Künstliche Intelligenz

Ethische KI als Schlüssel zum nachhaltigen Geschäftserfolg

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Künstliche Intelligenz (KI) kann schneller und mehr Daten als jeder Mensch analysieren und verändert damit unsere Arbeitsweise und Wirtschaft. Unternehmen setzen sie ein, um Betriebskosten zu reduzieren, Kundenerlebnisse zu optimieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Jedoch gilt es, die Herausforderungen zu kennen und zu bewältigen, die mit KI-Systemen einhergehen. Dazu zählen insbesondere die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Algorithmen, die oft selbst für die KI-Entwickler:innen eine Blackbox darstellen.

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Die Herausforderung der Blackbox-Algorithmen

Eine der größten Herausforderungen bei Blackbox-Algorithmen liegt in ihrer Komplexität und mangelnden Transparenz. Ein klassisches Beispiel sind Modelle, die auf maschinellem Lernen basieren. Diese identifizieren Muster in den Trainingsdaten und wenden diese anschließend auf Produktivdaten an. Dabei ist oft nicht klar, was genau der Algorithmus erkannt hat. Diese Intransparenz erschwert es den Anwendern, die Entscheidungsprozesse der KI nachzuvollziehen. Im schlimmsten Fall entscheidet das System anhand von Merkmalen, die zwar meistens zum richtigen Ergebnis führen, jedoch gerade in kritischen Situation versagen.

Wenn die Grundlagen der KI-Antworten nicht klar sind, kann dies das Vertrauen erheblich beeinträchtigen und die Akzeptanz dieser Technologien erschweren. Zudem besteht die Gefahr, dass fehlerhafte oder verzerrte Ergebnisse unentdeckt bleiben. Das kann für Unternehmen schädlich sein, wenn sie Entscheidungen auf Grundlage verfälschter Ergebnisse treffen. In sensiblen Bereichen wie dem Gesundheitswesen, der Justiz oder dem Personalwesen kann das jedoch auch Konsequenzen wie die Diskriminierung von Menschen nach sich ziehen. Deshalb sollten sich Organisationen darum bemühen, die Transparenz und Fairness von und einen verantwortungsvollen Umgang mit KI-Systemen zu stärken.

Ansätze zur Stärkung der ethischen KI

Um mögliche Verzerrungen in den Mustern zu erkennen, auf die eine KI ihre Entscheidungen aufbaut, ist der „Human-in-the-Loop“-Ansatz hilfreich. Hierbei werden menschliche Expert:innen in den Entscheidungsprozess der KI integriert, um die Ergebnisse zu überwachen und zu validieren. Dies stellt sicher, dass menschliches Urteilsvermögen und ethische Überlegungen in die KI-Entscheidungen einfließen. Dadurch können Unternehmen die Fairness und Akzeptanz der KI-Systeme erhöhen.

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Wenn Menschen in den Prozess eingebunden werden, dann hilft das auch dabei, systematische Verzerrungen zu erkennen und zu korrigieren. Während der Algorithmus die gelernten Muster lediglich anwendet, können menschliche Expert:innen die Ergebnisse unter ethischen Gesichtspunkten bewerten und bei unerwünschten Ergebnissen Gegenmaßnahmen einleiten. Durch die Kombination von menschlicher Expertise und maschineller Effizienz können Unternehmen eine verantwortungsvolle Nutzung von KI stärken.

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Ein Lösungsansatz reicht nicht

Die Herausforderung ist jedoch vielfältig. Der „Human-in-the-Loop“-Ansatz ermöglicht es, ethische Überlegungen und Bewertungen zu berücksichtigen. Unternehmen sollten jedoch verschiedene Mechanismen etablieren, um ethische KIs und ihren verantwortungsvollen Einsatz zu stärken. Eine weitere Maßnahme, um Transparenz herzustellen, ist eine detaillierte Erklärung und Dokumentation der KI-Modelle, ihres Trainings und ihrer Entscheidungsprozesse. Diese Transparenz ermöglicht es den Anwendern, die Entscheidungsgrundlagen der KI zu verstehen und Vertrauen in die Systeme zu entwickeln.

Darüber hinaus sollten Unternehmen regelmäßig gezielt nach Bias in den Ergebnissen des Algorithmus suchen. Die Dokumentation kann sich dabei auszahlen. Wenn eine Kontrolle Hinweise auf verzerrte Ergebnisse identifiziert, kann die Dokumentation dabei helfen, den Bias in den Trainingsdaten oder der Ergebnisfindung der KI zu lokalisieren und zu korrigieren. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass die KI-Modelle besonders in sensiblen Bereichen gerecht und unvoreingenommen agieren.

