Künstliche Intelligenz: Fortschritt mit Verantwortung
Martin Hinz, CEO, Convista
In der sich ständig entwickelnden Welt der digitalen Transformation stehen Unternehmen vor verschiedenen Herausforderungen und Schlüsselthemen. Insbesondere die Integration von Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen in Geschäftsprozesse wird mehr und mehr zu einem unumgänglichen Trend, um zukunftsfähig zu bleiben.
Die Evolution der Digitalisierung hat in den letzten zwei Jahrzehnten maßgeblich dazu beigetragen, manuelle und repetitive Aufgaben zu automatisieren. Mit dem Aufkommen von Large Language Models (LLMs) erleben wir keine bloße Fortführung dieses Trends, sondern einen Durchbruch in neue Dimensionen. Nicht nur werden bestehende Prozesse optimiert, sondern auch gänzlich neue Bereiche und Tätigkeiten werden automatisiert oder entscheidend unterstützt.
Trotz dieser vielversprechenden Entwicklungen stehen wir vor der Herausforderung, einer jungen Technologie gegenüberzustehen, deren Anwendung und Qualitätssicherung noch nicht vollständig ausgereift sind. Die entscheidende Frage liegt darin, wie wir diese leistungsstarken Werkzeuge in Bereichen einsetzen können, in denen Fehler nicht akzeptabel sind. In dieser Gratwanderung zwischen Innovation und Risikomanagement liegt der Schlüssel zur erfolgreichen Integration von LLMs in die digitale Transformation. Diese Technologie bietet nicht nur Chancen, sondern verlangt auch nach einer strategischen Herangehensweise und der Auseinandersetzung mit ethischen und regulatorischen Fragen, um ihre Potenziale optimal zu entfalten.
www.convista.com
Künstliche Intelligenz: Ein Hype, der unsere Arbeitsweise verändern wird
Gregor Greinke, CEO der GBTEC Software AG
Die rasante Entwicklung und Integration Künstlicher Intelligenz markiert eine der bahnbrechendsten technologischen Revolutionen unserer Zeit. Insbesondere im Technologieumfeld eröffnet KI ungeahnte Chancen für Innovation und Effizienzsteigerung: Die Automatisierung von Arbeitsprozessen, intelligente Datenanalysen und personalisierte Interaktionen sind nur einige Beispiele. Maschinelles Lernen, generative KI und Deep Learning haben dazu beigetragen, komplexe Probleme zu lösen, Muster in Daten zu erkennen und fortschrittliche Entscheidungsfindung zu ermöglichen.
KI wird zunehmend in verschiedenen Geschäftsbereichen eingesetzt, darunter auch im Business Process Management (BPM). Als weltweit verbreitete Managementdisziplin verfolgt sie das Ziel, Geschäftsabläufe im Unternehmen zu verstehen, zu analysieren und kontinuierlich zu optimieren, um einen möglichst hohen Grad an Digitalisierung, Automatisierung und Effizienz zu erreichen. In diesem Zusammenhang wird häufig von „Operational Excellence“ oder „operativer Exzellenz“ gesprochen, die durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in BPM-Software noch einfacher und schneller realisierbar ist.
Die KI durchdringt dabei den gesamten BPM-Lebenszyklus – vom Prozessdesign über die Prozessanalyse bis zur Prozessautomation und -optimierung. KI-Modellierer, auch als AI Modeler bekannt, generieren in Sekundenschnelle tausende Prozessmodelle und erschaffen auf diese Weise eine vollständige, auf die Branche des Unternehmens abgestimmte Prozesslandschaft – ganz ohne menschliches Zutun und gleich in mehreren Sprachen. Die KI interagiert in der Form eine Chatbots in Echtzeit mit Usern, gibt Antworten auf Fragen und Problemstellungen und liefert „on the fly“ personalisierte Empfehlungen zur Optimierung und Automatisierung von Prozessen. Als intelligenter Copilot und strategischer Berater schlägt die KI außerdem Aktivitäten und Entscheidungspunkte vor und kann sogar eigenständig automatisierte Prozessapplikationen entwickeln.
