Generative Künstliche Intelligenz, wie ChatGPT & Co, hat die Welt im Sturm erobert und überrascht uns fast im Wochenrhythmus mit neuen beeindruckenden Fortschritten, die in verschiedenen Anwendungsfällen Beachtung finden.
CEOs weltweit führender Konzerne erkennen zunehmend das Potenzial der Künstlichen Intelligenz und vergleichen die transformative Wirkung mit bedeutenden Entdeckungen der Menschheitsgeschichte, wie dem Feuer oder der Elektrizität.
Auch der Geschäfts- und Arbeitswelt werden die intelligenten Systeme einen Produktivitäts-, Effizienz- und Kreativitätsschub verpassen. Die Boston Consulting Group (BCG) hat im Rahmen einer groß angelegten internen Studie im eigenen Unternehmen herausgefunden, dass Berater, die GPT-4 einsetzen, ihre Aufgaben zu 25,1 Prozent schneller erledigen und zu 40 Prozent qualitativ hochwertigere Ergebnisse erzielen als ihre Kolleginnen und Kollegen ohne GPT-4-Unterstützung.
Erfolgsfaktor Mitarbeitenden-Coaching
Die erreichbaren Business-Mehrwerte sind also enorm. Für die meisten Mitarbeitenden in den Unternehmen, welche die Mehrwerte schlussendlich realisieren sollen, ist Generative Künstliche Intelligenz jedoch zunächst einmal eine Black Box, die Respekt und auch ein wenig Angst und Sorge einflößt. Der Befähigung der Mitarbeitenden kommt deshalb eine Schlüsselrolle zu. Nur mit qualifizierten Mitarbeitenden, die GenAI gezielt in ihre tägliche Arbeit integrieren, kann das volle Potenzial dieser Technologie ausgeschöpft werden, um das Unternehmen voranzubringen und die transformative Kraft der Künstlichen Intelligenz effektiv zu nutzen.
Wichtig sind daher Workshops und Trainings Sessions, die Basiswissen und elementare Fertigkeiten im Umgang mit der neuen Technologie vermitteln. Hinter den Sprachmodellen, Bild- und Videogeneratoren stecken nämlich nichts anderes als Algorithmen, Kombinatorik und Wahrscheinlichkeitsrechnung. Die Modelle sind anfangs so unbedarft wie das Gehirn eines Neugeborenen. Sie müssen mit riesigen Datenvolumina trainiert werden. Erst durch gezieltes Prompt Engineering, die Kunst des systematischen Erstellens von qualitativ hochwertigen Texteingaben, wird das Potenzial der Künstlichen Intelligenz voll ausgeschöpft.
Dieser Prozess beinhaltet das sorgfältige Formulieren von Anweisungen oder Fragen – den sogenannten Prompts –, die in natürlicher Sprache an das Modell gerichtet werden. Durch diese spezifischen Prompts wird das Wissen der KI auf eine Weise aktiviert, die präzise und relevante Informationen liefert, die von menschlichen Nutzern für ihre Zwecke effektiv genutzt werden können. Prompt Engineering ist somit ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Interaktion mit KI-Systemen und ermöglicht es, deren umfangreiches Wissen gezielt und nutzbringend einzusetzen.
School of Prompt Engineering
Einführungsseminare etwa von valantic bringen den Teilnehmenden Grundlagenwissen im Verfassen von Prompts bei und festigen das Erlernte in praktischen Übungen. Voraussetzung für einen nutzstiftenden Einsatz ist, der generativen Intelligenz möglichst genau und präzise zu sagen, was erwartet wird. Also nicht „Hallo ChatGPT, sag bitte mal was über Customer Experience“, sondern besser „Was sind die aktuellen Herausforderungen im Customer-Experience-Management im Retail und welche Lösungen bietet der Markt zurzeit? Wähle bitte den Sprachstil einer informativen Verkaufsbroschüre für eine Zielgruppe mit geringen Vorkenntnissen“.
