Prozessoptimierung im Anlagen- und Maschinenbau dank Industrie 4.0

Sogenannte Insellösungen in der IT führen in zahlreichen Unternehmen dazu, dass Prozesse langsam und ineffizient werden. Dies betrifft insbesondere die Produktion, aber auch die Warenwirtschaft und Logistik eines Betriebes.

Die effiziente Vernetzung der digitalen Infrastruktur eines Unternehmens kann hier Abhilfe schaffen.

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Wird über die wichtigsten Branchen des deutschen Wirtschaftsgefüges gesprochen, führt am Maschinen- und Anlagenbau kein Weg vorbei. Mit ihren weit mehr als einer Million Beschäftigten in mehr als 6.600 Unternehmen ist die Branche eine der industriellen Säulen Deutschlands. Neue Wettbewerber aus dem Bereich digitaler Plattformen stellen aber auch zunehmend eine Herausforderung für den Sektor dar. Dabei bietet die sogenannte vierte industrielle Revolution durchaus auch Chancen für Maschinenbauunternehmen. Digitalisierte Lösungen und datenbasierte Services eröffnen neue Geschäftsoptionen, die das Potential haben, die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe spürbar und nachhaltig zu steigern. Modernisierung und Digitalisierung können aber nur gelingen, wenn die dafür nötigen internen Prozesse vorhanden sind. Ein integriertes ERP-System kann hierbei helfen. Verantwortliche haben mit ihm zu jeder Zeit einen umfassenden und ganzheitlichen Überblick über alle geschäftsrelevanten Abläufe und können ihr Unternehmen spürbar effizienter und agiler steuern.

Das Integrationspotential der IT-Infrastruktur ist im Maschinen- und Anlagenbau deshalb von so großer Bedeutung, weil sich Geschäfts- und Produktionsprozesse nur dann in Echtzeit koordinieren lassen, wenn alle an der Wertschöpfung eines Unternehmens beteiligten Abteilungen und Funktionen an einer gemeinsamen Plattform angebunden sind und die entsprechenden Daten in einem System zusammenlaufen. Dies wiederum ist die Basis für eine hochflexible und zugleich kosteneffiziente On-Demand-Produktion von Klein- und Kleinstserien bis hin zur Losgröße 1. Das ERP-System wird so zum zentralen Steuerungstool in jeder Smart Factory.

Effiziente Vernetzung beseitigt Insellösungen

Immer mehr Verantwortlichen wird vor diesem Hintergrund der Modernisierungsbedarf ihrer IT-Infrastruktur und die Notwendigkeit, digitale ERP-Prozesse zu implementieren, bewusst. Laut einer Studie des Bitkom vom Mai 2020 wollen 73 Prozent der deutschen Industrieunternehmen im Zuge von Industrie 4.0 nicht nur einzelne Abläufe, sondern komplette Geschäftsmodelle verändern. 

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Typische Ansatzpunkte für die Optimierung interner Prozesse sind oftmals die mobile Lagerlogistik, die Produktions- und Ressourcenplanung sowie das Variantenmanagement. Eines der wichtigsten Ziele hierbei ist die innerbetriebliche Vernetzung der jeweiligen Systeme und damit die konsequente Abschaffung von Insellösungen. Diese entstehen, wenn einzelne Bereiche durch jeweils eigenständige Lösungen gesteuert werden, die weder miteinander kommunizieren noch relevante Daten untereinander austauschen.

Kosteneinsparung mithilfe durchdachter Software-Lösungen

Um die Realisierung eines ERP-Vorhabens bestmöglich zu unterstützen, müssen im Vorfeld die Prioritäten klar bestimmt werden. Ein zentrales Kriterium ist hierbei der erwartete Return on Investment (ROI): Dieser lässt sich am besten abschätzen, indem alle monetär greifbaren Effekte des neuen ERP-Systems über die Nutzungszeit hinweg ins Verhältnis zu den Investitionen gesetzt werden. Ein wichtiger Faktor sind in diesem Zusammenhang die Einsparungen, die sich mit der neuen Software dank höherer Prozesseffizienz, erzielen lassen. Kostenseitig sind neben den Anschaffungs- und Installationsinvestitionen aber auch eventuell notwendige Beratungsleistungen sowie Ausgaben für Wartung, Betrieb und Weiterentwicklung zu beachten.

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Individualisierung und Auswahl einer geeigneten Architektur

Ist die Entscheidung für die Implementierung eines neuen ERP-Systems vor dem Hintergrund des zu erwartenden ROI gefallen, gilt es im nächsten Schritt die Frage zu beantworten, ob und in welchem Ausmaß individuelle Systemanpassungen notwendig sind und welcher Architekturansatz der geeignetste ist, wobei im Wesentlichen drei Optionen zur Auswahl stehen: Best-of-Breed, Best-of-Suite und das serviceorientierte Architekturmodell SOA. Die letztgenannte Alternative bietet unter anderem den Vorzug, dass die ERP-Plattform mit vorhandenen On-Premise-Systemen im produktionsnahen Bereich genauso flexibel interagiert wie mit IoT-Lösungen oder KI-basierten Analysetools aus der Cloud.

In einer letzten Phase der Einführungsvorbereitung empfiehlt es sich schließlich, auch weiche Faktoren zu berücksichtigen – angefangen von einem begleitenden Change-Management innerhalb des Unternehmens bis hin zu Fragen nach dem Renommee, der Branchenerfahrung und Servicementalität eines in der engeren Wahl stehenden Anbieters.

Optimale Grundlagen für kommende Herausforderungen

Zwar ist der Auswahlprozess einer ERP-Lösung eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe, doch der Zeitaufwand lohnt sich. Egal, ob es um mobile Instandhaltung, vorausschauende Wartung, automatisierte Verarbeitung von Eingangsrechnungen oder eine noch variantenreichere Fertigung geht: Die Vorteile moderner Systeme sind zahlreich und zahlen direkt auf den Unternehmenserfolg ein. Schnellere und optimierte Prozesse, geringere Kosten und eine bessere Transparenz befähigen ein Unternehmen, sich schnell und flexibel den Marktanforderungen anzupassen und damit langfristig erfolgreich zu sein.

Jörg

Weinheimer

Vice President Enterprise Market

Sage

Jörg Weinheimer ist dazu Geschäftsführer der Sage bäurer GmbH
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