Generative KI-Modelle revolutionieren den Alltag, doch ihre Nutzung birgt rechtliche Unsicherheiten. Souveränes Hosting von Open-Source-KI-Modellen bietet eine Lösung für Unternehmen und Kommunen. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile verschiedener KI-Modelle und erklärt, wie Cloud-basiertes Hosting den Zugang zu leistungsstarker KI demokratisiert.
Seit dem Start von ChatGPT Ende 2022 sind generative KI-Modelle aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch Unternehmen und Kommunen können großen Nutzen daraus ziehen. Der Markt in dem Segment ist aktuell dominiert von US-amerikanischen Unternehmen wie OpenAI. Das bringt wiederum eine hohe Rechtsunsicherheit mit sich. Der Einsatz von souveränen KI-Werkzeugen benötigt dagegen viele Ressourcen, die insbesondere kleinere und mittlere Organisationen nicht aufbringen können. Das Hosting von souveränen gemanagten Open-Source-KI-Modellen ist hierbei die Lösung.
Beim Hosting von KI-Modellen stellt ein Anbieter vortrainierte Modelle in der Cloud bereit, sodass sie ohne zusätzlichen Administrationsaufwand zugänglich sind. Um den Anforderungen der KI-Modelle gerecht zu werden, werden GPU-Server eingesetzt. Diese sind besonders teuer und hochspezialisiert. Nur so können große Datenmengen verarbeitet oder komplexe Aufgaben wie Bildverarbeitung durchgeführt werden. Der Anbieter hostet also auf einer Plattform oder in einer Cloud die notwendigen Ressourcen, um Anfragen in Echtzeit zu bearbeiten.
Welches KI-Modell letztendlich zum Einsatz kommt, hängt vom jeweiligen Anwendungsfall ab. Jedes Modell hat individuelle Vorteile. So sind beispielsweise die Llama Large Language Modelle von Meta für Hosting-Dienste besonders relevant, da sie die Ressourcen optimal nutzen. Die Modelle des französischen Anbieters Mistral hingegen zeichnen sich durch hohe Leistung und Vielseitigkeit aus, wodurch sie sich ideal für Echtzeitanwendungen wie Kundensupport eignen. Stable Diffusion ist ein Text-zu-Bild-Modell, das besonders nützlich für kreative Anwendungen ist, etwa um Marketingmaterialien zu erstellen.
Von der KI-Revolution profitieren
Der Mittelstand, aber auch der öffentliche Sektor können ebenso wie die großen Unternehmen von der KI-Revolution profitieren und sie in ihre Geschäftsmodelle integrieren. Immerhin hat die Technologie für die deutsche Wirtschaft einen Mehrwert von 330 Millionen Euro. Im Gegensatz zu Großunternehmen verfügen kleine und mittlere Unternehmen aber über weniger finanzielle und personelle Ressourcen, um KI-Modelle selbst bereitzustellen und zu managen. Ein Hoster für KI-Modelle, der sich um die Wartung und Konfiguration einer sicheren und leistungsfähigen Infrastruktur kümmert, kann hier Abhilfe schaffen.
Dieses ausgelagerte Hosting hat aber noch viele weitere Vorteile. So kennt sich ein Hoster im Dschungel der KI-Modelle aus und kann so die besten Lösungen für unterschiedliche Use Cases anbieten. Außerdem hält er sie stets auf dem neuesten Stand, stellt neue Modelle zeitnah zur Verfügung, führt Updates durch und garantiert die Sicherheit der Infrastruktur. Damit sinkt die Einstiegshürde für Unternehmen deutlich. Durch den zentralen Zugriff auf vortrainierte Modelle können Unternehmen schneller mit dem Prototyping und Testen von Anwendungen beginnen. Über APIs lassen sie sich zudem leicht in bestehenden Systemen integrieren.
Worauf sollten Unternehmen bei der Auswahl eines Anbieters achten?
Wer sich nicht von einzelnen Großkonzernen abhängig machen möchte und Wert auf die Vertraulichkeit seiner Daten legt, kommt nicht an Open Source Modellen vorbei. Der Hoster sollte daher eine Auswahl solcher Modelle bereitstellen, damit man diese explizit nach den eigenen Anforderungen wählen kann.
