Was die 4-Tage-Woche mit guter Organisation zu tun hat

4 Tage Woche

Kaum eine Debatte hält sich im Business-Umfeld so hartnäckig und präsent wie die der 4-Tage-Woche. Und auch, wenn das Interesse daran gefühlt konstant bleibt, wurde dem Thema gerade erst wieder einen Schub verpasst:

Seit dem 01. September 2023 läuft die Anmeldung für ein Pilotprojekt in Deutschland, das die 4-Tage-Woche näher beleuchten möchte. Am 01. Februar 2024 soll es mit 50 deutschen Unternehmen aus verschiedenen Branchen losgehen. In der Vergangenheit haben schon mehrere Länder wie Großbritannien, Spanien oder Island ähnliche Projekte durchgeführt.

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Doch warum ist das Interesse an der 4-Tage-Woche so groß? Und wie können wir sie überhaupt realistisch umsetzen?

Mehr Life für weniger Work

Vier statt fünf Tage pro Woche zu arbeiten ist ein Wunsch, der im gleichen Atemzug mit dem Wunsch nach mehr Work-Life-Balance genannt wird. Die Gleichung ist simpel: Wenn ich weniger Tage pro Woche mit „Work“ verbringe, springt mehr „Life“ dabei raus.

Bei dem heutigen Fachkräftemangel ist es also kein Wunder, dass auch Arbeitnehmer diesen Wunsch hören und ernst nehmen. Denn besonders eine gesunde Work-Life-Balance ist mittlerweile einer der stärksten Magneten für neue Talente. Wir befinden uns in einem Arbeitnehmermarkt – und Unternehmen müssen reagieren. 

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Schließlich sprechen sich in einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung ganze 81 Prozent der Teilnehmer*innen für die 4-Tage-Woche aus. Lediglich 17 Prozent sind dagegen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch eine Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov. 

Die Hälfte der Befragten erhoffen sich laut der Umfrage gesundheitliche Vorteile, gefolgt von mehr Energie bei der Arbeit, auf Platz 2. An dritter Stelle steht der Wunsch, durch die 4-Tage-Woche effektiver zu arbeiten – doch genau hier ist der Knackpunkt.

Ein Wunsch mit Hürden

Auch wenn der Wunsch nach einer 4-Tage-Woche groß ist, gibt es nicht ohne Grund eine große Debatte rund um das Thema. Denn natürlich gibt es hier noch eine Unmenge an ungeklärten Fragen. 

Aktuelle Umfragen, wie die oben genannte Studie, sind zu großen Teilen noch sehr explorativ. Wenn man Menschen danach fragt, ob sie weniger arbeiten möchten, ist es naheliegend, dass die Antwort darauf erstmal „Ja“ lautet. Interessanter wird es dann jedoch, wenn man die Rahmenbedingungen mit ins Spiel bringt.

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4-Tage-Woche ist nicht gleich 4-Tage-Woche

Denn eine 4-Tage-Woche kommt in verschiedenen Facetten für verschiedene Unternehmen. Auch ihre Auslegung kann – je nachdem, wen man fragt – sehr unterschiedlich ausfallen. Für die einen bedeutet sie 40 Stunden Arbeit auf vier Tage komprimiert. Für die anderen bedeutet sie acht Stunden weniger Arbeit pro Woche bei gleichem Gehalt.

Letzteres würde für einige Unternehmensstrukturen bedeuten, dass sie Job Sharing betreiben oder mehrere Teammitglieder einstellen müssten. Das können sich viele jedoch schlichtweg nicht leisten.

Zudem gibt es die Sorge – insbesondere bei denjenigen, die sich aktuell noch gegen eine 4-Tage-Woche aussprechen – dass sie zu einem kompetitiven Nachteil führen könnte. Denn wenn die Konkurrenz fünf Tage pro Woche arbeitet, können sie dann vielleicht auch mehr leisten und schneller wachsen?

Mit Technologie und glücklichen Teams der 4-Tage-Woche entgegen kommen

Bei all den Fragen, die aktuell noch offen sind, ist eines ganz sicher: Auch die 5-Tage-Woche läuft in vielen Fällen noch nicht so optimal, wie sie es könnte. Und wenn wir morgen alle einen Tag weniger arbeiten wollen, dann müssen wir die Voraussetzungen dafür schaffen – wir müssen unsere Arbeit besser organisieren. Wir müssen mehr Effizienz schaffen. Nur so können wir überhaupt dafür sorgen, Zeit übrig zu haben.

Dafür gibt es einen offensichtlichen Hebel, der in vielen Unternehmen häufig noch kaum oder gar nicht genutzt wird: KI-Technologien. Dabei können sie uns schon heute in drei großen, strukturellen Bereichen von großem Nutzen sein:

  1. Sie hilft uns dabei, unsere Kalender zu organisieren. Ein ganz wichtiger Punkt, um weniger Zeit zu verschwenden.
  2. Sie hilft uns dabei, transparenter und strukturierter zu kommunizieren.
  3. Sie hilft uns dabei, unsere Aufgaben und Workflows zu managen und sichtbar zu machen. Beispielsweise durch das automatische Erstellen von Projekten und Aufgaben – so müssen wir nicht ständig bei Null starten.

Unterm Strich: Sie hilft uns dabei, unsere Arbeit besser zu organisieren. Und das führt zu einem weiteren, elementaren Part in der ganzen Debatte: Bessere Arbeitsorganisation führt zu glücklicheren Teams. Statt also zu diskutieren, ob wir vier oder fünf Tage die Woche arbeiten, sollten wir vielleicht zunächst sicherstellen, dass wir jeden Tag gerne zur Arbeit kommen. 

Wenn diese Weiche von Menschen, die dank guter Organisation mit Freude bei der Arbeit sind, dann erstmal gestellt ist, können wir immer noch überlegen, ob wir von dort aus in mehr Freizeit oder mehr Produktivität investieren wollen. Aber auch diese Entscheidung könnte von Unternehmen zu Unternehmen völlig anders ausfallen. 

Genauso differenziert könnten auch die Ergebnisse des Pilotprojekts ausfallen, das im kommenden Jahr in Deutschland startet. Sicher ist: Es wird uns neue Eindrücke schenken und hoffentlich zeigen, wo wir stehen und wo wir noch hinmüssen. Wir werden es mit Spannung verfolgen.

Tobias Hagenau

Tobias

Hagenau

Co-Founder und CEO

awork

Tobias Hagenau ist Experte für Teamorganisation, Freude bei der Arbeit und New Work. Das Workmanagement-Tool awork hilft bereits 2.000+ Teams, besser und glücklicher zusammenzuarbeiten. 
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