E-Commerce-Betreiber, die langfristig Erfolg haben wollen, müssen sich früher oder später Gedanken darüber machen, wie das Ganze skaliert werden soll. Denn zur Expansion gehören auch neue Vertriebswege und andere Kundenbedürfnisse.
Ein PIM-System kann die Vermarkterproduktivität erhöhen, durch effiziente Lokalisierung neue Märkte erschließen und das Omnichannel-Marketing unterstützen. Mit einem PIM (Product Information Management) erhöht sich die Konversion, während sich die Time-to-Market verkürzt und Produktrückläufe reduziert werden. Als zentrale Plattform für Marken und Einzelhändler verbessert es dabei Arbeitsabläufe und Effizienz.
PIM ist das Hot-Tool im E-Commerce-Bereich. Schätzungen zufolge wird die Gesamt-PIM-Kategorie bis 2021 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 25,3 Prozent auf 15,8 Milliarden US-Dollar wachsen. Vor allem, weil PIM der entscheidende Faktor für den Toptrend im Einzelhandel und in der Fertigung ist: globale Omnichannel-Aktivitäten, die jedem Kunden ein stark personalisiertes und lokales Erlebnis bieten.
Ein PIM bietet ähnliche grundlegende Benefits für Kunden wie CRM-Systeme. Es kann in ERP-, Lieferantendatenbanken-, E-Commerce-, mobilen, gedruckten und POS-Systeme integriert werden. CRM- wie PIM-Systeme bieten einen hohen Return-on-Investment, da Unternehmen die Einschränkungen ihrer Prozesse überwinden und ihr Geschäft schneller skalieren können.
Produktivität erhöhen und die Time-to-Market verkürzen
Produkte benötigen kundenspezifische Beschreibungen, Mediendateien, Spezifikationen und andere Informationen, die Kunden zum Kauf anregen.
Diese Daten müssen dann für jede Region übersetzt und lokalisiert und für jede Vertriebsstelle optimiert werden, zum Beispiel für Websites, für Marktplätze für mehrere Anbieter oder den Druck. Dieser Prozess der Produktanreicherung ist notwendig, findet aber manuell statt, was viel Zeit kostet und Fehlerintensiv ist. PIM automatisiert den Prozess so weit wie möglich und optimiert die verbleibenden manuellen Schritte. Es stellt alle Schnittstellen bereit, um automatisch relevante Produktdaten aus internen ERP- und Produktsystemen zu erfassen und korrekt formatierte Produktinformationen für jeden Vertriebskanal zu verteilen. Für Kunden bedeutet das, dass sie immer einheitliche, aktuelle und zuverlässige Produktdaten zur Verfügung haben.
Diese Effizienz- und Workflow-Verbesserungen haben einen bemerkenswerten Einfluss auf die Time-to-Market. Neue Produkte können bis zu doppelt so schnell in Heimat- und Expansionsmärkten eingeführt werden. Eine schnellere Markteinführung bedeutet mehr Zeit für den Verkauf, solange das Produkt heiß ist. Die Folge: mehr Umsatz.
PIM im Zentrum der Expansion
Allzweck-Tools wie die noch weit verbreiteten Tabellen und Datenbanken aus eigenem Haus können nicht skaliert werden, um den globalen E-Commerce-Anforderungen bei einer Expansion gerecht zu werden. Wenn Mitarbeiter sich immer noch auf diese rudimentären Hilfsmittel verlassen, um Produktinformationen zu verwalten, führt jede Expansion entsprechend schnell zu massiven Qualitäts- und/ oder Personalproblemen.
Werden Vorgänge dann global über mehrere Kanäle skaliert, steigen in der Regel die Anzahl der Komplikationen und das Fehlerpotenzial exponentiell an. Wer also seine Mitarbeiterzahlen nicht dementsprechend erhöhen will, muss einen anderen Weg finden, die Effizienz zu steigern. Produkt-Informations-Management ist hier die Lösung, da es Automatisierung, strukturierte Daten und optimale Arbeitsabläufe nutzt, und damit Kosten senkt und Zeit spart. Es bereitet Unternehmen auf den globalen Markt vor, indem es Abläufe in einer Omnichannel-Welt effizient skalierbar macht.
Übersetzung und Lokalisierung vereinfachen
Wer expandiert, benötigt hochwertige Übersetzungs- und Lokalisierungsdienste, um die Produkte an einen bestimmten Markt anzupassen. Unvollständig lokalisierte Produktbeschreibungen und Multimedia können zu schwachen Umsätzen und Umtauschen führen. Doch die Ausführung von Lokalisierung kann unübersichtlich und kompliziert werden.
