Leistungsmetriken sind in der Wirtschaft ein zweischneidiges Schwert: Einerseits ermöglichen sie im digitalen Zeitalter eine präzisere Quantifizierung von Unternehmensaktivitäten. Die rasante Entwicklung von Big Data und KPIs (Key Performance Indicators) hat den Fokus verstärkt auf die Messbarkeit gelenkt.
Unternehmen müssen heute nicht nur Tausende neuer Metriken berücksichtigen, sondern diese auch über KPI-Dashboards übersichtlich und schnell für Führungskräfte verfügbar machen.
Andererseits verwechseln viele Unternehmen häufig diese Metriken mit einer Geschäftsstrategie, was schwerwiegende Auswirkungen haben kann. Darüber hinaus gibt es Unternehmen, die sich zu sehr auf altbewährte KPIs wie den Net Promoter Score stützen und dadurch wertvolle Chancen verpassen, ihre Ressourcen besser auf die strategischen Ziele auszurichten.
Eine neue Ära des Leistungsmanagements
Heute treiben KI-Anwendungen nicht nur betriebliche Veränderungen und Verbesserungen in wichtigen Unternehmensfunktionen voran, sondern halten auch Einzug in die Welt der KPIs und des Leistungsmanagements. Ein 2024-Bericht von BCG zeigt, dass Unternehmen, die KI-gestützte KPIs verwenden, ihre Anreizstrukturen effektiver an ihre Ziele ausrichten können als Unternehmen, die sich auf herkömmliche KPIs verlassen – die Wahrscheinlichkeit ist bei ihnen fünfmal höher.
In dieser globalen Umfrage unter mehr als 3.000 Führungskräften aus über 25 Branchen und 100 Ländern, die von BCG und MIT Sloan Management Review durchgeführt wurde, zeigen die Ergebnisse folgendes: Führende Unternehmen setzen „KI nicht nur zur Leistungssteigerung ein, sondern definieren sie neu, indem sie lang gehegte Annahmen über die Treiber des Geschäftserfolgs in Frage stellen“.
Die Studie lieferte zudem drei wichtige Erkenntnisse über die unmittelbaren Auswirkungen des Einsatzes von KI zur Verbesserung der Leistungsmessung:
- Signifikante frühe Akzeptanz:
Rund 34 % der Unternehmen nutzen KI, um neue KPIs zu erstellen.
- Leistungsverbesserung:
Rund 90 % derjenigen, die KI zur Erstellung neuer KPIs einsetzen, stellen fest, dass sich ihre KPIs verbessern.
- Auswirkungen auf das Endergebnis:
Unternehmen, die KI für KPIs verwenden, sehen dreimal häufiger finanzielle Vorteile als Unternehmen, die dies nicht tun. Unternehmen, die damit beginnen, den ROI von KI zu messen, werden KI bald nutzen, um bessere, intelligentere KPIs zu definieren.
Neue Arten von „intelligenten“ KPIs
Deskriptive KPIs kombinieren alte und aktuelle Daten, um Erkenntnisse darüber zu liefern, was passiert ist oder was gerade passiert. Sie können so ein tieferes Verständnis von Leistungslücken und deren Ursachen liefern.
Prädiktive KPIs antizipieren dabei die zukünftige Leistung und prognostizieren gleichzeitig zuverlässige Indikatoren. Sie können auch Muster identifizieren, die andere Technologien oder Menschen nicht erkennen können, so dass sie auf eine größere Auswahl an potenziell kontraintuitiven Mustern zurückgreifen können. Der große Vorteil: Prädiktive KPIs können präventive Maßnahmen bieten, um Risiken zu mindern oder verborgener Möglichkeiten zu nutzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Unternehmen, die den Wert der neuen Unternehmens-KPIs erkennen, ihrer Konkurrenz gegenüber im Vorteil sind. Präskriptive KPIs verwenden nicht nur KI, um Maßnahmen zur Optimierung der Leistung zu empfehlen. Sie können zusätzlich noch Leistungslücken erkennen und die dazu passenden Korrekturmaßnahmen ergreifen.