Software Defined Vehicles definieren die automobile Zukunft neu

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Der Einsatz und die Nutzung von Software hat in nahezu allen Lebensbereichen, insbesondere auch im Mobilitätssektor, in den vergangenen Jahren immer stärker zugenommen – Tendenz weiter steigend. Das Automobil als „Der Deutschen liebstes Kind“ spielt im Rahmen dieser Entwicklung nach wie vor eine zentrale Rolle. Dabei konzentriert sich die Diskussion über die automobile Zukunft zunehmend auf das Aufkommen und die wachsende Verbreitung von Software Defined Vehicles (SDV).

Die exponentielle Zunahme von immer mehr Sensoren, Kameras und Lidar-Einheiten, die in Automobile verbaut werden, steigert die Anforderungen an Bordnetze beträchtlich. Darüber hinaus soll gleichzeitig eine beeindruckende multimediale Erfahrung gewährleistet werden. Ohne eine verlässliche Ethernet-Architektur ist all das aber nicht umfassend umsetzbar.

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Das Auto der Zukunft benötigt deshalb, so das Urteil von Experten, eine komplett neue elektrisch-elektronische Architektur (E/E-Architektur). Diese spielt bei der Vereinfachung von Steuergeräten, hinsichtlich kontinuierlicher Aktualisierungen und einer Monetarisierung über den gesamten Lebenszyklus hinweg eine immer stärker werdende Rolle. Autos, die auf Basis solcher Technologien entstehen, werden nicht durch ihren Antriebsstrang oder deren Chassis, sondern die in ihnen installierte Software definiert. Hierbei muss betont werden, dass Software Defined Vehicles (SDV) nur eine indirekte Verbindung zu Elektroautos darstellen – auch wenn sie für den Endkonsumenten vielleicht der sichtbarste Ausdruck dieser neuen Art von Fahrzeug sind.

Rollende Cloud für ein personalisiertes Fahrerlebnis

Software Defined Vehicles (SDV) kann man sich im Grunde als eine Computer-Cloud auf vier Rädern vorstellen, die – positiver Nebeneffekt – eine Lösung für die dringlichsten Probleme von Industrieunternehmen und Fahrzeugnutzern darstellen. Durch eine Verringerung der mechanischen Komplexität von Automobilen können zum einen Hersteller Kosten reduzieren und Belastungen für die Umwelt minimieren. Zum anderen bieten sie bislang ungeahnte Anwendererfahrungen und eröffnen durch ihren intelligenten und hyperkonnektiven Aufbau neue Möglichkeiten erweiterter Nutzungsmodelle. So kann ein softwaredefiniertes Fahrzeug potenzielle Mitfahrer mit gleichem Reiseziel identifizieren, Mitfahrgelegenheiten anbieten und – je nach Auslastung und Standort der letztendlich Mitfahrenden – die beste Route berechnen. Im Anschluss übernimmt die im Auto installierte Software auch noch die Abrechnung sowie Abbuchung der anteiligen Kosten.

Durch die Nutzung von Big Data-Technologie könnten zukünftig sogar die Musikvorlieben der einzelnen Passagiere und die Steuergewohnheiten des Fahrers in der Datenbank berücksichtigt und bei Änderungen aktualisiert werden. Das Infotainmentsystem des Fahrzeugs wäre dadurch in der Lage, nahtlos auf die Bedürfnisse der Fahrgäste einzugehen und der Person am Steuer ein personalisiertes Fahrerlebnis im Cockpit zu vermitteln.

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Die gesamte SDV-Wertschöpfungskette nutzen

Der Markt für SDV-Entwicklungen hat, laut Angaben von Precendence Research, bereits heute ein Volumen von 35,6 Milliarden US-Dollar erreicht und wird auch in Zukunft noch weiter wachsen. Bis zum Jahr 2032 soll – unter Annahme einer jährlichen Steigerung von 19,47 Prozent – ein Wert von 210,88 Milliarden US-Dollar erreicht werden. Dagegen wird, prognostiziert Fortunebusiness Insights, das Marktvolumen von Fahrzeugsystemen im Zeitraum 2020-2027 lediglich von 21,64 Milliarden US-Dollar auf 24,76 Milliarden US-Dollar steigen. Dies entspricht einer Compound Annual Growth Rate (CAGR) von 1,9 Prozent.

