie können sie riesige Datenmengen in kürzester Zeit analysieren, Muster erkennen und potenzielle Sicherheitsverletzungen vorhersagen.

Seit der Integration von KI in ihre Sicherheitskontrollzentren (Security Operations Centers / SOCs) haben mehr als 60 Prozent der Befragten die Dauer bis zur Erkennung von Angriffen um mindestens 5 Prozent verkürzt; fast 40 Prozent stellten eine um mindestens 5 Prozent reduzierte Behebungsdauer von Sicherheitsvorfällen fest.

Drei von fünf der befragten Organisationen (61 Prozent) betrachten KI als unverzichtbar für eine effektive Reaktion auf Bedrohungen, da sie es ermöglicht, proaktive Sicherheitsstrategien gegen immer versiertere Angreifer umzusetzen. Darüber hinaus geht derselbe Anteil der Befragten davon aus, dass sie durch Gen AI auch langfristig proaktive Verteidigungsstrategien realisieren und Bedrohungen schneller erkennen werden. Mehr als die Hälfte von ihnen ist zudem der Ansicht, dass diese Technologie es Cybersicherheitsanalysten erleichtern wird, sich stärker auf Strategien zur Bekämpfung komplexer Gefährdungen zu konzentrieren.

(pd/Capgemini)

Anzeige

Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.