Kaspersky-Studie

Deutsche Unternehmen räumen Cybersicherheit zu wenig Priorität ein

Cybersicherheit

59 Prozent der großen und 26 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland waren in den vergangenen zwölf Monaten vermehrt mit Cyberangriffen konfrontiert. Gleichzeitig räumten 22 Prozent der KMU Cybersicherheit eine geringere Priorität ein – ebenso ein Zehntel (9,7 Prozent) der Großunternehmen.

Diese Ergebnisse gehen aus einer aktuelle Kaspersky-Studie hervor, die auf der itsa in Nürnberg vorgestellt wird.

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Erfolgreiche Cyberangriffe auf Lieferketten verdeutlichen immer wieder, wie anfällig diese für Cyberbedrohungen sind. Dabei beginnen die Angriffe meist beim schwächsten Glied. Ist ein Unternehmen in der Lieferkette unzureichend geschützt, kann sich dies auf alle weiteren Partner auswirken.

Die aktuelle Supply-Chain-Umfrage von Kaspersky unter Entscheidungsträgern in Deutschland zeigt, dass Cybersicherheit trotz zunehmender Cyberangriffe bei rund einem Viertel (22 Prozent) der KMU und rund jedem zehnten großen Unternehmen eine geringe Priorität eingeräumt wurde. Wie wenig Bedeutung Entscheider dem Thema Cybersicherheit in der Lieferkette beimessen, zeigt sich auch daran, dass diese häufig nicht in das Supply-Chain-Risiko-Management integriert ist: Weniger als ein Drittel der mittelständischen Firmen (32,0 Prozent) und ein wenig mehr als die Hälfte der Großunternehmen (56,6 Prozent) tun dies. Unternehmen jeder Größenordnung sollten allerdings dringend auf die ansteigende Bedrohungslage reagieren, um ihre Lieferanten, Kunden und vor allem sich selbst zu schützen.

„Ein erfolgreicher Angriff – egal ob auf das eigene oder ein Partnerunternehmen – kann verheerende Folgen für die Lieferkette haben und weit mehr als nur ein Unternehmen in Mitleidenschaft ziehen“, kommentiert Waldemar Bergstreiser, Head of B2B Germany bei Kaspersky. „Es ist bedenklich, dass Unternehmen jeder Größe trotz zunehmender Bedrohungen Cybersicherheit weniger Priorität einräumen. Entscheider müssen dringend ihre Cybersicherheitsstrategie überdenken.“

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Alle Schnittstellen überwacht? Vertrauen ist gut – Kontrolle wäre besser

Zum Schutz vor Cyberbedrohungen setzen derzeit immerhin 46 Prozent der KMU und fast drei Viertel (73,1 Prozent) der Großunternehmen auf Threat Intelligence als Sicherheitsmaßnahme – und erwarten dies zum Teil auch von ihren Partnerunternehmen (54 Prozent der KMU und 72,4 der großen Unternehmen). Allerdings scheinen Unternehmen in Deutschland bisher großes Vertrauen in ihre Partner zu haben. Denn laut Kaspersky-Umfrage sind sich zu wenig Unternehmen sicher, dass sie alle Schnittstellen überwachen. Nur rund drei Viertel sowohl der kleinen (74 Prozent) als auch der großen (75,9 Prozent) Unternehmen sind der Überzeugung, dass sie alle Schnittstellen und Zugriffe von Partnern ausreichend überwachen. Der Rest scheint jedoch auf die Vernunft ihrer Partner zu vertrauen, ohne wirklich Gewissheit darüber zu haben.

Lediglich die Hälfte verfügt über Backups

Dabei sind zu lasche Cybersicherheitsmaßnahmen auch deswegen problematisch, weil längst nicht alle Unternehmen auf Backups setzen, die den Zugriff auf Daten im Falle eines Angriffs ermöglichen würden. Denn in Deutschland sind lediglich die Hälfte (50 Prozent) der IT-Entscheider mittelständischer Unternehmen und 46,2 Prozent der großen Unternehmen davon überzeugt, dass Backups in ihrem Betrieb vorhanden seien.

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Empfehlungen zum Schutz vor Cyberangriffen auf die Lieferkette

  • Eine ausführliche Liste aller Lieferanten und Partner gibt Unternehmen Aufschluss darüber, wer Zugriff auf unternehmensinterne Daten und die IT-Infrastruktur hat und hilft, potenzielle Risiken zu vermindern.
  • Unternehmen sollten regelmäßig Backups ihrer Daten erstellen, um im Falle eines Angriffes Zugriff darauf zu haben.
  • Sämtliche Server, Arbeitsstationen, Smartphones, Tablets und andere Geräte, die in verschiedenen Bereichen der Lieferkette genutzt werden, sollten mit einer robusten Sicherheitslösung wie Kaspersky Endpoint Detection and Response geschützt werden.
  • Die Einführung einer Bewertung der Sicherheitsmaßnahmen von Partnern im Sinne eines umfangreichen Audits, kann Hinweise darauf geben, welche Bereiche und Schnittstellen weitere Schutzmaßnahmen benötigen.
  • Bei festgestellten Sicherheitsschwachstellen in der Lieferkette sollten entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Bereiche getroffen und umgesetzt werden. Dienste wie Kaspersky Managed Detection and Response schaffen hierbei Abhilfe.
  • Im Falle eines erfolgreichen Supply-Chain-Angriffes sollte der entstandene Schaden ermittelt werden. Dienste wie Kaspersky Incident Response helfen dabei, eine Ausbreitung des Angriffs zu verhindern und sie zu beseitigen.
  • SOC-Teams Zugang zu den neuesten Erkenntnissen über Bedrohungen mittels Threat Intelligence ermöglichen, damit diese über Instrumente, Techniken und Taktiken von Bedrohungsakteuren auf dem Laufenden bleiben.
  • Bei der Zusammenarbeit mit Partnern darauf achten, dass diese zertifizierten Sicherheitsmaßnahmen implementiert haben. Zu den wichtigsten gehören unter anderem die Konformität mit ISO 27001, oder ein bestandenes SOC2-Audit, das bestätigt, dass die Sicherheitskontrollen eines Unternehmens mit den Trust Services Criteria (TSC) des AICPA (American Institute of Certified Public Accountants) übereinstimmen. So hat Kaspersky Anfang des Jahres 2022 seine Zertifizierung nach ISO 27001:2013 – dem international anerkannten Sicherheitsstandard, der von der unabhängigen Zertifizierungsstelle TÜV AUSTRIA ausgestellt wird – erneuert. Des Weiteren konnte sich der Cybersicherheitsanbieter im Mai 2022 erfolgreich zum zweiten Mal SOC 2 rezertifizieren.

Über die Umfrage:

Die Umfrage wurde von Arlington Research im Auftrag von Kaspersky im September 2022 durchgeführt. Dabei wurden 195 IT-Entscheidungsträger in Deutschland, 41 in Österreich und 49 in der Schweiz zum Thema Supply Chain und Sicherheit befragt. Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von weniger als 100 Millionen Euro werden als mittelständische Unternehmen definiert, mit einem höheren Umsatz als Großunternehmen.

Hier finden Sie die vollständige Umfrage.

www.kaspersky.de

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