Die Qualität der Prompts hat einen großen Einfluss auf die Nützlichkeit und die Güte der generierten Inhalte. In praktischen Übungen lernen die Teilnehmenden, mit generativer KI zu experimentieren und ihre Prompts zu verbessern, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Schließlich soll die Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag, also in der unternehmerischen Praxis, den größtmöglichen Nutzen stiften. Auf diese Weise bauen die Workshops bei den Teilnehmenden durch positive Erfahrungen eine intrinsische Motivation auf und sie setzen generative Intelligenz gerne zur Bewältigung ihrer Aufgaben ein.
Wichtig ist auch, den durch GenAI produzierten Ergebnissen nicht zu leichtgläubig und 100-prozentig zu vertrauen. Denn den Künstlichen Intelligenzen unterlaufen sogenannte Halluzinationen; will heißen, sie generieren manchmal falsche Informationen. Selten zwar, aber es kommt vor. Ein kritisches Auge, gesunder Menschenverstand und hin und wieder eine verifizierende Recherche sind daher empfehlenswert. valantic adressiert diese Herausforderungen in seinen Workshops und gibt viele praktische, hilfreiche Tipps.
Apropos Workshops: Laut einer Untersuchung von McKinsey ist das ökonomische Potenzial von generativer KI in den Geschäftseinheiten Sales, Marketing, Software Engineering (Produktentwicklung und Unternehmens-IT) und Customer Operations besonders hoch und beläuft sich weltweit insgesamt auf mehrere hundert Milliarden US-Dollar pro Geschäftsbereich. Die Analysten von McKinsey haben sich 63 Anwendungsfälle untersucht und beziffern den Mehrwert, der durch den Einsatz von generativer KI weltweit entsteht, über alle Industrien hinweg auf 2,6 bis 4,4 Billionen US-Dollar.
Mehrwert durch GenAI, aufgeschlüsselt nach Industrien und Business-Funktionen (Auszug)
Andere Analystenhäuser kommen zu ähnlich positiven Einschätzungen. „Die Einführung von (Gen)AI könnte zu einem Produktivitätsboom führen, der das jährliche globale BIP potenziell um 7 Prozent steigert“, schätzt Goldman Sachs. Accenture kommt zu dem Ergebnis: „40 Prozent der Arbeitsstunden über alle Branchen hinweg könnten von großen Sprachmodellen (LLMs) beeinflusst werden“.
Auch wenn niemand eine Glaskugel hat und in die Zukunft schauen kann: Die Analysten aus diversen Lagern sind sich einig, dass die Technologie ein fundamentaler Game-Changer ist und einen substanziellen Beitrag zur Wertschöpfung leisten wird. Einen Beitrag, auf den kein Unternehmen verzichten kann.
Königsweg zum KI-Erfolg: Grundlagenwissen vermitteln und in der Praxis vertiefen
Wie sollten Unternehmen, die das riesige Potenzial von Künstlicher Intelligenz für sich nutzen wollen, am besten vorgehen? Für einen nachhaltig erfolgreichen Einsatz von künstlicher Intelligenz müssen Unternehmen in zwei Dimensionen befähigt werden. Erstens sollte die Organisation als Ganzes die Fähigkeit entwickeln, durch KI Mehrwerte zu schaffen, so dass die Technologie in die Kernprozesse der Wertschöpfung integriert werden kann. Zweitens sollten auch alle Mitarbeitenden befähigt werden, ihre eigenen Arbeitsprozesse mithilfe von Künstlicher Intelligenz zu augmentieren. Voraussetzung für den Erfolg ist in jedem Fall die Kombination aus einer Unternehmensführung, die ihre Organisation systematisch befähigt, und motivierten Mitarbeitenden, die KIs wie ChatGPT-4, Microsoft Copilot oder DALL·E 3 kompetent einsetzen und gerne damit arbeiten. Workshops und Seminare vermitteln Basiswissen, trainieren Grundfertigkeiten und schaffen so die Basis für einen nutzenstiftenden Einsatz und maximalen Erfolg.