Angebot und Nachfrage erweisen sich noch immer als die Grundprinzipien der Wirtschaft. Was der Kunde begehrt, erschaffen und liefern Unternehmen. Daraus folgt auch, dass sich der Markt entsprechend des Kunden verhält: Wenn er seine Bedürfnisse ändert, entsteht eine Kettenreaktion, die sich über die Unternehmen bis hin zu ihren Lagern zieht.
Nun entdeckt aufgrund der Pandemie eine gigantische Anzahl an Menschen die Vorzüge des Onlinehandels, was zu verstärktem Warentransport und einem erhöhten Bedarf an einer immer breiteren Produktpalette führt. „Die althergebrachte Intralogistik gilt es daher anzupassen“, erklärt Rainer Schulz, Geschäftsführer der sysmat GmbH. „Jedoch liegt hier für Lagerbetreiber die Chance, die Branche neu zu definieren und noch kundenorientierter zu arbeiten, als sie es bisher taten.“ Was es hierfür braucht: flexible Lagerlogistik.
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Unternehmen folgen dem Ruf des Konsumenten und verschieben verstärkt ihren Handel in die Welt der Einsen und Nullen. Gleichzeitig erweitern sie ihre Produktpaletten immer mehr. „Mit der zunehmenden Kundenorientierung der Unternehmen verändern auch sie ihre Bedürfnisse. Sie schwanken saisonal entsprechend des Kaufverhaltens des Kunden, bedingt durch Feiertage beispielsweise. Zusätzlich wollen Betriebe oft neue Märkte erschließen, wofür sie ebenfalls neue oder mehr Waren benötigen.“ Als Folge ergibt sich ein erhöhter Bedarf an Flexibilität, was sich auch auf die Lager auswirkt. Sie müssen sich effizient an diese Veränderungen anpassen, etwa durch mehr Fläche, optimierte Kommissionierungen und ein Umdenken bei Vertragsschließungen“, weiß Intralogistikexperte Schulz. Bestehende Traditionen können hierbei Probleme bereiten.
Was bisher geschah (und wohin es geht)
Intralogistik zeichnet sich heutzutage noch immer durch Beständigkeit aus. „In der Vergangenheit hat es sich für Unternehmen bewährt, ihre Produktpalette langfristig in Lagern unterzubringen. Dementsprechend sahen auch die Verträge zur Nutzung der Fläche und Kommissionierung aus. In Zeiten des Onlinehandels und den damit verbundenen schnelllebigen Veränderungen stellt sich dieser Vorgang als zu schwerfällig heraus“, erklärt Schulz. Saisonale Bedarfsschwankungen und kurzfristig bereitzustellender Extrastauraum lassen sich nur schwer in langfristig ausgelegten Kontrakten realisieren. Auch hier gilt es die Anpassungsfähigkeit zu erhöhen, indem Partner Abmachungen flexibler gestalten. Jedoch reicht ein bloßer Wandel in der Vertragsphilosophie nicht aus. Auch die Ausstattung der Hallen benötigt ein Upgrade hin zu mehr Schnelllebigkeit. Hierfür müssen Lagerbetreiber nicht Unmengen an neuen Maschinen bereitstellen. Softwarelösungen genügen, um die Lager auf flexible Logistik umzustrukturieren.
Wir haben die Technologie
Als Grundlage für erhöhte Anpassungsfähigkeit dienen stets aktuelle Informationen über Lagerstände, Kapazitäten, Warenströme und -platzierungen. „Das setzt voraus, dass alle Maschinen Schnittstellen besitzen, über die sie sich an Programme anschließen lassen, die die Materialflüsse überwachen“, weiß der Logistikexperte. Digitale Lösungen helfen jedoch nicht nur beim Sammeln der Informationen, sondern auch dabei, diese nachzuvollziehen. matCONTROL von sysmat verfügt beispielsweise über flexible Schnittstellen zu Anlagenkomponenten und steuert die entsprechenden Teile aktiv. Dabei berücksichtigt die Lösung über die gemeldeten Daten beispielsweise Füllstände oder Störungen. Im Ergebnis optimieren Nutzer auf diese Weise automatisch ihren Materialfluss – ohne dass sie dafür agierend eingreifen müssen. Vor diesem Hintergrund bilden digitale Technologien den Grundbaustein für flexible Intralogistik.