10 Tipps für einen optimalen Datensicherheitsplan

Der Diebstahl oder Verlust sensibler Daten zählt für Unternehmen zu den schwerwiegendsten und mitunter folgenreichsten IT-Sicherheitsvorfällen. Denn mit entwendeten Datensätzen können Cyberkriminelle nicht nur den betroffenen Unternehmen schaden, sondern sie auch für gezielte Angriffskampagnen gegen deren Kunden und Partner nutzen. Eine Datenpanne kann außerdem rechtliche Konsequenzen oder Haftungsfragen nach sich ziehen und den Ruf der Unternehmen empfindlich schädigen.

Als Maßnahme gegen derartige Worst-Case-Szenarien gilt seit Jahren eine datenzentrierte IT-Sicherheitsstrategie, bei der Sicherheitsmaßnahmen dezidiert um die Verarbeitungsprozesse der Daten im Unternehmen geplant werden. Ein Vorhaben, das durchaus eine Herausforderung darstellen kann, denn mit der fortschreitenden Digitalisierung ist das Datenaufkommen in Organisationen größer denn je.

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Um zu prüfen, ob ein lückenloser Schutz ihrer kritischen Daten entlang deren Verarbeitungszyklus gegeben ist, müssen Unternehmen einen guten Überblick über vorhandene Datenverarbeitungsprozesse, damit verbundene etwaige Risiken und notwendige IT-Sicherheitsmaßnahmen haben. Vor allem in seit Jahren 0Umgebungen kann dies mit hohem Aufwand verbunden sein. Dennoch gibt es einige Herangehensweisen, die sich für den Aufbau einer datenzentrierten IT-Sicherheit bewährt haben. Die nachfolgenden zehn Schritte unterstützen Unternehmen dabei, Datenverarbeitungs- und Security-Prozesse im Rahmen eines Datensicherheitsplans aufeinander abzustimmen.

1. Unternehmensdaten sichten

Voraussetzung für das Erstellen oder Optimieren eines Datensicherheitsplans ist es, zu verstehen, mit welchen Arten von Daten das Unternehmen arbeitet. Dabei geht es um mehr als lediglich den Dateityp. Um bewerten zu können, wie sensibel bestimmte Daten sind, muss deren Kontext betrachtet werden: Wer darf die einzelnen Daten einsehen, welche Zugriffsrechte bestehen und welche Folgen hätte eine Kompromittierung? Bei überaus umfangreichen Datenbeständen können Unternehmen auf eine Lösung zur Datenklassifizierung zurückgreifen, um den Bewertungsprozess nicht für jeden Datensatz manuell vornehmen zu müssen.

2. Risikobewertung für die jeweiligen Daten vornehmen

So wie verarbeitete Daten sich von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden, variiert auch der Umgang mit ihnen. Einige von ihnen werden oft zwischen Benutzern ausgetauscht und sind ständig in Bewegung. Andere bleiben nach ihrer Erstellung meist statisch, etwa solche, die in einer Cloud-Datenbank abgelegt sind. Manche Daten können nur Personen mit einer speziellen Berechtigung einsehen, andere sind für Dutzende, Hunderte oder sogar Tausende von Personen zugänglich. Um diese Prozesse zu beleuchten, kann es hilfreich sein, mit den Fachabteilungen zusammenzuarbeiten.
Wenn Unternehmen verstehen, auf welche Weise und wie viele ihrer Daten in Umlauf sind und wo der Einsatz von Sicherheitsmaßnahmen am wichtigsten ist, wird deutlich, welche Security-Lösungen sie benötigen. Bei manchen mag eine E-Mail-Sicherheitslösung ausreichen. Andere benötigen zum Beispiel zusätzlich eine Managed File Transfer (MFT)-Lösung, um mehr Sicherheit bei größeren Dateitransfers zu gewährleisten.

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3. Anwendungsfälle im Unternehmen überprüfen

Zwar gibt es in Unternehmen Unterschiede im Umgang mit verschiedenen Datentypen, dennoch finden sich Gemeinsamkeiten bei den Anforderungen zu ihrem Schutz. Bei der Erstellung eines Datensicherheitsplans ist es deshalb wichtig, nicht nur den Kontext und den Umgang mit Daten zu verstehen, sondern auch die potenziellen Gefahren zu identifizieren, und eine passende Strategie zur Risikominimierung zu entwickeln.

