Microsoft-Präsident warnt: Nicht jedem Video blind vertrauen

Brad Smith
Bildquelle: G Holland /Shutterstock.com

Microsoft-Präsident Brad Smith hat kürzlich in einem Blogbeitrag beschrieben, wie wichtig es ist, Maßnahmen zu ergreifen, um den Missbrauch von Generative-AI-Tools zu verhindern. Der Tech-Riese aus Redmond will auf die zunehmenden Bedenken reagieren.

Smith beschreibt, wie besorgniserregend es sei, dass einige böswillige Personen KI-generierte Inhalte zweckentfremden, insbesondere durch Deepfakes. Diese stellen ernsthafte Gefahren dar, von der Manipulation von Wahlen bis hin zu Finanzbetrug und Cybermobbing. Dass dies kein weit entferntes Zukunftsszenario ist, bekam kürzlich erst ein Unternehmen aus Hongkong zu spüren, das nach einem Deep-Fake-Anruf 25 Millionen US-Dollar verloren hat

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Microsoft betont die Dringlichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen.

Schlüsselbereiche

Microsoft hat sechs Bereiche identifiziert, auf die es sich konzentrieren möchte:

  1. Starke Sicherheitsarchitektur: Microsoft will ein umfassendes Sicherheitssystem, das auf verschiedenen Ebenen wirksam ist, von Plattformen bis hin zu Anwendungen. Das beinhaltet fortlaufende Analysen, vorbeugende Maßnahmen und schnelle Reaktionen auf Missbrauch.
  2. Wasserzeichen: Microsoft betont die Bedeutung, die Herkunft von Inhalten zu überprüfen, um Deepfakes zu bekämpfen. Sie unterstützen Initiativen zur Authentifizierung und Zusammenarbeit mit Branchenstandards. “Letztes Jahr haben wir auf unserer Build 2023-Konferenz Funktionen angekündigt, die kryptografische Methoden nutzen, um KI-generierte Inhalte mit Metadaten zu ihrer Herkunft zu signieren.”
  3. Schutz vor missbräuchlichen Inhalten: Microsoft möchte seine Dienste wie LinkedIn und Spieleplattformen vor irreführenden und schädlichen Inhalten schützen, ohne dabei die Meinungsfreiheit zu beeinträchtigen.
  4. Zusammenarbeit innerhalb der Branche und mit Regierungen: Das Unternehmen fordert eine kooperative Herangehensweise innerhalb der Technologiebranche und mit Regierungen, um die Sicherheit im digitalen Raum zu verbessern.
  5. Modernisierte Gesetzgebung: Microsoft unterstützt die Entwicklung neuer Gesetze, um aufkommenden Bedrohungen gerecht zu werden und Menschen weltweit besser zu schützen.
  6. Öffentliches Bewusstsein und Bildung: Es sei wichtig, dass die Öffentlichkeit lernt, legitime Inhalte von Fälschungen zu unterscheiden. Microsoft plant Initiativen zur Aufklärung in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft.

Handlungsaufruf

“Wir müssen den Menschen helfen, zu erkennen, dass man nicht jedem Video, das man sieht, oder jeder Audio, das man hört, Glauben schenken darf. Wir müssen den Menschen helfen, den Unterschied zwischen legitimen und gefälschten Inhalten zu erkennen, auch bei Wasserzeichen. Dies erfordert neue Instrumente und Programme zur Aufklärung der Öffentlichkeit, auch in enger Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und führenden Persönlichkeiten der Gesellschaft”, so das Fazit von Smith.

Lars

Becker

IT Verlag GmbH

Redakteur

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