Robotic Process Automation (RPA) ist mittlerweile mehr und mehr ein fester Bestandteil vieler Automatisierungs- und Digitalisierungskonzepte in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen. Doch allein damit ist es nicht getan. RPA muss sich selbst auch immer wieder neu erfinden und weiterentwickeln.
Zwar bleibt die Übernahme von repetitiven und datenreichen Aufgaben die Kernkompetenz eines RPA-Bots, doch die Möglichkeiten erweitern sich. Mit kollaborativen Ansätzen und der Vernetzung mit anderen Systemen ist es möglich, noch mehr aus RPA herauszuholen.
Bisherige Stärke: Monotone Aufgaben automatisieren
RPA-Lösungen helfen dabei, große Datenmengen schnell und fehlerlos zu verarbeiten, solange die zugehörigen Prozesse einfach zu definieren sind und sich oft wiederholen. So können Buchhaltung, Logistik und Lagerhaltung, aber auch Kundenverwaltung und HR Management unterstützt und die dortigen Fachkräfte entlastet werden. Statt wie früher ein und dieselbe Aufgabe immer wieder und wieder abarbeiten zu müssen, können sich die Fachkräfte nun auf die komplexeren Prozesse konzentrieren. Der Bot übernimmt indes die Fleißarbeit – und zwar notfalls auch rund um die Uhr, ohne Pausen, ohne Krankmeldung und ohne Urlaubsansprüche.
Neue Perspektive: Business Workflows
Nicht alle Geschäftsprozesse laufen allerdings einfach und repetitiv ab. Komplexere und anspruchsvollere Workflows, die früher die einfachen RPA-Bots überfordert hätten, sollen heute ebenfalls effizient automatisiert werden. Dazu bedarf es allerdings einiger Anpassungen bei den jeweiligen RPA-Werkzeuge sowie die Unterstützung durch andere Technologien. Um beispielsweise Dokumente kognitiv zu erfassen, zu analysieren und zu verarbeiten, braucht ein RPA-Bot die passenden ergänzenden Fähigkeiten. Komplexe Prozesse benötigen eine ganzheitliche Orchestrierung, damit viele einzelne Arbeitsschritte sinnvoll harmoniert werden können. Oft kann eine einzelne RPA-Lösung dies nicht mehr allein abbilden. Deshalb darf RPA oftmals nicht mehr nur allein gedacht werden, sondern im Verbund mit den vielfältigen Möglichkeiten, die moderne digitale Technologien uns eröffnen.
Vernetzte Systeme und KI-Unterstützung
Die konventionelle Robotic Process Automation hat im engeren Sinne nichts mit künstlicher Intelligenz (KI) zu tun. Normale RPA-Bots lernen nicht dazu, sondern arbeiten straff auf Grundlage der zuvor bestimmten Ablaufpläne ihre Aufgaben ab. Geben Sie einem RPA-Bot eine Million E-Mails und weisen Sie ihn an, daraus alle Rechnungsinformationen zu extrahieren und er wird es tun – und zwar schneller und genauer als jeder Mensch. Doch umso individueller und abstrakter die Eingangsinformation ist, umso schwerer hat es der Bot. Hier kommt der Ansatz der vernetzten Systeme ins Spiel. Vorgeschaltete Machine Learning Programme oder KI-basierte Anwendungen wie etwa Chatbots können diffuse Informationen so filtern und ordnen, dass RPA-Bots sie dann auch verarbeiten können. So könnte ein intelligenter Chatbot im Dialog mit einem Kunden exakt die Anfrageinformationen herausfinden, die ein RPA-Bot braucht, um in einer großen Datenbank die passende Antwort zu finden.
Mehr Speed, mehr Daten und mehr Arbeit für Kollege Roboter
Eine der großen Herausforderungen für digital arbeitende Unternehmen ist die stetige exponentielle Weiterentwicklung von Speicherkapazitäten und Übertragungs-geschwindigkeiten. Mit dem neuen 5G Standard steht uns nun ein weiterer bedeutender Evolutionsschritt ins Haus. Bald werden mit mobilen Endgeräten noch mehr Daten in noch kürzerer Zeit in noch größere Datenbanken gefüllt werden. Daten, die nutzbar sind, die aber für menschliche Mitarbeiter einfach nicht mehr zu handhaben sind. Spätestens dann sind Software Roboter unentbehrlich für alle Unternehmen, die mit der Zeit gehen wollen. Und spätestens dann müssen RPA-Systeme so leistungsfähig sein, dass sie eben nicht mehr nur stur die simpelsten Prozesse abarbeiten. RPA muss wandlungsfähiger, flexibler und kooperativer werden.
www.amdosoft.com