Eine neue Studie von Jabra bringt ein Paradox bei der Einführung von künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen zutage. Während die meisten Entscheidungsträger:innen KI einsetzen wollen, hat nur ein Viertel auch volles Vertrauen in die Technologie.
Führungskräfte sehen also das riesige Potential für die Zukunft, haben aber gleichzeitig auch noch Bedenken. Zudem fehlen ihnen momentan die genaue Vision und die nötigen Kenntnisse, um KI mit der gesamten Belegschaft effektiv für das Unternehmen einzusetzen.
Die Studie zu KI-Themen wurde unter 1.800 Entscheider:innen aus sechs Ländern und 4.200 Mitarbeiter:innen aus 14 Ländern durchgeführt. Sie macht deutlich: Trotz des weit verbreiteten Enthusiasmus für KI besteht Bedarf nach mehr Schulung und einer klaren Strategie für die tatsächliche Umsetzung
Optimismus auf dem Papier trifft auf Zurückhaltung in der Praxis
Trotz der allgemeinen Begeisterung für generative KI besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen der hohen Bereitschaft sie zu nutzen einerseits und dem mangelnden Verständnis, wie und wo genau der Einsatz dem Unternehmen auch wirklich Vorteile bringt, andererseits. Die Studie von Jabra zeigt, dass 91 Prozent der Entscheidungsträger:innen davon überzeugt sind, dass ihr Unternehmen KI einsetzen wird, aber nur 23 Prozent auch wirklich volles Vertrauen in dessen Fähigkeiten haben. Erstaunliche 84 Prozent sehen die Vorteile von KI für das Unternehmen nicht. Gleichzeitig glauben nur 25 Prozent der befragten Entscheider, dass ihr Unternehmen weiß, wie es KI nutzen soll.
Das fehlende Wissen hat zu einem Zögern bei der Integration von KI in die täglichen Abläufe geführt. Immerhin haben etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen den Schulungsbedarf bereits erkannt: 35 Prozent der befragten Entscheider:innen geben an, dass sie Mitarbeitende schon für KI-Aufgaben trainieren.
KI-Adoption bleibt hinter den Erwartungen zurück
Zwar herrscht vielerorts die Meinung, KI sei bereits ein fester Bestandteil des Tool-Sets am Arbeitsplatz. Die Daten von Jabra zeigen jedoch, dass die Akzeptanz unter den Arbeitnehmer:innen selbst erstaunlich gering ist. Tatsächlich geben nur 20 Prozent der befragten Wissensarbeiter:innen an, KI bei der Arbeit einzusetzen. Ein nur wenig größerer Anteil (26 Prozent) nutzt sie im Privatleben. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit für Unternehmen, eine klare Vision für den Einsatz von KI zu entwickeln und zu kommunizieren, Mitarbeitende zu schulen sowie über die Vorteile aufzuklären.
„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen deutlich: Entscheider:innen sehen in KI eine große Zukunftschance für ihr Unternehmen. Die tatsächliche Nutzung im Alltag hinkt aber noch stark hinterher. Und dass, obwohl es jetzt schon tolle KI-Tools gibt, die die Arbeit erleichtern und verbessern können“, erklärt Gregor Knipper, VP & Managing Director DACH bei Jabra.
„Hier scheint noch sehr viel Unsicherheit und Unwissenheit zu herrschen. Unternehmen müssen klare Fahrpläne für den operativen Einsatz von generativer KI und entsprechende Schulungsinitiativen für ihre Belegschaft entwickeln und diese konsequent umsetzen. Mitarbeiter:innen brauchen Klarheit darüber, wie sie KI bei ihren täglichen Aufgaben nutzen können und müssen sich sicher in deren Anwendung fühlen. Ansonsten bleibt wertvolles Potenzial von KI für Produktivität und Innovation ungenutzt.“
(pd/Jabra)