„Black Friday“, „Cyber Monday“ und „Cyber Week“ haben sich in Deutschland als Auftakt des Online-Weihnachtsgeschäfts etabliert. Sie vereinen inzwischen einen beträchtlichen Anteil des Gesamtumsatzes aus dem Weihnachtsgeschäft auf sich. Gleichzeitig streuen Verbraucher ihre Aktivitäten immer breiter und nutzen intensiver die steigende Zahl der Online-Marktplätze. Marken und Hersteller brauchen deshalb neue Strategien – nicht nur um ihren Anteil am Umsatz zu erhöhen, sondern um auch künftig relevant zu bleiben.
Vor ein paar Jahren waren „Black Friday“ und „Cyber Monday“ für Verbraucher in Deutschland noch exotische Begriffe. 2021 hingegen kannten in einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Appinio im Auftrag des Handelsverband HDE nur vier Prozent der befragten Online-Shopper den Begriff „Black Friday“ nicht. 76 Prozent der Befragten planten sogar, am Black Friday 2021 etwas zu kaufen. Der „Cyber Monday“ hinkt bei den Werten noch etwas hinterher, holt aber ebenfalls schnell an Bekanntheit und Popularität auf. Dem Handelsverband HDE zufolge wurden 2021 an diesen Tagen Einkäufe für rund 1,2 Milliarden Euro getätigt. „Angesichts Inflation und steigender Energiepreise könnte das Shopping-Event dieses Jahr etwas verhaltener ausfallen. Umso wichtiger ist es für Händler und Markenhersteller, an diesen Tagen bei potenziellen Käufern präsent zu sein“, sagt Alexander Graves, Head of Marketplace Marketing Services bei onQuality.
Denn schon seit Jahren nutzen dem Institut für Handelsforschung (IfH) in Köln zufolge, fast zwei Drittel der Online-Kunden den „Black Friday“ für ihre Weihnachtseinkäufe. Auch wenn es in einer ähnlichen Umfrage des HDE im Oktober 2021 nur 54 Prozent waren, ist der Trend deutlich: Das Weihnachtsgeschäft verlagert sich im Kalender nach vorne. Wer da nicht dabei ist, wird gerade dieses Jahr später kaum Chancen haben, die sparsamen Verbraucher zu zusätzlichen Ausgaben zu bewegen. Für Händler und Markenhersteller ist es deshalb Pflicht, technisch und inhaltlich gut auf diese Tage vorbereitet zu sein. Angesichts anhaltender Störungen der Lieferketten sollten sie sich zudem auch für die erhöhte Produktnachfrage rüsten und wegen aktuell hoher krankheitsbedingter Ausfallraten auch daran denken, den Kundendienst personell auf die hektische Zeit vorzubereiten.
Marktplätze gewinnen stark an Bedeutung
Gleichzeitig gilt es sicherzustellen, da Präsenz zu zeigen, wo die Kunden sind. Das wird immer schwieriger, denn sowohl weltweit als auch in Deutschland gewinnen Marktplätze im E-Commerce stetig an Bedeutung. Zwar waren aktuellen Zahlen zufolge amazon.de, ebay.de und otto.de auch im Geschäftsjahr 2021 die drei Marktplätze mit dem größten Bruttohandelsvolumen in Deutschland, es werden aber mehr und auch die Umsätze auf den Marktplatz-Alternativen steigen. Das haben auch die Großen der Branche erkannt: Von den Top-1.000-Onlineshops verkauft ein großer Anteil seine Waren inzwischen auch über Marktplätze. Ein wesentlicher Grund ist, von deren Traffic profitieren.
Dabei geht es nicht nur um die Aktionstage. „Zahlen von großen Online-Shops zeigen, dass Marken, die sich bei ihnen während der „Cyber Week“ engagiert haben, neben den sofortigen positiven Effekten bei Umsatz und verkauften Stückzahlen, auch ihre Bekanntheit steigerten und mehr Folgekäufe verzeichneten. Gleichzeitig fiel es ihnen leichter, Kunden zu einem Wechsel von anderen Marken zu bewegen. Käufer, die mit einem Kauf zufrieden waren, kehren eher zu einem von ihnen schon genutzten Marktplatz zurück, als zu einer spezialisierten E-Commerce-Website mit begrenzter Produktpalette“, führt Alexander Graves weiter aus.
