Finanzabteilungen haben die Aufgabe, die Vielfalt an Änderungen innerhalb eines Unternehmens aber auch der Märkte widerzuspiegeln. Um mit der Dynamik der Unternehmen und Märkte Schritt zu halten sind sie gefordert, neue Wege zu gehen.
Das wiederum führt dazu, dass Unternehmen mit einer Vielzahl von Technologien und Anbietern zu tun haben. Da ist es wohltuend, wenn sich IT-Unternehmen partnerschaftlich abstimmen und ihren Kunden die Bürde nehmen, sich um die Integration verschiedener Technologien zu kümmern. Partnerschaften, wie die von BlackLine und SAP, bieten deshalb einen großen Mehrwert, wenn es darum geht, die Bedürfnisse der Finance- und Accounting-Abteilungen zu erfüllen.
Herr Weiss, Buchhaltung und Finanzen klingt für viele erst einmal trocken. Wir wissen aber, dass dem nicht so ist. Welche Anforderungen werden heute und künftig an Finanzabteilungen gestellt?
Ralph Weiss: Zum einen sind Finanzabteilungen keine starren Gebilde, im Gegenteil. In vielen Unternehmen muss man die Prozesse ständig den Anforderungen der Märkte nachführen. Aktuell ergeben sich zum Beispiel für viele Unternehmen große Herausforderungen durch die Lieferengpässe. Diese führen dazu, dass man nach neuen Lieferanten sucht und diese unter organisatorischen und finanziellen Gesichtspunkten in die vorhandene Struktur einbindet. Erhöhte Aufwände in der Beschaffung führen dazu, dass Produkte stärker unter die Lupe genommen werden müssen. Es gilt zu entscheiden, ob deren Produktion eventuell temporär heruntergefahren oder ein Produkt gegebenenfalls vom Markt genommen werden muss, wenn es wirtschaftlich nicht mehr vertretbar ist. Vieles geht schneller und unerwartete Ereignisse sorgen dafür, dass Finanzkreisläufe in Unternehmen angepasst werden müssen. Ohne die entsprechende Agilität in der Finanzabteilung geht das nicht.
Nun pflegt BlackLine seit Jahren eine sehr enge Partnerschaft mit SAP. Inwiefern ist diese nützlich für Finanzabteilungen und was können Sie gemeinsam bewirken?
Ralph Weiss: Die abgestimmten Entwicklungsprozesse führen dazu, dass die Lösungen von BlackLine und SAP optimal ineinandergreifen. Dadurch wird der TCO (Total Cost of Ownership) reduziert und eine größere Wertschöpfung erreicht. Ich würde unsere Partnerschaft mit dem Claim „IT-Kompetenz meets Finanzexpertise“ beschreiben. Weil wir wissen, wo den Finanzabteilungen der Schuh drückt und weil wir unsere Lösung und auch die Schnittstellen zu SAP gemeinsam mit Finanzexperten praxisnah entwickeln, ergeben sich für die Kunden und Anwender spürbare Vorteile. Durch die Integration von BlackLine in SAP S4/HANA ergibt sich für die Unternehmen ein enormes Plus an Flexibilität, Transparenz und Automatisierung. Dies gilt insbesondere zwischen der Datenerfassung und dem Abgleich sowie der Kontrolle von Buchungen, den viele Unternehmen trotz eines leistungsfähigen ERP-Systems nach wie vor manuell erledigen, da diese Aufgaben außerhalb des ERP-Systems umgesetzt werden. Wenn man die vorgelagerten Prozesse nicht automatisiert und stattdessen analog, das heißt intransparent, zeitintensiv und mit hohem Fehlerrisiko bearbeitet, werden auch die Finanzabschlüsse aus einem modernen ERP-System ohne hohe Aufwände keine optimalen Ergebnisse liefern. Genau an dieser Stelle sind wir eine ideale Ergänzung zu SAP.
Es geht darum, die Produkte und Prozesse zu harmonisieren und durch eine Automatisierung weniger Medienbrüche und mehr Durchgängigkeit zu erzeugen.
Welche Vorteile ergeben sich durch die Kombination von SAP und BlackLine für Unternehmen?