Menschen sind jedoch nicht nur die Kontrollinstanz, sondern auch Anwender:innen. Unternehmen sollten deshalb darauf achten, ihre Mitarbeiter:innen bei einem verantwortungsvollen Umgang mit KI-Tools unterstützen. Zur Unterstützung zählen zum Beispiel Schulungen, wie sie den Einsatz von KI transparent darlegen. Ebenso können Unternehmensrichtlinien ihnen Sicherheit geben, dass sie KI-Anwendungen und -Modellen in einem verantwortungsvollen Rahmen verwenden.

In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, wenn sich Unternehmen externe Unterstützung suchen. Gerade wenn ein KI-Modell von einigen Personen besonders intensiv genutzt wird, sinkt oft die Aufmerksamkeit gegenüber KI-Bias. Eine Auditierung durch externe Expert:innen unterstützt Unternehmen dabei, ihren KI-Systemen zu vertrauen. Durch die unabhängige Überprüfung können Verzerrungen erkannt werden, an die sich erfahrenen Nutzer:innen unbewusst bereits gewöhnt haben.

Ethischer KI trägt zum Geschäftserfolg bei

IT-Entscheider können ebenfalls zur Förderung ethischer KI beitragen, indem sie sich umfassend über Themen rund um eine verantwortungsvolle KI informieren und aktiv an relevanten Diskussionen und Initiativen teilnehmen. Das stärkt nicht nur das eigene Verständnis, sondern trägt auch dazu bei, dass ethische Prinzipien in der Entwicklung und Implementierung von KI-Technologien breiter verankert werden. Das Engagement jedes Einzelnen ist entscheidend, um eine verantwortungsbewusste Nutzung von KI voranzutreiben.

Mit einem solchen Engagement können Entscheidungsträger langfristig an einem nachhaltigeren Geschäftserfolg mitwirken, weil sie nicht nur an der Umsetzung von rechtlichen und ethischen Anforderungen an KI-Systeme beitragen. Vielmehr trägt das auch dazu bei, eine positive Unternehmensreputation aufzubauen. Unternehmen, die Transparenz und Fairness priorisieren, gewinnen das Vertrauen ihrer Mitarbeiter, Kunden und Partner. Dieses Vertrauen kann zu einer stärkeren Kundenbindung und einer verbesserten Marktposition führen. Darüber hinaus fördern ethische Praktiken Innovationen, indem sie einen offenen Umgang mit neuen Technologien ermöglichen.

Ethische KI in der Praxis

Die Implementierung ethischer KI geht über theoretische Konzepte und die technische Umsetzung hinaus. Unternehmen sollten deshalb interdisziplinäre Teams bilden, um einen verantwortungsvollen Umgang zu etablieren und kontinuierlich sicherzustellen. Neben Entwickler:innen, die den Menschen mit seinen Rechten und seiner Würde in den Mittelpunkt stellen, benötigen Organisationen auch Spezialist:innen, die Verzerrungen erkennen. Kommunikationsspezialist:innen können wiederum bei der internen Wissensvermittlung und Umsetzung von Trainingsmaterialien und Schulungen unterstützen. Ein guter Anfang ist die Formulierung einfacher “Dos & Don’ts” im Umgang mit der KI. Außerdem benötigt es Personen, die für das Unternehmen den Dialog mit externen Stakeholdern suchen, um deren Bedenken und Erwartungen zu verstehen und in die KI-Strategie einzubeziehen. Dies fördert nicht nur Transparenz, sondern stärkt auch die gesellschaftliche Akzeptanz von KI-Technologien.

Fazit

KI verändert die Arbeits- und Geschäftswelt. Unternehmen können davon in vielerlei Hinsicht profitieren, sollten jedoch auch an die Herausforderungen denken. Wenn Organisationen nur auf die Implementierung eines KI-Systems achten, resultiert das schnell in einer Blackbox. Das kann wirtschaftlich schaden, wenn es zu unbemerkten Verzerrungen der Ergebnisse kommt, weil diese einerseits nicht das gewünschte, optimale Ergebnis liefern. Andererseits leidet dadurch das Vertrauen sowohl der Anwender:innen in die KI als auch anderer Stakeholder in das Unternehmen selbst. Ein verantwortungsvoller Umgang und die Umsetzung einer ethischen KI übersteigen deshalb die moralischen Aspekte. Vielmehr kann sie sich zu einem echten Erfolgsfaktor entwickeln.

Agatha Dabrowski Skaylink

Agatha

Dabrowski

Senior Consultant – Analytics & AI

Skaylink

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