Digitaler Wandel: Unternehmen sehen sich einem immer größeren Wettbewerb ausgesetzt. Die Märkte verändern sich. Die Projekte werden umfangreicher und auch die Komplexität der Themen nimmt kontinuierlich zu. Entscheidend für den Unternehmenserfolg ist nicht mehr ausschließlich das eigene Know-how und dessen Anwendbarkeit.
Besonders die Innovationskraft jedes Unternehmens gewinnt an Bedeutung. Nur wer Prozesse optimiert und neue, innovative Services entwickelt, kann sich gegenüber Konkurrenten behaupten und einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Expertin Dr. Consuela Utsch, Geschäftsführerin der Acuroc GmbH, hat mit AQRO eine Methode entwickelt, die das Änderungsmanagement unterstützt und die Innovationskraft steigert. In fünf Schritten verdeutlicht sie, worauf Unternehmen besonders achten sollten, um die wichtigste Ressource des digitalen Zeitalters für sich zu nutzen.
1. Transparenz durch klare Rollenverteilung
Ohne Transparenz keine Innovationen. Im digitalen Zeitalter steigen die Anforderungen für Unternehmen und gleichzeitig auch für die Mitarbeiter. Die Projekte werden komplexer. Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen und Abteilungen arbeiten zusammen. Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten gehen fließend ineinander über. Mitarbeiter müssen ständig zwischen dem Projekt- und dem Tagesgeschäft hin- und herspringen. Für Geschäftsführer und Abteilungsleiter wird es dadurch schwieriger, die Tätigkeiten und damit auch die Verantwortungsbereiche der Mitarbeiter zu überblicken. Das führt zu Intransparenz, zu Überlastung der Spezialisten und lässt keinen Raum für Kreativität. Wie sollen Mitarbeiter auch Innovationen entwickeln, wenn die linke Hand nicht genau weiß, was die rechte Hand gerade macht? Und wenn sie zwischen den unterschiedlichen Aktivitäten des Tages- und Projektgeschäfts hin und her gerissen sind und so den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen? Um ein Innovationsklima zu etablieren, müssen Unternehmen für Transparenz sorgen und Raum für stressfreien und kreativen Austausch schaffen. Sinnvoll ist es beispielsweise, den Schwerpunkt von der Linien- auf die Projektorganisation zu verlagern. Mitarbeitern werden so klare Rollen zugewiesen und sie sind für ein bestimmtes Zeitfenster nur in einer Rolle tätig.
2. Kreative Freiräume schaffen
Ein gestresster Geist entwickelt keine Innovationen. Sind die Mitarbeiter zu sehr in das Tagesgeschäft eingebunden, haben sie keine Kapazitäten für innovative Ideen und Services. Einer der größten Stressfaktoren des Alltags sind Störungen. Diese haben einen direkten Einfluss auf die Effizienz der Arbeit. Durch einen rollenbasierten Ansatz arbeiten Mitarbeiter ohne Unterbrechungen konzentriert am Stück. Das reduziert den Stress und spart täglich bis zu eineinhalb Stunden Arbeitszeit pro Mitarbeiter. Trotzdem ist die Abteilung jederzeit für Kunden, Kollegen und externe Partner ansprechbar. Diese gewonnenen Freiräume sollten Unternehmen ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen, um neue Ideen zu entwickeln und Innovationen voranzutreiben.
3. Auf internes Know-how zurückgreifen
Keine Innovationen der Innovationen willen. Kreativität und Innovationskraft sind etwas Organisches, das im Unternehmen wachsen muss. Es gibt diverse Unternehmen, die eigens ein Start-up gegründet haben, um Innovationen zu fördern. Die Resultate waren jedoch so weit von der Praxis entfernt, dass sich von den Ergebnissen nichts umsetzen ließ. Ähnlich unbefriedigend sind die Resultate von Unternehmen, die plötzlich Innovationsworkshops durchführen und auf verwertbare Ideen und Ergebnisse hoffen. Die Entwicklung neuer Services und innovativer Ideen ist ein kontinuierlicher Prozess und lässt sich nicht von der Managementebene ad hoc an den Mitarbeiter diktieren oder von ihm einfordern. Außerdem sollten Innovationen immer auf Basis des internen Know-hows entstehen. So können diese viel erfolgreicher umgesetzt werden, da hierfür genug „Bodenhaftung“ vorhanden ist.
4. Von virtuellen Teams profitieren
Unterschiedliche Perspektiven sorgen für mehr Innovationen. Der digitale Wandel vereinfacht das standortübergreifende Arbeiten an Projekten. Die Produktion, die Distribution oder der Vertrieb eines Unternehmens sind häufig weltweit verstreut. Durch Übernahmen von Businessbereichen kommen neue Standorte hinzu. Mitunter ist aber nicht klar, wer an welchen Themen oder Projekten arbeitet. Vor allem bei virtuell zusammengesetzten Teams müssen Unternehmen Aufgaben und Verantwortlichkeiten transparent zuweisen. Durch eine effiziente, standortübergreifende Zusammenarbeit profitiert auch die Innovationskraft jedes Unternehmens, da kulturelle Unterschiede, andere Erfahrungen, Arbeitsweisen und Kommunikationsverhalten in die Entwicklung neuer Produkte und Services einfließen. Findet ein regelmäßiger und enger, virtueller Austausch statt, können beispielsweise Herangehensweisen adaptiert und auf andere Märkte angepasst werden. Für die Innovationskraft jedes Unternehmens ist das eine riesige Chance.
5. Partnerschaften und Netzwerke ausbauen
Kooperationen fördern Innovationen. Da der Umfang und die Komplexität von Projekten kontinuierlich steigen, stoßen viele Unternehmen an ihre Grenzen. Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen arbeiten in Projektteams zusammen, um ganzheitliche Lösungen zu entwickeln. Einen Wettbewerbsvorteil verschafft sich, wer über ein möglichst breites Know-how-Portfolio verfügt. Vor diesem Hintergrund müssen Unternehmen ihr Expertennetzwerk ausbauen und strategische Kooperationen mit geeigneten Partnern eingehen. Nur wer sich weit vernetzt und auch externe Einflüsse zulässt, kann den steigenden Marktanforderungen nachkommen und für den Kunden innovative Dienstleistungen anbieten. Dabei kommen dem eigenen Unternehmen die Expertise und die Innovationskraft des gesamten Netzwerks zu gute. Durch die Realisierung ganzheitlicher Projekte steigt auch die Wahrnehmung des Unternehmens und die Strahlkraft als innovativer Lösungsanbieter.
Dr. Consuela Utsch, Geschäftsführerin der Acuroc GmbH