Die Implementierung von KI in Software eröffnet neue Horizonte für personalisierte Benutzererfahrungen. Intelligente Assistenten, wie von Zauberhand automatisierte Prozesse und KI-gestützte Prozessanalysen und Optimierungsvorschläge verbessern die Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Dies schafft nicht nur benutzerfreundliche Produkte, sondern katapultiert Unternehmen auf ihrer Reise zur operativen Exzellenz auf ein ganz neues Level.
Doch neben der Euphorie gilt es, die ethische Verantwortung im Umgang mit KI nicht zu vernachlässigen. Transparenz von Entscheidungsprozessen, Vorurteilsfreiheit, Sicherheit und Datenschutz sind zentrale Fragen, die sorgfältig adressiert werden müssen, um das Vertrauen der Nutzer zu wahren.
Der zunehmende Einsatz von KI stellt zweifellos einen entscheidenden Wendepunkt für die Technologiebranche und unsere Gesellschaft dar. Diejenigen, die sich anpassen und KI verantwortungsbewusst integrieren, stehen vor der Möglichkeit, innovative Lösungen zu schaffen und einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Wir stehen vor aufregenden Zeiten, in denen die Kombination von menschlichem Know-how und künstlicher Intelligenz das Potenzial hat, die Arbeitsweisen von heute in bisher ungeahnte Höhen zu führen.
www.gbtec.com/de
Paradigmenwechsel in der Interaktion: Eine Revolution kündigt sich an
Dr. Jörg Herbers, Geschäftsführer der Inform GmbH
Wir erwarten 2024 einen Paradigmenwechsel in der Interaktion zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz. Der Trend geht zur nahtlosen Integration von KI in unsere täglichen Arbeitsmittel: selbst komplexe Geschäftssoftware werden dann über Spracheingabe einfach zu bedienen sein müssen, um zukunftsfähig zu bleiben. Generative KI wird Nutzerinteraktionen auf verschiedensten Plattformen und deren Funktionalitäten in diversen Wirtschaftsbereichen verbessern.
Wir erwarten, dass iterative KI-Interaktionen zur Norm und die Nutzer sich an kontinuierliche Feedbackschleifen mit digitalen Assistenten in zahlreichen Anwendungen gewöhnen werden. Die Akzeptanz von KI-Technologien steigt in dem Maße, in dem immer mehr Nutzer sie verwenden und mit dem Grad ihrer Reife. Nach dem Erfolg von Modellen, die Texte und Bilder generieren, wird sich der Schwerpunkt nach und nach auf Modelle verlagern, die aus Videomaterial Texte erstellen. Das könnte eine Revolution sein, weil sie das Lernen aus alltäglichen menschlichen Aktivitäten ermöglichen würde.
Außerdem ist ein Wandel hin zu offenen Informationsökosystemen zu erwarten: Indem Unternehmen gemeinsam hochwertige Prozessdaten nutzen, fördern sie ein kollaboratives Umfeld und treiben so weitere KI-Innovationen voran. In deren Folge lässt sich eine gerechtere Zukunft gestalten, in der Daten den Fortschritt für alle forcieren. Allerdings haben die neu bereitgestellten KI-Tools unbeabsichtigt auch die Möglichkeiten für Cyberkriminelle massiv erhöht. Um den immer ausgefeilterten Gefahren durch die KI in falschen Händen zu begegnen, müssen alle Beteiligten dringend ebenso intelligente wie fortschrittliche Cybersicherheitsmaßnahmen etablieren. Denn eines ist klar: Mit den zunehmenden Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz wächst auch deren Missbrauchspotenzial.
Doch nicht nur erhöhte Wachsamkeit ist nötig, sondern auch ein solider ethischer Rahmen für ihre Anwendungen. Entwicklungen wie das KI-Gesetz der EU, die KI-Verordnung von US-Präsident Biden und der Hiroshima-Prozess der G7-Staaten weisen darauf hin, dass die Einführung weltweiter Regulierungsrahmen bevorsteht. Es geht um einen transparenten, verantwortungsvollen Umgang mit künstlicher Intelligenz, bei dem die Verantwortung immer beim Menschen verbleibt.
www.inform-software.com