Ralph Weiss: Es geht darum, die Produkte und Prozesse zu harmonisieren und durch eine Automatisierung weniger Medienbrüche und mehr Durchgängigkeit zu erzeugen. Man bekommt eine ganzheitliche Sicht und kann Prozesse besser nachvollziehen und den Automatisierungsgrad sukzessiv erhöhen. Immer wieder höre ich, dass in den Finanzabteilungen die Analyse der Zahlen zu kurz kommt und dass Unternehmen, die SAP und BlackLine im Einsatz haben, nicht nur validere Zahlen und mehr Transparenz haben, sondern auch mehr Zeit für Analysen. Weil wir den manuellen Aufwand reduzieren, schaffen wir Kapazitäten für andere wertschöpfende Tätigkeiten. Manager sind auf eindeutige und valide Zahlen angewiesen, wenn sie in den dynamischen Märkten erfolgreich performen wollen – und zwar in Echtzeit. Hinzu kommt, dass ein Manager seine Entscheidungen auf Basis unterschiedlicher Szenarien entwickelt. Auch das ist wesentlich leichter mit den Werkzeugen unserer Lösung im Vergleich zu einem Tabellenkalkulationsprogramm.
Sie wollen den Buchhalter zum internen Unternehmensberater machen?
Ralph Weiss: Es ist nicht die Kernaufgabe gut ausgebildeter Finanzfachleute, sich überwiegend mit dem händischen Abgleich von Excel-Tabellen zu beschäftigen. Das ist aus meiner Sicht eine Verschwendung von Talent. Wenn die richtige Technologie zur Verfügung steht, können Finanzprofis viele ihrer Aufgaben, die sie normalerweise erst im Abschlussprozess bearbeiten, bereits über den ganzen Monat verteilt erledigen. Man hätte theoretisch die Möglichkeit, jeden Tag einen „Softclose“ zu machen. Und damit können sie ihrem Management konkret und tagesaktuell über den Zustand des Unternehmens Auskunft geben. Sie werden deutlich mehr zu Analysten und Consultants.
Sie haben anfangs das Thema Cloud angesprochen. Welche Vorteile sehen Sie darin?
Ralph Weiss: Für mich ist die Cloud gleichbedeutend mit Innovation. Cloud heißt, dass man immer auf dem aktuellsten Stand der Technologien arbeitet. Bei vielen Cloudlösungen erhält der Kunde modernere Anwendungen, die auf die Anforderungen des Unternehmens konfigurierbar sind und keinen Programmieraufwand erfordern. Man hat eine geringere Komplexität und mehr Flexibilität im Betrieb. Diese Lösungen sind deutlich anwenderfreundlicher und erheblich kostengünstiger in Punkto Pflege und daher ein Segen für Finanzabteilungen. Erstens würde ein Unternehmen ein enormes Budget und personelle Ressourcen benötigen, um ein nur ann hernd leistungsfähiges und redundantes System wie die konfigurierbaren Cloudlösungen aufzubauen und am Laufen zu halten. Zweitens hat die Cloud den Vorteil, dass Updates und Patches immer sofort und für alle umgesetzt werden. Und weil der Betrieb einer so wichtigen Abteilung wie dem Finanzwesen nicht am potenziellen Ressourcenmangel in der Unternehmens-IT scheitern darf, bieten SAP und BlackLine beste Voraussetzungen für ein reibungsloses Rechnungswesen.
Eine Kombination aus Digitalisierung, Automatisierung und konfigurierbaren Lösungen, gepaart mit den Beratungsfähigkeiten der Finanzfachleute ist also ein entscheidender Schritt für ein ganzes Unternehmen? Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein.
Ralph Weiss: Das ist so. Wir liefern Lösungen von Finanzexperten für Finanzexperten und damit diese laufen, muss nichts zusätzlich programmiert werden. Es geht darum, Finanzprozesse zukunftsfähig zu gestalten. Hinzu kommt – und das ist enorm wichtig – dass das gesamte Team die Änderungen und die neuen Aufgaben mitträgt. Daher spricht man häufig in diesem Zusammenhang von einer Transformation. Denn es geht auch um die Themen Talentförderung und Talentsuche. Das ist übrigens einer der großen Painpoints für Unternehmen und wir haben dazu eine weltweite Studie erstellt. Erste Ergebnisse sind auf der BlackLine Webseite zu finden und ich kann versprechen, dass sie spannend sind.
Vielen Dank für diese Einblicke Herr Weiss.