Weiterhin ist es ratsam, auf einen Dienstleister zu setzen, der Datensouveränität garantiert. Es ist wichtig, die Kontrolle über kritische KI-Systeme zu behalten und zu verhindern, dass dort verarbeitete Daten in die falschen Hände geraten – sowohl aus eigenem Interesse, um den Abfluss von Geschäftsgeheimnissen zu verhindern, als auch um die strengen europäischen Datenschutzvorschriften einzuhalten. Der Dienstleister sollte daher KI-Modelle und Kundendaten ausschließlich in Europa hosten. So haben die Unternehmen die volle Kontrolle über ihre Ein- und Ausgabedaten, was besonders wichtig ist, wenn sensible Informationen verarbeitet werden. Darüber hinaus sollte der Dienstleister sicherstellen, dass Unternehmensdaten nicht für weitere Trainingszwecke verwendet werden.
Ein weiterer Punkt ist, dass der Hoster die Sicherheit seiner Infrastruktur garantieren muss. Unternehmen sollten sich daher für Anbieter entscheiden, die in der Lage sind, ein umfassendes Sicherheits-Framework zu implementieren und entsprechend zertifiziert sind. Dies bedeutet auch eine Zeitersparnis für Anwender, da sie sich nicht mehr um regelmäßige Sicherheitsupdates und automatisierte Backup-Lösungen kümmern müssen und durch die kontinuierliche Überwachung Sicherheitsvorfälle frühzeitig erkannt und behoben werden können.
Darüber hinaus sollten die Dienstleister Interoperabilität gewährleisten und Schnittstellen anbieten, die dem OpenAI Standard entsprechen. So ist es keine Hürde, wenn der Anwender bereits eine OpenAI Integration hat – die Daten lassen sich durch den API-Standard ganz einfach verschieben. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Möglichkeit, eigene Dokumente mit Hilfe der RAG-Technologie (Retrieval Augmented Generation) in die KI-Plattform zu integrieren. Auf diese Weise kann sie deutlich bessere Ergebnisse ausgeben.
Herausforderungen und Anwendungsfälle
Ideen, wie KI im Unternehmen helfen kann, sind schnell gefunden. Das beginnt schon bei der KI-gestützten Erstellung von Texten und Bildern für Marketingmaterialien oder Übersetzungen für den eigenen Onlineshop. Ein KI-gesteuerter Chatbot ist schon eher die Königsdisziplin. Die Herausforderung ist nun, diese Ideen auch mit hoher Qualität in die Realität umzusetzen.
Für Unternehmen, die Kundenservice anbieten, könnte beispielsweise ein KI-gesteuerter Chatbot eine Möglichkeit sein. Mit Hilfe von KI kann dieser flexibler und schneller antworten Der Service wird entsprechend besser. Gleichzeitig ist das Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels nicht mehr auf so viele Mitarbeitende angewiesen. Ein KI-Modell-Hosting spart dabei viel Zeit und Geld.
Das gleiche gilt für den öffentlichen Sektor. Eine mittelgroße, deutsche Stadt erhält beispielsweise jeden Tag mehrere hundert Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern zu den unterschiedlichsten Themen. Die Bearbeitung bindet Personal und führt oft zu langen Bearbeitungszeiten. Ein KI-gestützter Chatbot kann hier Abhilfe schaffen und innerhalb von Sekunden zum Beispiel die Protokolle der Stadtratssitzung der letzten Jahre nach passenden Antworten durchsuchen und diese ausgeben.
Für jeden Use Case gilt: Die Datenbasis muss stimmen. Nur wenn die Daten gut aufbereitet sind, können sie von dem KI-Modell durchsucht und passende Antworten geliefert werden. In der Vorbereitung ist daher eine gut aufgesetzte Big Data Plattform ein Muss.
Fazit und Ausblick
Durch das Hosting von KI-Modellen finden Anwender den einfachen und günstigen Zugang zu nutzbaren Open-Source-Modellen. Darüber hinaus ermöglicht es Anwendern ohne KI-Expertise, leistungsstarke KI-Funktionen in ihre Anwendungen zu integrieren. Das Hosting von KI-Modellen bietet auch eine skalierbare Infrastruktur, die es kleinen Unternehmen oder Einzelpersonen ermöglicht, KI-Anwendungen zu entwickeln und zu betreiben, ohne sich um die technischen Herausforderungen der Skalierung kümmern zu müssen.
Aus diesen Gründen hat Modell-Hosting auch ein großes Potenzial für die Zukunft. Repetitive Aufgaben werden mit ihrer Hilfe übernommen und die Zeitersparnis ist enorm. So können auch kleine Unternehmen von KI profitieren und ihre Produktion ausweiten.