Von der ausgedruckten Bewerbungsmappe bis zum klassischen Vorstellungsgespräch vor Ort: Die Digitalisierung verändert auch viele gewohnte Vorgänge bei der Jobsuche in hohem Tempo – sowohl seitens der Bewerbenden als auch hinsichtlich der Rekrutierung durch Unternehmen.
Doch wie nehmen Jobsuchende den Einsatz neuer Technologien im Rekrutierungsverfahren eigentlich wahr? Und welche Vorteile, aber auch Nachteile erkennen sie? Der europäische Videokonferenz- und Webinar-Spezialist ClickMeeting hat jetzt rund 550 Personen zu ihren Erfahrungen befragt. Dabei fällt auf: Fast zwei Drittel haben im Rahmen einer Bewerbung bereits Online-Meeting-Tools genutzt und bei gut der Hälfte erfolgte sogar das gesamte Verfahren „remote“. Für 79 % spielt das Angebot solcher Technologien zudem eine Rolle bei der Auswahl der Unternehmen, an die sie ihre Unterlagen schicken.
Online-Meetings, Telefonate und E-Mails sind die wichtigsten Kommunikationsmittel
Online-Meeting schlägt Präsenzgespräch: Auch die Pandemie und ihre Auswirkungen dürften dazu beigetragen haben, dass viele Menschen ihre Jobsuche derzeit vor allem virtuell erleben. 63 % der Befragten berichten, dass während des Bewerbungs- und Rekrutierungsverfahrens ein Online-Meeting-Tool beziehungsweise eine Videokonferenzlösung zum Einsatz kam. Auch ein telefonisches Interview (52 %) wird vielfach für die Kommunikation zwischen Bewerbenden und Unternehmensvertretern genutzt. Live-Interviews vor Ort sowie die E-Mail folgen mit jeweils 32 % auf Platz drei der Kommunikationsmittel. Angesichts dieser Zahlen kein Wunder, dass bei nicht wenigen Bewerberinnen und Bewerbern weite Teile des Rekrutierungsprozesses online erfolgen. So berichten 54 % von einem Verfahren „vollständig aus der Ferne“. Bei 34 % erfolgten zumindest die ersten Schritte remote und weitere Stufen dann vor Ort in Präsenz.
Flexibel, kostengünstig und ortsunabhängig
Zeit- und Kostenersparnis, Ortsunabhängigkeit und die Möglichkeit, eigene Notizen besser nutzen zu können: Das sind aus Sicht der Befragten die Hauptvorteile der Online-Rekrutierung. Mit weitem Abstand am häufigsten genannt wird dabei von 57 % die Zeitersparnis, die sich daraus ergibt, dass man nicht zum Hauptsitz des Unternehmens reisen muss. Rund 24 % schätzen besonders die Möglichkeit, flexibel von jedem Ort aus mit dem jeweiligen Personalverantwortlichen sprechen zu können. 7 % sind der Ansicht, dass der Einsatz vorbereiteter Notizen und Unterlagen der größte Vorteil bei online durchgeführten Bewerbungsgesprächen ist – beispielsweise, um im Gespräch wichtige Kompetenzen und Erfahrungen einbringen zu können. Ebenfalls als Hauptvorteile wurden genannt: Weniger Stress als bei einem Meeting vor Ort (6 %) sowie eine im Vergleich zu einem Präsenzgespräch informellere Atmosphäre (4 %).
Nutzer befürchten technische Schwierigkeiten und Störungen
Die Befragten sind allerdings der Meinung, dass Online-Vorstellungsgespräche beziehungsweise Online-Rekrutierung sowohl Vorteile als auch Nachteile haben können. Am häufigsten wird das Risiko technischer Probleme genannt (48 %) – also zum Beispiel Störungen der Video- und/oder Audio-Übertragung bei einem Online-Meeting. Andererseits sehen 15 % es als größten Nachteil an, dass es auf diesem Weg schwieriger sein kann als vor Ort, die Unternehmenskultur und die Atmosphäre beim potenziellen Arbeitgeber kennen zu lernen. 14 % der Befragten sorgen sich vor allem vor möglichen Störungen während des Gesprächs, etwa durch andere Haushaltsmitglieder, Haustiere oder das Klingeln des Paketdiensts. Weitere mögliche Nachteile sind der fehlende direkte Kontakt zum Interviewer, der es schwerer machen kann, sich auf die Person zu konzentrieren (8 %), größerer Stress als bei einem Meeting vor Ort (5 %) sowie die Herausforderung, einen geeigneten Platz für das Gespräch in der Wohnung zu finden (4 %).
Methodologie:
Im Rahmen einer Umfrage hat ClickMeeting 550 Menschen in Europa befragt, die bereits mindestens einmal an einer Online-Rekrutierung teilgenommen hatten. Bei 87 % der Befragten handelte es sich um Personen mit Hochschulausbildung oder weiterführender Schulbildung. Mehr als 40 % der Befragten wohnten in Städten mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern, 33 % in einer Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern.
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