KI-Ausblick 2025

KI: Mitarbeitende und Führungskräfte nicht auf einer Wellenlänge

Für Unternehmen, die sich auf Steigerung der Produktivität, Verbesserung der Mitarbeitendenerfahrung und Nutzung des Wertes von KI im Jahr 2025 konzentrieren möchten, offenbart die neue Qualtrics-Studie „State of AI in Employee Experience“ eine Reihe von Herausforderungen.

Laut Studie trauen von weltweit mehr als 35.000 befragten Mitarbeitenden nur wenige ihren Vorgesetzten zu, KI effektiv zu implementieren. Die Ergebnisse zeigen zudem unterschiedliche Ansichten und Erwartungen bezüglich der unmittelbaren Vorteile dieser Technologie.

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Zweifel, ob Führungskräfte KI effektiv einsetzen

Nur 53 % der Mitarbeitenden weltweit vertrauen darauf, dass ihre Vorgesetzten KI effektiv in die Arbeitsabläufe einbinden werden – ein Wert, der fast 20 Prozentpunkte niedriger ist als der von leitenden Angestellten. Hinzu kommt, dass nur die Hälfte der Mitarbeitenden auf Manager:innen-Ebene und darunter (52 %) glaubt, dass die Führungskraft bei Entscheidungen über neue Technologien ihr Wohlergehen über den Gewinn stellt – ein Wert, der 17 % niedriger ist als der von Führungskräften; und 47 % sagen, dass neue Technologien mit klaren KI-Prinzipien, ethischen Grundsätzen und Richtlinien eingesetzt werden – im Vergleich zu 69 % der Führungskräfte.  

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„Wir stellen fest, dass die Wahrnehmung zwischen den Mitarbeitenden und ihren Führungskräften stark auseinanderklafft, was einen Mangel an Vertrauen offenbart. Wir wissen auch, dass es in Zeiten des Wandels schwieriger ist, Vertrauen zu gewinnen, was diese Kluft nochmals vergrößert“, so Dr. Benjamin Granger, Chief Workplace Psychologist bei Qualtrics. „Künstliche Intelligenz ist derzeit einer der wichtigsten Treiber für Veränderungen und die Bedeutung des Aufbaus von Vertrauen, um das volle Potenzial der KI überhaupt erschließen zu können, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Damit Unternehmen ihre Mitarbeitenden auf diese Reise mitnehmen können, müssen sie den vertrauensbildenden Verhaltensweisen der Führungskräfte Vorrang einräumen – dazu gehört, dass sie sich um ihre Mitarbeitenden kümmern, deren Bedenken anerkennen, ihnen zuhören und die Gründe für Veränderungen klar kommunizieren.“

In Sachen KI ist ein starkes Mitarbeitererlebnis Trumpf

Wenn die Erwartungen der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz erfüllt werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren Führungskräften bei der Implementierung von KI vertrauen, 3,8-mal höher, die Wahrscheinlichkeit, dass sie KI positiv gegenüberstehen, 2,2-mal höher, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie KI mindestens einmal pro Woche nutzen, 2,7-mal höher als bei Mitarbeitenden, deren Erwartungen nicht erfüllt werden.

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Auch die Häufigkeit, mit der Unternehmen Feedback einholen, hat einen Einfluss auf die Zufriedenheit mit KI: Arbeitnehmer:innen, die mindestens einmal im Monat um Feedback gebeten werden, sind 1,7-mal vertrauensvoller gegenüber ihren Vorgesetzten und positiver gegenüber KI im Vergleich zu denjenigen, die in einem zweijährigen oder längeren Zyklus Feedback geben. Diejenigen, die die Möglichkeit haben, monatlich Feedback zu geben, sind auch 2,3-mal eher bereit, KI wöchentlich zu nutzen.

„Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen einer guten Mitarbeitererfahrung und der Akzeptanz von KI durch die Mitarbeitenden“, so Granger. „Diese Tatsache erhöht die Notwendigkeit für Unternehmen, die Spannungen zwischen Führungskräften und ihren Teams zu beseitigen und sich auf die Vertrauensbildung zu konzentrieren. Letztlich ist der häufige und kontinuierliche Dialog das Vehikel für organisatorisches Vertrauen, das der Schlüssel zum Aufbau eines Wettbewerbsvorteils ist.“

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Qualität über Quantität

Das Management mag sich von der Einführung von KI einen Produktivitätsschub erhoffen, muss seine Erwartungen aber möglicherweise zurückschrauben. Nur 27 % der Arbeitnehmer:innen geben an, dass sie die durch den Einsatz von KI eingesparte Zeit nutzen werden, um die Menge ihrer Arbeit zu erhöhen. Stattdessen werden sie die zusätzliche Zeit viel eher dazu nutzen, die Qualität (47 %) und Effizienz (42 %) ihrer Arbeit zu verbessern.

Ein genauerer Blick darauf, wie Arbeitnehmer:innen in verschiedenen Ländern KI nutzen, zeigt regionale Muster. In den Vereinigten Staaten würden Mitarbeitende KI am ehesten zur Steigerung ihrer Produktivität einsetzen. In Europa wird stark Wert auf die Verbesserung der Arbeitsqualität gelegt, und für Arbeitnehmer:innen in Asien ist Effizienz der wichtigste Nutzen.

„Oberflächlich betrachtet scheint es einen weiteren Punkt zu geben, an dem der Wert von KI nicht richtig eingeschätzt wird – während Führungskräfte von Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen schwärmen, sehen die Mitarbeitenden das nicht unbedingt genauso“, sagt Granger. „Hier besteht klar Diskussionsbedarf und die Erwartungen sollten frühzeitig festgelegt werden. Doch diese Erkenntnisse beinhalten auch eine sehr gute Nachricht für Unternehmen, da sie zeigen, dass sich die Mitarbeitenden auf die Verbesserung der Dienstleistungen, Produkte und Erfahrungen konzentrieren, die sie anbieten!“

Fünf Ratschläge für die erfolgreiche Einführung und Nutzung von KI im Unternehmen:

  • Zweck und Ziele der KI festlegen: Zuallererst sollte festgestellt werden, ob alle Beteiligten die gleichen Erwartungen haben. Werden diese frühzeitig festgelegt, vermeidet dies potenzielle Probleme auf dem Weg zur Implementierung.
  • Passende Unterstützung der Mitarbeitenden: Die Mitarbeitenden sind bei der Einführung von KI schneller als ihre Führungskräfte, was zu erheblichen betrieblichen, sicherheitstechnischen und finanziellen Risiken führt. Unternehmen müssen diesem Umstand Rechnung tragen, indem sie die notwendigen Rahmenbedingungen, Richtlinien, Grundsätze, ethischen Prinzipien und Schulungen bereitstellen.
  • Interne KI-Befürworter identifizieren: Um sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden die Richtlinien befolgen und genehmigte KI-Tools verwenden, ist es von entscheidender Bedeutung, Vorreiter:innen zu haben, die die Nutzung dieser Lösungen vorleben, lehren und ihre Wirksamkeit demonstrieren.
  • Verwendung der richtigen KI-Tools für die jeweilige Aufgabe: Bevor Unternehmen zu weit vorpreschen und schlechte Ergebnisse riskieren, sollten sie die verfügbaren Optionen bewerten und die für die spezifischen Anforderungen des Unternehmens am besten geeigneten Lösungen identifizieren.
  • Enge Zusammenarbeit zwischen Personalabteilung und IT: Die IT-Abteilung verfügt über das nötige Fachwissen, um sicherzustellen, dass ein Unternehmen in die richtigen Tools investiert, während die Personalabteilung dafür sorgt, dass sich die Mitarbeitenden tatsächlich damit beschäftigen und sie effektiv nutzen.

Alles zusammengenommen gibt es eine sinnvolle Reihe an konkreten Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen sollten, wenn sie das volle Potenzial von KI ausschöpfen wollen – von der Kultivierung eines höheren Vertrauensniveaus am Arbeitsplatz, über die Veränderung der Wahrnehmung und der Erwartungen an KI bis hin zur Bereitstellung von mehr Schulungen, um Mitarbeitende besser in der Nutzung der Technologie zu befähigen.

(pd/Qualtrics)

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