Die Digitale Transformation macht auch vor den Informations- und Kommunikationsprozessen nicht halt. Über effiziente Kommunikation und die sich daraus ergebenden Vorteile sprach it management-Redakteurin Carina Mitzschke mit Theófilos Kokkotas, Director Business Development bei der estos GmbH.
Die Digitale Transformation ist ein Dauerthema in den Medien und mittlerweile auch im deutschen Mittelstand. Was ändert oder hat sich bereits für Anbieter von Unified Communications-Lösungen geändert?
Theófilos Kokkotas: Viele Unternehmen, auch zunehmend UC-Anbieter, sind mittlerweile auf den Zug der Digitalen Transformation aufgesprungen und positionieren sich als Lösungsanbieter um dem deutschen Mittelstand dabei zu helfen, sich „erfolgreich zu transformieren“. Leider bieten nur die wenigsten dabei eine konkrete Definition an, was sie eigentlich genau unter der Digitalen Transformation verstehen und wie ein Unternehmen davon profitieren kann. Alle reden darüber, aber keiner weiß so richtig, was dahinter steckt. Dies entnehme ich aus den Gesprächen die ich täglich führe.
Denn die Frage ist doch: Was konkret soll „transformiert“ werden? Für uns, bei estos sind es klar die Informations- und Kommunikationsprozesse eines Unternehmens, die geradezu prädestiniert dafür sind, digitalisiert zu werden. Bei vielen Unternehmen ist der Kommunikationsprozess kein Teil der Wertschöpfungskette. Aus meiner Sicht ist dies ein Fehler. Denn effiziente Kommunikationsprozesse sind die Grundlage für einen professionellen Kundenservice und eine reibungslose, produktive Zusammenarbeit eines Unternehmens und über seine Unternehmensgrenzen hinweg mit Lieferanten, Partnern und Kunden.
Effiziente Kommunikation ist ein Teil des Erfolges. Wir von estos arbeiten täglich daran, kleine und große Unternehmen dabei zu unterstützen, diese Verbesserungen zu erreichen, indem wir ihnen helfen, ihre Kommunikation zu modernisieren, zu digitalisieren und vor allem effizienter zu gestalten.
Die Digitalisierung der Kommunikationswege innerhalb der Unternehmen schreitet voran. Der Aufwand ist nicht unerheblich. Welche Vorteile und Chancen ergeben sich für Endanwender?
Theófilos Kokkotas: Meines Erachtens nach sollte jedes Unternehmen regelmäßig seine derzeitigen Kommunikationswege und seine ITK-Infrastrukturen überprüfen. Hier schlummert in der Regel ein hohes Verbesserungspotential, das nur darauf wartet genutzt zu werden. Weil viele Unternehmen jedoch diesen scheinbar hohen Aufwand fürchten, wird viel zu oft das Vorhandene akzeptiert, obwohl es weder für die Mitarbeiter noch für die Kunden besonders effiziente Kommunikationswege sind. Doch der Aufwand muss nicht hoch sein, wenn sich beispielsweise die neue Kommunikationslösung problemlos in bestehende ITK-Prozesse integrieren lässt. Offene Standards und sichere Protokolle, wie estos sie verwendet, fördern diese einfache Einbindung. Unsere Software lässt sich in der Regel einfach integrieren. Bestehende Hard- und Softwarelösungen können dabei durchaus im Einsatz bleiben, was die Investitionskosten deutlich senkt. Und auch die Investitionssicherheit ist gewährleistet, denn beieiner Neuanschaffung der TK-Infrastruktur lässt sich estos problemlos mit einbinden.
Aus meiner Sicht ist es elementar, dass die Anwender im Unternehmen von Anfang an in die Überlegungen zum Erwerb einer neuen Lösung eingebunden werden. Nur wenn diese die täglichen Arbeitsschritte der Mitarbeiter tatsächlich unterstützt und erleichtert, ohne gewohnte Vorgänge dabei zusätzlich zu verkomplizieren, wird die Lösung auf eine hohe Akzeptanz durch die Mitarbeiter stoßen und so auch in der Lage sein, das Ziel zu erfüllen, dass sich das Unternehmen von der Anschaffung versprochen hatte.
