Nach knapp einem Jahr regelmäßiger Umfragen des „Corona“ Freelancer-Barometers ist nun zum „Tag des Freelancers“ Zeit, um zurück und in die Zukunft zu blicken.
Nach anfangs kritischen Monaten, hat sich die Situation wesentlich verbessert, Existenzängste und Umsatzeinbußen gehen zurück und damit einhergeht auch die positivere Auftragslage. Überraschende Entwicklungen zeigen sich hinsichtlich staatlicher Unterstützungen: Die zu Beginn große Offenheit, ist heute bei der Neustarthilfe 2021 kaum mehr vorhanden.
Existenzängste: Weniger als jeder Zweite – positiver Trend hält an
Noch im März letzten Jahres standen viele Freelancer vor einer ungewissen Zukunft hinsichtlich des Projektgeschäfts. So zeigte sich auch zum Auftakt der Umfragen-Serie, dass 57 Prozent der Befragten Existenzängste verspürten. Doch bereits im Juni zeigten die Rückmeldungen, dass die Sorgen abnehmen. Insbesondere seit Februar dieses Jahres stieg die Anzahl derer, die keine Existenzängste haben. Im April gab sogar über die Hälfte (52 Prozent) der Teilnehmer an, gar keine Unsicherheiten hinsichtlich des eigenen Lebensunterhalts zu verspüren.
Höchststand: Im April gaben 52 Prozent der Freelancer an, keine Existenzängste zu haben, Quelle: freelancermap
Auftragslage: Anfangs kritisch – heute stabil
Zu Beginn der Pandemie empfanden Freelancer die Auftragslage noch als überwiegend „schlecht“ bis „sehr schlecht“ (63 Prozent). Heute zeichnet sich ein umgekehrtes Bild, denn 54 Prozent der Freelancer bewerten die Auftragslage als „sehr gut“ bis „neutral“. Der verbleibende Anteil hat allerdings immer noch mit einer schlechten bis sehr schlechten Auftragslage zu kämpfen.
Weniger Freelancer bewerten Auftragslage als schlecht bis sehr schlecht – kontinuierlicher Anstieg bei neutraler bis sehr guter Projektsituation, Quelle: freelancermap
Umsatz: Einbußen gehen weiter zurück
Als im April 2020 erstmals nach den Einbußen gefragt wurde, sind enorme Verluste deutlich geworden. Mit 26 Prozent verzeichnete jeder Vierte einen Total-Ausfall der gewohnten Umsätze. Weniger als die Hälfte der Teilnehmer (48 Prozent) konnte mindestens 50 Prozent ihres üblichen Umsatzes generieren. Aktuell hat jeder fünfte Freelancer keine Einbußen mehr, auch die Zahl derer mit einem kompletten Umsatz-Ausfall ist auf zehn Prozent gesunken.
Seit Umfrage-Start verzeichnen Freelancer immer geringer werdende Umsatzeinbußen, Quelle: freelancermap
Staatliche Unterstützung: Neun von zehn Freelancern planen ohne Neustarthilfe
Der Großteil der Freelancer (90 Prozent) nimmt die Neustarthilfe 2021 nicht in Anspruch, das zeigen die jüngsten Auswertungen des „Corona“ Freelancer-Barometers im April. Dieses deutliche Ergebnis war kaum zu erwarten, denn zu Beginn der Pandemie hätten noch 61 Prozent staatliche Unterstützung in Anspruch genommen. In den Folgemonaten wurden derartige Maßnahmen deutlich unattraktiver, so gaben im Februar dieses Jahres 68 Prozent der Freelancer an, während der Pandemie keine staatliche Unterstützung beantragt zu haben.
Neun von zehn Freelancern planen ohne die Neustarthilfe 2021, Quelle: freelancermap
„Auftraggeber sichern Existenzen“ – Maas dankt Unternehmen
„Auftraggeber können ohne Freelancer, doch andersherum wird es kompliziert“, stellt Thomas Maas, CEO von freelancermap, klar und führt fort, „Budgetkürzungen haben insbesondere Freelancer hart getroffen. Doch nach Monaten voller Herausforderungen auf allen Ebenen gestaltet sich ihr Geschäft wieder deutlich positiver. Zum ‚Tag des Freelancers‘ möchten wir einerseits den freien Experten weiterhin viel Kraft und Mut wünschen, auf der anderen Seite aber den zahlreichen Auftraggebern danken, die in schwierigen Zeiten das freie Projektgeschäft unterstützen und damit Existenzen sichern. Denn auch hier sind Werte wie Solidarität und Zusammengehörigkeit omnipräsent.“ Abschließend sagt Maas: „Freelancer sind und bleiben Innovationstreiber und wenn wir ‚Innovationen‘ irgendwann gebraucht haben, dann in den vergangenen zwölf, dreizehn Monaten. Ich bin überzeugt davon, dass Freelancer bald noch deutlicher auf Kurs sind, wie wir es die letzten Jahre miterleben konnten.“ Passend dazu: Die Umfrage zum „Freelancer-Kompass 2021“ läuft bereits seit Anfang Mai und richtet sich an Freelancer aus der IT- und Engineeringbranche, hier erwartet Maas noch genauere Einblicke in das Projektgeschehen.
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