Wer heutzutage ein Produkt online bestellt, erhält sein Paket oft innerhalb weniger Tage. Aufgrund der leichten Erreichbarkeit und dieser Praktikabilität hat sich E-Commerce zu einem enormen Geschäft entwickelt.
Für dieses Jahr rechnet der Handelsverband Deutschland mit einem Umsatz im Online-Handel von 88,3 Milliarden Euro – einem Wachstum in diesem Sektor um 3,4 Prozent nominal. „Um der immensen Nachfrage nachzukommen und sich den veränderten Bedingungen anzupassen, verwenden Unternehmen Softwarelösungen, vor allem in ihren Lagern. Dementsprechend haben sich auch die Ansprüche an die Intralogistik in den letzten Jahren verändert“, sagt Rainer Schulz, Geschäftsführer der sysmat GmbH und Experte für Materialfluss. Doch nicht nur die Logistik im Lager hat eine Entwicklung durchlaufen: Auch die Ansprüche der Konsumenten sehen heutzutage anders aus. „Verschiedenste Artikel werden immer mehr in kleinen Mengen bestellt. Hier kann ein klassisches Blocklager nicht mehr effektiv arbeiten, vielmehr stellen Automatiklager deshalb eine gute Wahl dar. So lässt sich in einem Automatiklager normalerweise schnell auf jedes einzelne Produkt zugreifen, da sich die Paletten oder Behälter separat in den Regalfächern befinden. In einem Blocklager hingegen gilt es erst einmal Paletten zu verräumen, um an die gewünschte Stelle zu gelangen. Dies führt je Pick zu einem enormen Zusatzaufwand“, weiß Schulz.
Heute geordert, heute erhalten
Am Morgen bestellt, am Abend geliefert – viele Personen wünschen sich ihre Bestellung möglichst schnell zu erhalten. Um dieses Anliegen zu erfüllen und den Überblick zu behalten, nutzen Unternehmen Lagersysteme, die einen raschen Zugriff auf Ware gewährleisten. Beispielsweise verwenden Transportroboter Softwaresysteme, die dazu dienen, den kürzesten Weg auch in vollen Lagern automatisch zu finden. Als am wichtigsten erweisen sich Lagerverwaltungssysteme, die dabei helfen, dass ein durchgängiger Materialfluss durch Teil- oder Vollautomatisierung stattfindet. „Dank der nahtlosen Verbindung zwischen Lager und Produktion lassen sich Produkt- und Produktionsdaten jederzeit abrufen, was Echtzeit-Feedback ermöglicht“, erklärt Schulz. Das System spiegelt zudem die gesamte Lagerstruktur wider, verfolgt jede Bewegung der Warenträger und ermöglicht zum Beispiel eine maßgeschneiderte Anbindung an Versand- oder ERP-Systeme. Darüber hinaus behält es komplexe Materialflussprozesse im Auge, damit Verantwortliche Abläufe anpassen, um Engpässe oder Fehler zu verhindern. Retouren managen Betriebe so zudem effektiv.
Überblick über Statistiken
Im Bereich der Analysen helfen Softwarelösungen ebenfalls. Statistikanwendungen stellen alle wichtigen Daten des Betriebs dar und visualisieren diese dementsprechend. Außerdem dienen solche Lösungen dazu, Fehler und Abweichungen schnell zu erkennen und zu beheben. „Sämtliche wichtigen Lagerkennzahlen stehen somit zur Verfügung und helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Beispielsweise besteht jederzeit die Möglichkeit, den durchschnittlichen Lagerbestand oder die Umschlagshäufigkeit abzurufen“, hebt Schulz hervor. Für Unternehmen bedeutet dies, schneller auf entsprechende Umstände zu reagieren und Aufträge zufriedenstellend und vor allem schnell zu erledigen. Auf Basis der Zahlen entsteht dann ein Lerneffekt, den Verantwortliche für die Zukunft zielführend nutzen. „Am Ende des Tages sparen die Betriebe dadurch viel Geld und reduzieren den zeitlichen Aufwand. Da das Wachstum gerade im Online-Handel weiter anhalten wird, sollten Unternehmen auf technische Hilfsmittel zurückgreifen, um am Ball zu bleiben“, so Schulz abschließend.
(pd/sysmat GmbH)