Daneben haben Marktplätze auch technisch-organisatorische Vorteile. Sie bringen Marken insbesondere eine Reichweite, die sie alleine nur schwer erzielen können. Auch die zusätzlichen Dienstleistungen, wie Fulfillment- oder Dropshipping können Marken helfen, die an die Grenzen ihrer logistischen Ressourcen stoßen. Schließlich indizieren Suchmaschinen etablierte Online-Marktplätze sehr gründlich. Das macht es oft einfacher, Webtraffic zu einer virtuellen Storefront innerhalb eines Online-Marktplatzes zu leiten, als gute SEO-Werte für eine eigene Website zu erreichen.
Vielfalt der Marktplätze meistern
Allerdings ist die Vielfalt der Marktplätze für viele Marken und Hersteller eine erhebliche Herausforderung. Während sie die großen weiterhin bedienen müssen, fehlen ihnen die Ressourcen, zusätzliche Marktplätze und damit zusätzliche Touchpoints zu potenziellen und bestehenden Kunden zu etablieren und zu pflegen. Als Anbieter von Software und maßgeschneiderten Lösungen für das Marktplatzbusiness, die Herstellern und Marken alle relevanten Marktplätze innerhalb kürzester Zeit zugänglich machen, kann onQuality hierbei sinnvoll und effektiv unterstützen.
Als Erste-Hilfe-Paket bietet onQuality eine Checkliste für Hersteller und Marken mit 5 Tipps für einen erfolgreichen Black Friday und eine umsatzstarke „Cyber Week“ auf Marktplätzen. Für längerfristigen Erfolg steht onQuality mit seiner Erfahrung auf den wichtigsten Marktplätzen und den daraus entstandenen eigenentwickelten, kombinierbaren Software-Lösungen bereit. Die lassen sich individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse der Marke anpassen. onQuality vereinfacht komplexe Prozesse, damit Marken sich ganz auf die Eroberung neuer Märkte konzentrieren können.
Checkliste für erfolgreiche Online-Schnäppchen-Tage
1. Vorbereitungen
- Forecast erstellen, frühzeitig den Lagerbestand anpassen und vor allem Bestseller rechtzeitig nachbestellen.
- Kunden auf die geplanten Aktionen hinweisen, Gutscheincodes ausgeben und deren Funktion prüfen.
- Werbebudget festlegen und planen.
2. Go Live auf den Marktplätzen
- Wurden alle relevanten Produkte an die Marktplätze exportiert?
- Sind Artikelstamm- und Metadaten, Medien, Preise und Bestände korrekt?
- Entspricht die Warenpräsentation den Anforderungen der bedienten Marktplätze?
- Prüfung dieser Parameter vorab – während der Peak-Season haben die Marktplätze keine Kapazitäten für Fehlerkorrekturen.
3. Logistik
- Gerade dieses Jahr gilt: Rechtzeitig die Personalplanung machen, Puffer einplanen! Oder einen Service wie „Fulfillment by onQuality“ mit Lagerung, Versand und Retourenabwicklung beauftragen.
- Logistik-Team auf die heiße Phase vorbereiten. Eventuell besondere Anreize ausloben.
- Materialplanung nicht vergessen: Verpackungsmaterial und Kartonagen haben aktuell längere Lieferzeiten.
- Konditionen der DHL-Abholung (oder anderer Dienste) prüfen (Timing und Kapazitäten).
- Letzter Schliff an Warenein- und -ausgang. Wo hat es zuletzt gehakt? Was darf auf keinen Fall passieren?
- Werden die SLAs (Service-Level-Agreements) der Marktplätze erfüllt? Sicherstellen, dass sie immer im Blick bleiben.
- An die rechtzeitige Avisierung von Stock an Lager denken, vor allem bei Nutzung von Amazon FBA (Fulfilment by Amazon) oder Zalando ZFS (Zalando Fulfilment Services).
4. Preisstrategie
- Welche Teilnahmebedingungen sind zu erfüllen, um bei den Marktplätzen zusätzlich ausgespielt zu werden?
- Preise strategisch planen (Wonach suchen Kunden, welche Ziele sollen mit den Rabatten erreicht werden?). Generelle Rabatte wie „alles 20 Prozent billiger“ verpuffen leicht, Aktionspreise lieber gezielt einsetzen.
- Preise rechtzeitig in die Marktplätze hochladen.
- Wie sehen die Preise der Wettbewerber aus?
5. Marketing Strategie
- Nach der „Black Week“ ist auch noch Weihnachtsgeschäft: Alle Aktionen sollten deshalb Teil eines Marktplatz-Marketings für das gesamte vierte Quartal sein.
- Kampagnen mit Performance Marketing wie Sponsored Product Ads rechtzeitig starten, denn Algorithmen-basiertes Marketing benötigt eine Anlaufzeit.
- Bei der Budgetierung Reserven einplanen, um in entscheidenden Momenten mit weiteren Sponsored Product Ads aktiv sein zu können.
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