Im aktuellen Arbeitsalltag jagt oft ein Online-Meeting das nächste. Doch wie motivieren Unternehmen auch auf Dauer ihre Mitarbeitenden per Zoom und Co.? Storytelling-Tools sind der Schlüssel zum Erfolg.
Was macht die Online-Meetingkultur mit dem Kollegenzusammenhalt, wenn das morgendliche Treffen an der Kaffeemaschine ausbleibt und die gemeinsamen Mittagessen wegfallen? „Den Teamspirit hochzuhalten ist gerade jetzt besonders wichtig. Daher ist es unabdingbar, dass Zeit dafür eingeräumt wird, die Unternehmensgrundsätze im alltäglichen Miteinander weiterleben und das Wir-Gefühl bestehen bleibt“, so Nora Feist, Verantwortliche für Human Resources bei der Berliner PR- und Brand-Storytelling-Agentur Mashup Communications. Sie zeigt, welche einfallsreichen Storytelling-Tools und -Techniken gerade jetzt im Homeoffice unabdingbar sind.
Check-In #1 – Deep Talk als emotionale Bindung für gemeinsamen Wertestrang nutzen
Warum das morgendliche Heißgetränk nicht gemeinsam im Team genießen und sich auch digital privat austauschen? „Um die müden Gesichter zu Beginn des Tages etwas aufzufrischen, kann jede Person zum Beispiel zwei Adjektive nennen, wie er oder sie in die Morgenstunden gestartet ist“, schlägt Nora Feist vor. Persönliche Einblicke fangen das Stimmungsbild der Mitarbeitenden gerade auf Distanz gut ein. „So entstehen Lacher, Insider, Vertrauen und Verständnis, damit das Gefühl für und unter den KollegInnen nicht verloren geht“, erläutert die HR-Verantwortliche weiter. Falls das Stimmungsbild eher müde und träge ist, wissen zumindest alle, dass sie gemeinsam an der jeweiligen Motivation arbeiten oder gegebenenfalls das Gespräch suchen müssen, um diese Hürde im Team zu überwinden.
Check-In #2 – Mit Storylistening über echte Gefühle und Erfahrungen sprechen
Anekdoten aus dem Privatleben sind sehr wertvoll für das Teamgefühl. Der Austausch von persönlichen Erfahrungen sorgt zudem für eine langfristige emotionale Bindung untereinander und zum Unternehmen.
„Mit Storylistening-Übungen gelangen oft verborgene Geschichten ans Licht, mit denen sich KollegInnen neu kennen und wertschätzen lernen.“
Nora Feist, CEO und HR-Verantwortliche der Berliner Agentur für PR und Brand Storytelling Mashup Communications
Im Rahmen von so genannten Corporate Campfires lassen sich solche Storys sammeln und hervorkitzeln. Sie dienen zum Beispiel dazu, die Erfolge von einzelnen Mitarbeitenden zu feiern. Erkenntnisse, die man erst durch eigene Fehlschläge erlangt hat, zu teilen und gemeinsame Werte zu definieren. Auf diese Weise werden erfolgreiche Team-Momente kreiert. „Es geht in erster Linie darum, über wahre Emotionen und Erkenntnisse zu sprechen und so eine nachhaltige Bindung aufzubauen“, ergänzt die Storytelling-Expertin.
Check-In #3 – Silent-Meetings und Lunch-Roulette – Bürofeeling im Remote-Office
Innerhalb kleiner Teams ist der alltägliche Austausch meist groß. Doch gerade auf Distanz gibt es außerhalb des „Inner Circles“ kaum Begegnungen. „Verabredungen zu digitalen Lunches oder Coffee Breaks, in denen aktiv NICHT über die Arbeit geredet wird, sind eine schöne Möglichkeit, auch KollegInnen aus anderen Abteilungen näher kennenzulernen“, schlägt Nora Feist vor. Die zufällige Auslosung kann mithilfe eines digitalen Zufallsgenerators passieren und das Überraschungsmoment ist sicher. Auch so genannte Silent Zoom-Calls, in denen Mitarbeitende still für sich, aber eben digital und per Kamera miteinander verbunden arbeiten, fördern die Konzentration und Effektivität“, so die HR-Expertin. So kann auch im Remote-Office eine Art Bürogefühl aufkommen und eine digitale Verbundenheit teamübergreifend entstehen bzw. aufrechterhalten werden.
Check-In #4 – Gemeinsame Kreativitätsräume schaffen
Fehlt der direkte Schnack bei der Mittagspause oder das spontane Brainstorming mit den TischnachbarInnen, leidet auch die Kreativität darunter. Es ist bekannt, dass die Fantasie vor allem im Austausch mit Menschen, an besonderen Orten oder in neuen Situationen angeregt wird. Doch scheint das gerade jetzt so fern wie nie. „Auf Knopfdruck kreativ oder effektiv zu sein, beziehungsweise neue Prozesse anzustoßen, ist gar nicht so leicht. Mit regelmäßigen digitalen Kreativmeetings, Brainstormings oder Campfires kann der Ideenfindung für Themen und Projekte der notwendige Schwung gegeben werden“, weiß Nora Feist. Wichtig hierfür ist vor allem, dass diese Sessions angeleitet und mit Input begleitet werden, damit der Funke überspringt. Diese Meetings sollten daher ebenso gut vorbereitet und Energie reingesteckt werden, sie abwechslungsreich zu gestalten.