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Erfolgreiche Konzeptrealisierung durch starke Entwicklungspartner

Die Architektur von Software Defined Vehicles (SDV) ist weitestgehend IT-basiert. Um ein solches Fahrzeugkonzept Realität werden zu lassen und ein breites Interesse für diese Art automobiler Fortbewegung zu schaffen, sind jedoch weitere Anstrengungen auf verschiedenen Ebenen nötig – von der Elektronik-Hardware über Middleware bis zu allen notwendigen Applikationen. Um alle erforderlichen Schritte erfolgreich umzusetzen, reichen Kooperationen zwischen Automobilkonzernen und globalen Entwicklungspartnern jedoch nicht aus.

Die Zusammenarbeit muss zusätzlich um innovative „Tier 0.5“-Lieferanten aus dem Elektronik- und IT-Bereich – etwa LTTS – mit großem Erfahrungsschatz in der Automobilindustrie und einer breiten Palette innovativer Mobilitätslösungen ergänzt werden. Solche Partner, die sowohl nearshore als auch offshore arbeiten, fungieren für große OEMs als wichtige neutrale Helfer beim zügigen Auf- und Ausbau eines Eigenbestandes intelligenter Entwicklungen (Intellectual Property). Sie unterstützen Hersteller insbesondere bei der Bewältigung der vier vorrangigen Herausforderungen im Zuge einer umfassenden Realisierung des SDV-Konzepts:

  • Zukünftig sollen bei Software Defined Vehicles (SDV) modulare Software-Architekturen zum Einsatz kommen, die effiziente Updates, Skalierbarkeit und Interoperabilität zwischen verschiedenen Fahrzeugsystemen und -komponenten ermöglichen. Dieser Ansatz fördert die Flexibilität für eine schnellere Integration neuer Merkmale und Funktionalitäten. Dafür sind robuste Hardware-Plattformen nötig, die fortschrittliche Rechenleistung, effizientes Energiemanagement und nahtlose Integrationsfähigkeit mit einer Vielzahl von Sensoren und Kommunikationssystemen unterstützen.
  • Softwaredefinierte Fahrzeuge sollen in der Lage sein, sich mit vielen anderen Clouds sowie intelligenten Endgeräten sicher zu verbinden. Die Möglichkeit, Rechenleistung sowohl on-Board aber auch off-Board zu nutzen, wird die Anzahl möglicher Anwendungsfälle potenzieren. Dabei werden die Hersteller bei Software Defined Vehicles (SDV) zunehmend Künstliche Intelligenz (KI) nutzen. Sie wird dabei helfen, auf Basis valider Analysen optimale Entscheidungen zu treffen, intelligente Automatisierungsschritte zu unternehmen und insgesamt die eigenen unternehmerischen Fähigkeiten zu stärken. All dies hilft dabei, dem Endkunden in naher Zukunft ein attraktives, effizientes und vor allem auch sicheres Fahrerlebnis zu ermöglichen.
  • Software Defined Vehicles (SDV) werden, so das Ziel der Entwickler, erweiterte Personalisierungsoptionen und damit ungeahnte Nutzererlebnisse bieten. Das Fahrerlebnis wird durch intuitive Schnittstellen, adaptive Einstellungen und maßgeschneiderte Funktionen, die auf die Vorlieben und Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt sind, neu definiert werden. Gleichzeitig werden robuste Cybersicherheitsmaßnahmen den Schutz der Nutzer bzw. ihrer Identitäten gewährleisten.
  • Die Zukunft von Software Defined Vehicles (SDV) wird auch von der zunehmenden Einführung cloudfähiger Softwareentwicklungsparadigmen und Virtualisierungstechnologien abhängen. Automobilunternehmen und ihre ER&D-Partner werden durch die Nutzung der Flexibilität eines Cloud-Ökosystems in der Lage sein, Updates für die Fahrzeugsoftware nahtlos zu testen, zu modifizieren und auszurollen.

Software Defined Vehicles (SDV) sind die Zukunft

Die wachsende Rolle von Software in Automobilen – vom Fahren über die Wartung und das Infotainment bis hin zur Navigation – könnte schon bald zu einem neuen Meilenstein in der Geschichte der Mobilität werden. Doch bei aller Bemühungen, das potenziell Machbare in der Realität umzusetzen, sollte der Fokus weiterhin auf einer nahtlosen Integration von Technologie, der Sicherheit des Fahrers und der Maximierung der Effizienz für den Endnutzer liegen.

Amit Chadha L&T Technology Services

Amit

Chadha

CEO und Managing Director

L&T Technology Services

Amit Chadha ist Chief Executive Officer & Managing Director bei L&T Technology Services (LTTS). In dieser Funktion zeichnet er für die geschäftliche und technologische Führung, die Marktausrichtung und die strategische Vision zur Steigerung der Unternehmensleistung verantwortlich.
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