Umfrage

Deutsche KMUs sehen hohes Cyberrisiko, aber wenig Vertrauen in Abwehr 

Cyberrisiko

Obwohl eine große Anzahl deutscher KMUs das aktuelle Bedrohungsniveau als extrem oder sehr ernst einstuft (37 Prozent) und 85 Prozent von ihnen einen Cyber-Krisenmanagementplan haben, vertrauen weniger als ein Fünftel (19 Prozent) vollständig auf ihre Sicherheitsmaßnahmen.

Das zeigt eine aktuelle Umfrage des europäischen Cybersicherheitsspezialisten HarfangLab. 

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Nur 26 Prozent der deutschen KMUs geben an, über ausgezeichnete Fähigkeiten zur Verhinderung eines Cybervorfalls zu verfügen und 28 Prozent sagen, dass sie ausgezeichnete Fähigkeiten zur Erkennung solcher Vorfälle haben. Mehr als die Hälfte (61 Prozent) der deutschen KMUs sehen das größte Risiko in einem Angriff durch einen Mitarbeiter, der auf einen bösartigen Link oder eine Datei klickt. Weitere Bedenken betreffen das Hacking kritischer Infrastrukturen (58 Prozent) und Schwachstellen in der Lieferkette (52 Prozent). 

Eine zunehmend vernetzte Wirtschaft, eine Flut neuer Endpunkte, der Mangel an Fachkräften, generative KI und geopolitische Konflikte sind laut den befragten europäischen IT-Leitern die fünf Hauptfaktoren, die das aktuelle IT-Sicherheitsbedrohungsniveau erhöhen. Deutsche IT-Leiter sehen die zunehmend vernetzte Wirtschaft mit 51 Prozent als größtes Risiko. 

“Die digitale Welt vernetzt Menschen und Unternehmen wie nie zuvor, bietet aber auch neue Angriffsmöglichkeiten für Cyberkriminelle. Die technologische Entwicklung schreitet schneller voran, als Fachkräfte ausgebildet werden können. Wir stehen vor einem weltweiten Fachkräftemangel. Daher müssen Abwehrtools und -technologien die Arbeit der Experten effizienter machen und keine zusätzlichen Lücken schaffen,” so Anouck Teiller, Chief Strategy Officer bei HarfangLab. “Jede Technologie birgt sowohl Chancen als auch Risiken. In der Cyberabwehrbranche ist es unsere Aufgabe, mit den neuesten Innovationen das Bewusstsein zu schärfen und die Sicherheitskompetenzen weltweit zu verbessern.” 

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Strategien und europäischer Vorteil

Um sich besser gegen Cyberbedrohungen zu verteidigen, setzen deutsche KMUs auf Penetrationstests mit KI zur Entdeckung von Schwachstellen (63 Prozent) und die Zusammenarbeit mit einem Partner, der KI versteht (61 Prozent). In diesem Jahr planen deutsche KMUs ihre Ausgaben für Cybersicherheitsmaßnahmen auf regelmäßige Mitarbeiterschulungen (55 Prozent), die Absicherung von Cloud-basierten Systemen und Anwendungen (50 Prozent) sowie auf die Etablierung einer Cybersicherheitskultur, -strukturen und -prozesse (50 Prozent) auszurichten. 

Die europäische Gesetzeslandschaft für Daten- und Cybersicherheit wird immer komplexer. Die Einhaltung der verschiedenen Gesetze bedeutet zusätzlichen Aufwand und Kosten für KMUs. Dennoch sind mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Meinung, dass sich diese Bemühungen letztendlich lohnen: Geschäftspartner weltweit schätzen die in Europa verfügbaren Schutzniveaus. 73 Prozent der Befragten stimmen zu, dass die europäische Cybersicherheits- und Datenschutzregulierung KMUs einen Wettbewerbsvorteil in der globalen Wirtschaft bietet. 

Die Forschung ergab auch, dass 74 Prozent der deutschen KMUs eine Präferenz für die Zusammenarbeit mit europäischen Cybersicherheitsanbietern und -lösungen haben. 70 Prozent sind der Meinung, dass europäische Cybersicherheitsanbieter besser in der Lage sind, Beratung zu geben und Produkte zu entwickeln, die den europäischen Bedürfnissen entsprechen als international ansässige Firmen. 

“Es ist gut zu sehen, dass die meisten KMUs die kommenden Vorschriften als Chance betrachten, denn das sind sie tatsächlich. Obwohl noch nicht alle Vorschriften in allen Ländern gelten, können Unternehmen sich bereits auf ihr Ziel vorbereiten: Sicherheit. Sicherheit ist kein einfacher Checklisten-Prozess, sondern eine Kombination aus Menschen, Technologien und Governance”, erklärt Anouck Teiller. “Unsere Umfrage zeigt, dass europäische KMUs verstehen, dass sie durch gute Governance, moderne Technologien und strategische Autonomie einen Wettbewerbsvorteil erlangen können.” 

Methodik

Die Umfrage wurde im April 2024 online von Sapio Research durchgeführt. Von insgesamt 750 Befragten kamen jeweils 300 aus Frankreich und Deutschland, 100 aus Belgien und 50 aus den Niederlanden. Die Unternehmensgrößen reichten von 300 bis 4.000 Mitarbeitern.

(pd/HarfangLab)

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