Spott und Häme musste der Bundestag über sich ergehen lassen, als der Ältestenrat am vergangenen Freitag beschloss, dass mit Ende der aktuellen Legislaturperiode auch das Fax aus den Büros verschwinden soll.
Mit dieser Entscheidung komme der Bundestag im 21. Jahrhundert an, twitterte FDP-Bundestagsmitglied Marco Buschmann. Kollege Jan Korte von den Linken witzelte über den Beginn einer neuen Epoche: “Wird ne krasse Umstellung.” Gefundenes Fressen auch für die Twitter-Community, die sich daraufhin mit absurden Alternativ-Vorschlägen überbot. Rohrpost, Rauchzeichen oder Brieftauben wären ja auch noch eine Option.
Eines vorweg: Die Verabschiedung von der analogen Faxtechnologie hätte bereits vor 20 Jahren erfolgen sollen und es ist nur richtig, dass die Bundesverwaltung künftig auf moderne Lösungen setzt. Dringend notwendig ist allerdings die Richtigstellung des Begriffes „Fax“. Bedauerlicherweise steht er nach wie vor als Synonym für den lärmenden grauen Kasten mit dem immensen Papierverbrauch. Dass sich hier in den letzten zwei Jahrzehnten ein enormer Technologiewandel vollzogen hat, scheint noch nicht zu Buschmann, Korte und den ein oder anderen Twitterati vorgedrungen zu sein.
Moderne Faxserver sind längst in der IP-Welt angekommen. Sie lassen sich an E-Mail- und BPM-Systeme koppeln, digitalisieren Dokumente, bieten einen manipulations- und rechtssicheren Dokumentenaustausch und die Möglichkeit, zeitraubende manuelle Tätigkeiten bis hin zu komplexen Geschäftsprozessen zu automatisieren. Darüber hinaus – und auch hier irren die Kritiker – lassen sich sowohl Dokumente als auch deren Transportweg verschlüsseln, was moderne Faxserver in der IP-Welt DSGVO-konform macht.
Das Faxgerät mit einer Unified-Communications-Lösung gleichzusetzen ist genauso falsch, wie der Vergleich einer modernen Heizungsanlage mit einem Höhlenfeuer als Wärmequelle oder einer Smart-Home-Beleuchtung mit einer Kerze.
Das analoge Fax ist tot, das darf es auch sein. Streng genommen hat es viel zu lange überlebt. Innovative Faxserver hingegen sind ein elementarer Baustein der digitalen Transformation. Dieser Unterschied muss sitzen, denn es wäre fatal, wenn ein Missverständnis den Einsatz einer richtungsweisenden Technologie und damit das Voranschreiten der Digitalisierung gefährdet.
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