4. Den gesamten Daten-Lebenszyklus berücksichtigen

Auch wenn Unternehmen ihre Sicherheitsmaßnahmen genau dort verstärken, wo Daten in ihrem Verarbeitungszyklus am stärksten gefährdet sind, sollten sie sich bewusst sein, dass eine Datenpanne fast überall auftreten kann. Der Datensicherheits-Lebenszyklus besteht aus mehreren Phasen und erstreckt sich über einen langen Zeitraum. Dies bietet Cyberkriminellen und unbefugten Nutzern unzählige Möglichkeiten, an sensible Daten heranzukommen. Nachdem Unternehmen also die größten Sicherheitslücken geschlossen haben, sollten sie sich den Bereichen widmen, bei denen ein Angriff weniger wahrscheinlich ist, um auch hier Risiken für einen Datenverlust zu minimieren.

5. Compliance-Vorschriften integrieren

Eine der zentralen Funktionen eines Datensicherheitsplans ist es, sicherzustellen, dass gesetzliche Vorschriften für den Umgang mit und den Schutz von Daten in den IT-gestützten Verarbeitungsprozessen eingehalten werden. Nachdem Unternehmen einen Überblick ihrer Datenarten, Risiken und notwendigen Sicherheitslösungen gewonnen haben, sollten Verantwortliche ermitteln, ob sie zusätzliche Maßnahmen zur Erfüllung von Compliance-Anforderungen ergreifen müssen.

6. Eine Datensicherheitsrichtlinie entwickeln, kommunizieren und einhalten

Ein Datensicherheitsplan sollte von einer Datensicherheitsrichtlinie begleitet werden, die sich an die Bedürfnisse einzelner Abteilungen anpassen und flexibel weiterentwickeln lässt. Diese hilft auch dabei, den Schutz von Daten zu automatisieren, da Unternehmen deren Prinzipien in eine Data-Loss-Prevention-(DLP)-Plattform übertragen können.

7. Digitale Zugriffsrechte verwalten

Um die in der Datensicherheitsrichtlinie festgelegten Standards unternehmensweit durchsetzen zu können, empfiehlt sich der Einsatz einer Digital-Rights-Management-Software. Mit ihr können Unternehmen sicherstellen, dass lediglich befugte Mitarbeiter auf die für ihre Arbeit notwendigen, freigegebenen Daten Zugriff haben.

8. Einsatz einer Zero-Trust-Architektur

Da eine Datenpanne angesichts der Professionalisierung der Cyberkriminalität stets möglich ist, sollten Unternehmen das Konzept einer Zero-Trust-Architektur umsetzen. Diese verlangt von allen Nutzern immer eine Verifizierung beim Zugriff auf Unternehmensressourcen, um unautorisierte Zugriffe so gering wie möglich zu halten.

9. Aufbau mehrerer Sicherheitsschichten

Der beste Weg, Daten während ihres gesamten Lebenszyklus zu schützen und ein Zero-Trust-Datensicherheitsmodell erfolgreich umzusetzen, ist der Aufbau mehrerer integrierter Sicherheitsschichten. Eine mehrschichtige Sicherheitsarchitektur durch das Zusammenspiel orchestrierter Security-Lösungen sorgt im Fall einer Datenpanne dafür, dass eine weitere Sicherheitsebene eingreift, falls eine andere versagt hat.

10. Auf den Ernstfall vorbereitet sein

Trotz eines Datensicherheitsplans sollten Unternehmen stets auf den Ernstfall einer Datenpanne vorbereitet sein. Um auch in diesem unliebsamen Szenario schnell und zielgerichtet handeln zu können, ist es erforderlich, Protokolle zu erstellen und ein Sicherheitsnetz für potenzielle Folgen einzurichten. Ebenso kann der Abschluss einer Versicherung gegen die Folgen von Cyberangriffen ein Bestandteil dieses Maßnahmenplans sein, um den Schaden für das Unternehmen zu begrenzen.

Sensible Unternehmensdaten sind eines der lukrativsten Ziele für Cyberkriminelle und böswillige Insider. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen über einen umfassenden Datensicherheitsplan verfügen, um ihre wertvollen und sensiblen Informationen angemessen zu schützen. In Kombination mit einem mehrschichtigen Sicherheitsansatz, der die richtigen Prozesse und datenzentrierte Sicherheitstechnologien beinhaltet, lassen sich die Risiken von Datenpannen erheblich reduzieren.

Michael Kretschmer

Michael

Kretschmer

Vice President DACH

HelpSystems

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