In vielen Bereichen wird Künstliche Intelligenz im Jahr 2024 für maßgebliche Neuerungen sorgen. Das Spektrum reicht von einem noch besseren Kundenservice im Handel über mehr Effizienz und Interoperabilität bei der Produktion bis hin zu einer höheren Agilität im Finanzwesen durch Cloud-basiertes Computing. Was bringt das nächste Jahr?
Ein Blick in die Kristallkugel nutzt nur jenen, die daran glauben – allen anderen verhelfen kompetente Experten-Prognosen zu den erhofften Erkenntnissen. Das gilt auch für die maßgeblichen Trends bei der Technologie. NVIDIA gibt einen Ausblick auf die wichtigsten erwarteten Entwicklungen in den Schlüsselbereichen Einzelhandel, Produktion und Finanzwesen.
KI-basierter Kaufberater im Einzelhandel
Im Einzelhandel stehen die Anbieter vor der Aufgabe, ihren Kunden nicht nur Produkte zur Verfügung zu stellen, sondern auch ein hochwertiges, menschenähnliches Omnichannel-Einkaufserlebnis – eines, das ihren individuellen Bedürfnissen und Vorlieben in jeder Hinsicht entspricht.
Hierfür rüsten sich die Einzelhändler verstärkt durch die Implementierung fortschrittlicher, auf generativer KI-basierter Plattformen, die zur Kaufberatung dienen. Solche virtuellen Berater erhalten ein gründliches Training, das auf die spezifische Marke, die einzelnen Produkte und die Kundendaten des jeweiligen Einzelhändlers maßgenau zugeschnitten ist. Damit lässt sich ein Kauferlebnis schaffen, das nicht nur die individuelle Markenidentität widerspiegelt, sondern auch durch umfassende Anleitung und Personalisierung gekennzeichnet ist. Der innovative Ansatz zielt darauf ab, sich von anderen Marken zu differenzieren und die Kundenbindung zu stärken – er bietet optimale Unterstützung und ahmt damit die nuancierte Expertise eines menschlichen Assistenten nach.
Computer Vision für mehr Sicherheit von Kunden und Mitarbeitenden
Einzelhändler weltweit müssen sich zunehmend der Herausforderung stellen, die Kriminalität im Handel gezielt und wirksam zu bekämpfen – zumal diese immer ausgefeilter und besser koordiniert wird. So berichtet die National Retail Federation, dass Einzelhändler nach der Pandemie einen erschreckenden Anstieg von Diebstählen um 26,5 Prozent verzeichnen – also mehr als ein Viertel.
Für mehr Sicherheit von Kunden und Mitarbeitenden in den Geschäften setzen die Händler vermehrt auf den Einsatz von Computer Vision und Informationsmanagement-Software. Solche Technologien ermöglichen es, Ereignisse aus verschiedenen Sicherheitssystemen zu sammeln und miteinander zu verknüpfen. So kann KI beispielsweise das Vorhandensein von gefährlichen Gegenständen oder auch ungewöhnliches Verhalten wie das gehäufte Entnehmen von Artikeln aus den Regalen erkennen. „Fortschrittliche Lösungen wie diese unterstützen Geschäftsinhaber dabei, kriminelle Aktivitäten proaktiv zu verhindern und ihren Kunden eine sicherere Einkaufsumgebung zu bieten“, bestätigt Azita Martin, Vice President of Retail, Consumer-Packaged Goods and Quick-Service Restaurants bei NVIDIA.
Generative KI verändert Industrie & Fertigung
Nicht nur im Handel, auch in der Industrie und im Fertigungssektor wird das kommende Jahr mehrere wichtige Entwicklungen zeigen. Eine davon kann mit „industrielle Digitalisierung trifft auf generative KI“ betitelt werden. Generative KI macht es einfacher, verschiedene Aspekte der physischen Welt (Geometrie, Licht, Physik, Materie und Verhalten) in digitale Daten zu verwandeln.
Dank einer fortschreitenden Demokratisierung der Digitalisierung in der physischen Welt können Industrieunternehmen ihre Produkte deutlich effizienter entwerfen, optimieren, herstellen und verkaufen. Außerdem können sie problemlos und niedrigschwellig virtuelle Trainingsumgebungen und synthetische Daten erstellen. Damit lässt sich eine neue Generation von KI-Modellen trainieren, die in der physischen Welt etwa in Form intelligenter Roboter und Fahrzeuge interagiert. Darüber hinaus gewinnt die 3D-Interoperabilität kontinuierlich an Bedeutung. Erstmals werden Daten vom Entwurfstisch bis zur Fabrikhalle komplett miteinander kompatibel sein.
Weltweit aktive und renommierte Software- und Praxisunternehmen aus Fertigung, Produktdesign, Einzelhandel, E-Commerce und Robotik beteiligen sich derzeit aktiv an der neu gegründeten Alliance for OpenUSD. „Als universelle Schnittstelle zwischen 3D-Werkzeugen und Daten wird OpenUSD dazu beitragen, Datensilos zu durchbrechen, was Industrieunternehmen eine einfachere und schnellere Zusammenarbeit über Data Lakes, Werkzeugsysteme und spezialisierte Teams hinweg ermöglicht. So können sie die Digitalisierung bisher umständlicher, manueller Industrieprozesse erheblich beschleunigen“, erklärt Rev Lebaredian, Vice President of Omniverse and Simulation Technology bei NVIDIA.
Finanzwesen: hybride Kombination aus lokaler Infrastruktur und Cloud-basiertem Computing
Ein weiterer Bereich, in dem Künstliche Intelligenz 2024 eine immer größere und prägendere Rolle spielen wird, sind Finanzdienstleistungen. Angesichts exponentiell wachsender Fortschritte in der KI darf davon ausgegangen werden, dass Finanzdienstleister die Rechenleistung vermehrt zu den Daten bringen – und nicht umgekehrt.
Die Unternehmen werden einen strategischen Wandel hin zu einer hoch skalierbaren, hybriden Kombination aus lokaler Infrastruktur und Cloud-basiertem Computing vollziehen, um das Konzentrationsrisiko zu minimieren und die Agilität inmitten des rasanten technologischen Fortschritts zu bewahren. „Es ist damit zu rechnen, dass Unternehmen, die ihre geschäftskritischsten Aufgaben wie KI-gestützte Kundenservice-Assistenten, Betrugserkennung, Risikomanagement und mehr bewältigen, künftig eine führende Rolle im Wettbewerb einnehmen“, prognostiziert Malcolm Demayo, Vice President of Financial Services bei NVIDIA.
Ob Einzelhandel, Produktion oder Finanzwesen: Die weitere Entwicklung von KI-basierten Technologien wird im kommenden Jahr für erheblich mehr Anwendungen in den unterschiedlichsten Kontexten führen. Abzuwarten bleibt, wie sich der aktuell von Europaparlament und den EU-Staaten verabschiedete AI Act auswirkt, der als weltweit erstes KI-Gesetz umfangreiche administrative Anforderungen wie ein effektives Risikomanagement oder die Sicherstellung von Qualität, Dokumentation und proaktiver Information beinhaltet.
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