Damit Unified Communications-Lösungen fehlerfrei funktionieren, bedarf es einer Integration in die bestehenden Geschäftsprozesse. Sie, als Anbieter, werben mit einer unkomplizierten Integration. Auf was sollte besonders geachtet werden?
Theófilos Kokkotas: UC-Projekte haben eine Aufgabe: Geschäftsprozesse sollen vereinfacht, standardisiert und nachvollziehbar sein. Deshalb reicht es nicht aus, „nur“ eine neue Kommunikationslösung zu implementieren, sondern diese muss darüber hinaus mit den führenden CRM-, ERP- oder anderen eingesetzten Branchenprogrammen eines Unternehmens verknüpft werden, um einen maximalen Mehrwert bieten zu können. Damit dies gelingt, ist eine unkomplizierte Integration in bestehende ITK-Prozesse essentiell, was wiederum deutlich einfacher geht, wenn offene Standards und sichere Protokolle eingesetzt werden, sowie eine Interoperabilität mit vorhandener Soft- und Hardware gegeben ist. Die regelmäßigen, vielfältigen Zertifizierungen die estos beispielsweise bei bekannten Herstellern von Telefonanlagen oder CRM-Herstellern vornimmt, geben Unternehmen die Sicherheit, dass sie auf eine zukunftsfähige Lösung setzen, die langfristig funktionieren wird und somit auch einen Investitionsschutz darstellt.
Seit Anfang Juni 2017 kann ProCall 6 Enterprise getestet werden. Wodurch grenzt sich die neue Version von ihrem Vorgänger ab?
Theófilos Kokkotas: Mit den in ProCall 6 Enterprise integrierten Softphone- Funktionen können Benutzer über ihren Windows Client oder über die ProCall Mobile Apps telefonieren. Die Anschaltung an SIP TK-Anlagen erfolgt über SIP-Teilnehmer Konfiguration. Zur Einführung von ProCall 6 Enterprise ist die Zahl der interoperablen Systeme vorerst noch eingeschränkt, langfristig ist die Unterstützung aller gängigen SIP-fähigen Gateways und TK-Systeme (On Premise, Hybrid, Cloud) geplant.
Die Integration von Audio/Video- Kommunikation mittels WebRTC über Webseiten ermöglicht es Unternehmen, direkt mit ihren Webseitenbesuchern zu kommunizieren, mittels Text, Audio oder Audio/Video Chat. Die Besucher benötigen dazu keine zusätzliche Software. Die Mitarbeiter können sich nach „außen hin“ sichtbar machen. Ebenso können sie direkt per Link zum Beispiel in einer E-Mail, auf eine persönliche, multimediale Visitenkarte verweisen. Ebenfalls neu ist die Google-Integration: Benutzer können Kalender- und Kontaktdaten der Google Apps for Work oder ein Google-Konto in ProCall Enterprise einbinden. Die neuen, komplett überarbeiteten, nativen Smartphone Apps für iOS 10 und Android hat estos mit zahlreichen Verbesserungen ausgestattet.
Wo sehen Sie die Rolle von estos im Prozess der Digitalisierung – jetzt und in Zukunft?
Theófilos Kokkotas: Wir sind ein Unterstützer der Digitalen Transformation, denn wir helfen Unternehmen in diesem Prozess. Im Rahmen der internen Digitalen Transformation begleiten wir Unternehmen, indem wir ihnen dabei behilflich sind, ihre Kommunikationsprozesse zu digitalisieren und die Zusammenarbeit Unternehmen zu erleichtern. Potentielle Fehlerquellen minimieren und tägliche Arbeitsschritte vereinfachen wir.
Bei der externen Digitalen Transformation helfen wir Unternehmen bei der kundenorientierten Kommunikation. Wir wollen es dem Kunden sowohl in der Interaktion mit dem Unternehmen als auch in der Kommunikation mit diesem so einfach wie möglich machen. Dafür stehe ich unseren Endkunden jederzeit gern zur Verfügung ([email protected]).
Herr Kokkotas, wir danken Ihnen für das Interview.