Umfrage

Deutsche IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Hosting

Rund zwei Drittel der IT-Verantwortlichen in deutschen Unternehmen wollen, dass ihre KI-Modelle in Europa gehostet werden. Dies ist das Ergebnis eine Umfrage, die Censuswide im Auftrag von OVHcloud unter 500 IT-Verantwortlichen deutscher Unternehmen durchgeführt hat.

Während die meisten deutschen Unternehmen KI-Systeme erst im Laufe der letzten zwölf Monate eingeführt haben, ist die entscheidende Bedeutung von Datensouveränität bei den IT-Entscheidern längst angekommen – doch noch herrscht in vielen Unternehmen Nachholbedarf.

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Angesichts des tiefgreifenden Wandels, den die digitale Transformation für die deutsche Wirtschaft bedeutet, stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, Künstliche Intelligenz (KI) sinnvoll und sicher in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Sie müssen dabei nicht nur entscheiden, welche Art von KI-Modell sie nutzen und wie sie diese in ihre bestehenden IT-Systeme integrieren. Ebenso gilt es mehr denn je, sich mit den Fragen der Datenresidenz und der Datensouveränität zu befassen.

KI-Hosting in Europa klar bevorzugt

Die Frage der Datenresidenz ist bei der KI-Anwendung nicht zu unterschätzen, denn je nach Standort des Rechenzentrums und Cloud-Anbieters fällt die Datenverarbeitung rechtlich gesehen unter verschiedene rechtliche Bestimmungen wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU oder den US-Cloud Act in den USA.

Bei der Frage des Standortes, an dem die Daten für KI-Modelle gehostet werden, zeigt die Umfrage eine klare Präferenz der IT-Verantwortlichen für Europa, welches fast zwei Drittel (65%) der Befragten gegenüber außereuropäischen Standorten bevorzugen. Als Gründe für das Hosting in Europa nannten 55 Prozent der Befragten unter anderem gesteigertes Vertrauen in die Datenresidenz – also das Wissen, an welchem Ort Daten gespeichert werden und die Fähigkeit, sie zu übertragen und selbstständig zu verwalten. Weitere wichtige Gründe sind der rechtliche Datenschutz durch die DSGVO (51%), eine bessere „Data Ownership“, also Kontrolle über die eigenen Daten (44%) sowie eine geringere Technologieabhängigkeit (42%).

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Beim genaueren Blick darauf, wie die Befragten ihre KI-Daten hosten, zeigt sich jedoch, dass viele Unternehmen in der Praxis einen Multi-Cloud-Ansatz wählen und bei mehreren Cloud-Anbietern ihre Daten hosten. 26 Prozent der Befragten gaben an, ihre Daten und KI-Modelle exklusiv bei einem europäischen Cloud-Anbieter zu hosten, wohingegen 19 Prozent ihre Daten und KI-Modelle exklusiv bei einem außereuropäischen Cloud-Anbieter hosten. Zwischen diesen beiden Polen existieren jedoch verschiedene Mischformen und Multi-Cloud-Modelle, die bei Unternehmen durchaus beliebt sind und je nach Anwendungsfall zusätzliche Flexibilität bieten können.

Datensouveränität schafft Vertrauen in KI-Modelle

Der Wunsch der deutschen IT-Entscheider, ihre KI-Daten selbstbestimmt und sicher zu speichern und zu verwalten, spiegelt sich in der Bedeutung wider, die sie der Datensouveränität beimessen: 97 Prozent der IT-Verantwortlichen legen sehr viel Wert (58%) oder viel Wert (39%) auf Datensouveränität, nur für vier Prozent der Befragten spielt Datensouveränität eine untergeordnete Rolle bei der Entwicklung ihrer KI-Anwendungen.

Dabei fällt jedoch ins Auge, dass das Bewusstsein für Datensouveränität in den Unternehmen noch ungleich verteilt ist. So haben schon fast alle (96%) der befragten IT-Verantwortlichen bereits Herausforderungen dabei erlebt, die Bedeutung von Datensouveränität dem Management ihres Unternehmens und der breiteren Wirtschaft verständlich zu machen. Dementsprechend hoch erachtet eine große Mehrheit der IT-Verantwortlichen die Verantwortung des Staates, klare Leitlinien für die Nutzung von KI zu setzen: 90 Prozent der Befragten hält es für wichtig oder sehr wichtig, dass Regulierungsbehörden Rahmenbedingungen schaffen, die die Souveränität von KI-Modellen definieren und schützen.

Dabei offenbaren sich deutliche Unterschiede zwischen jenen Befragten, die sich selbst als gut oder sehr gut vorbereitet auf mögliche neue KI-Regulierungen im kommenden Jahr einschätzen, und solchen, die dies wenig oder gar nicht tun. So legen erstere nicht nur doppelt so häufig großen Wert auf Datensouveränität bei der Entwicklung ihrer KI-Modelle als letztere (66% vs. 33%). Sie waren auch doppelt so häufig der Ansicht, dass ihre aktuellen Unternehmensrichtlinien dafür ausreichen, datensouveräne KI-Anwendungen zu hosten oder zu nutzen (32% vs. 15%). Diese Zahlen belegen jedoch auch, dass eine deutliche Mehrheit der Befragten ihre aktuellen Unternehmensrichtlinien noch als unzureichend für einen datensouveränen KI-Einsatz bewertet.

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Integration von KI-Systemen: Mehrheit verwendet KI seit weniger als 12 Monaten

Auch wenn die meisten IT-Verantwortlichen bereits für das Thema KI sensibilisiert sind, haben viele Unternehmen erst in den vergangenen Monaten damit angefangen, KI-Anwendungen aktiv in ihren Geschäftsprozessen anzuwenden. Während lediglich zwei Prozent der Befragten bisher gar keine KI nutzen, gaben vier von fünf Befragte (78%) an, KI-Systeme erst seit weniger als 12 Monaten betrieblich einzusetzen. Lediglich 18 Prozent haben KI bereits vor einem oder zwei Jahren eingeführt, und nur ein sehr kleiner Spitzensatz von einem Prozent nutzt KI-Systeme schon seit drei bis fünf Jahren.

„Die deutschen Unternehmen haben spätestens im letzten Jahr erkannt: KI wird eine zentrale Rolle für ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit spielen“, kommentiert Falk Weinreich, General Manager Central Europe bei OVHcloud, die Ergebnisse der Umfrage. „Dabei ist es ein ermutigendes Zeichen, dass die Datenresidenz und Datensouveränität von KI-Anwendungen für die übergroße Mehrheit der IT-Verantwortlichen eine hohe Priorität besitzen und sie auch entsprechende klare Leitplanken durch den Gesetzgeber einfordern. Gleichzeitig zeigt sich, dass in der Breite der deutschen Wirtschaft nach wie vor ein hoher Aufklärungsbedarf besteht. Denn auch das belegt die Umfrage: Viele IT-Verantworliche sagen, es sei eine große Herausforderung die Bedeutung von Datensouveränität an die breite Wirtschaft zu kommunizieren und verstanden zu werden. Unternehmen, die hier rechtzeitig ihre Hausaufgaben machen, werden KI künftig souveräner, innovativer und letztlich gewinnbringender einsetzen als andere.“

Über die Umfrage

Die Befragung wurde von Censuswide unter 501 IT-Entscheidungsträgern (mittleres Management und höher) großer Organisationen (250-1000 Mitarbeitende) in Deutschland zwischen dem 20.03.2024 und dem 25.03.2024 durchgeführt.

www.ovhcloud.com/de

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