Eine PIM-Lösung dagegen dient als zentrale und einzige Informationsquelle für alle Produktinformationen und verbessert die Übersetzung und Lokalisierung auf verschiedenen Wegen. Zum einen werden Tools und Mitwirkende integriert: Neue und aktualisierte Produkte werden automatisch aus ERP-Systemen und Lieferantensystemen hochgeladen und der Lokalisierungswarteschlange hinzugefügt. Den Lokalisierungsteams werden nur die spezifischen Felder angezeigt, die für eine bestimmte Lokalisierung geändert werden müssen. Teams können problemlos zusammenarbeiten, wobei auf die jeweiligen Produktkategorien und Regionen zugeschnittene Workflows verwendet werden. Jedes Teammitglied kann seine nächste Aufgabe im PIM sehen, es ist kein zusätzlicher Aufwand für die Aufgabenverwaltung erforderlich. Das PIM-System berichtet auch über den Fortschritt und die Qualität jeder Aufgabe. Sobald Änderungen an der Lokalisierung vorgenommen und genehmigt wurden, werden die endgültigen lokalisierten Produktinformationen automatisch zu den entsprechenden E-Commerce-Plattformen, Marktplatzlisten, Druckkatalogen und anderen Kanälen und Schaufenstern transportiert und freigegeben.
Druckkataloge wieder profitabel machen
Der Druck ist teuer und langsam, aber immer noch ein wichtiger Treiber für Online- und Offline-Verkäufe. Kataloge eignen sich zum Browsen und Entdecken. Sie sind nach wie vor ein wichtiges Element jeder Omnichannel-Strategie. Dank PIM wird die Produktion günstiger und schneller, da sie vollständig oder zumindest teilweise automatisch erstellt werden können: Druckdateien werden im PIM automatisch mit den neuesten Produktinformationen aktualisiert, bevor sie zu den Druckern gelangen. Schneiden und Einfügen entfallen, ebenso falsche Preise oder Spezifikationen. Dazu kommen flexible Tools, die mit Hilfe von Standard-Seitenlayout-Programmen Design-Anpassungen ermöglichen. Dies macht zum Beispiel Spezial- und Saisonkataloge sehr viel günstiger in der Produktion. Diese kleineren, stark kuratierten Kataloge richten sich an bestimmte Kundensegmente oder werden an Feiertagen oder zu anderen Zeiten mit starker Nachfrage verschickt.Sie können ein echter Umsatz-Booster sein.
Konversion erhöhen und Rückläufe verringern
PIM erhöht die Effizienz und hält Mitarbeitern den Rücken frei. Die so gewonnene zusätzliche Zeit kann in die Verbesserung der Produktbeschreibungen investiert werden, die wiederum mit höheren Raten konvertiert als solche mit niedrigerer Qualität. Da über ein PIM den Kunden von Anfang an detaillierte und aktuelle Einkaufsinformationen zur Verfügung gestellt werden, bestellen sie seltener etwas, das sie eigentlich nicht möchten. Damit sinkt die Rückläuferquote – aktuell gehen Statistiken noch davon aus, dass rund 25 Prozent der E-Commerce-Verkäufe umgetauscht werden.
Ein Blick in die Zukunft des E-Commerce
Da die Technologie des Einzelhandels exponentiell zunimmt, geht der Trend zu mehr Automatisierung und Customizing. Mit PIM kann ein Unternehmen nicht nur Schritt halten, sondern auf die Überholspur gelangen – dank der Macht von zentralisierten und strukturierten Daten.
So wie CRM Vertriebs- und Supportprozesse automatisiert und anpasst, stellen PIM-Systeme leistungsstarke Tools und Algorithmen zur Verfügung, mit denen die Kunden genau das finden, was sie suchen, egal wo sie suchen.
Ob sprachgesteuertes Einkaufen, automatisierte Chat-Bots, erweiterte Realität oder virtuelle 3D-Einkaufserlebnisse: Bei allen handelt es sich um Benutzeroberflächen, für die tiefgreifende Produktinformationen erforderlich sind, um funktionieren zu können. PIM stellt diese zur Verfügung und gibt einen organisierten, strukturierten Pfad durch den Produktkatalog vor, damit Kunden das richtige Produkt oder die richtige Lösung finden. Damit ist PIM die zugrunde liegende Technologie, die alles ermöglicht, was als nächstes im E-Commerce kommt.
Fazit
Product Information Management stellt nicht nur die Infrastruktur bereit, die ein Unternehmen benötigt, um Produkte kosteneffizient zu erweitern, mehr Märkte zu erreichen und neue Vertriebskanäle zu nutzen. Mit PIM wird die Skalierung und Expansion deutlich vereinfacht: Die Gateway-Technologie erhöht die Produktivität, erschließt neue Märkte durch effiziente Lokalisierung und unterstützt ein effizientes Omnichannel-Marketing. Sie erhöht die Konversion, verkürzt die Time to Market und reduziert Produktrückläufe um bis zu 40 Prozent.
Tobias Schlotter, General Manager Central & Eastern Europe, Akeneo