Social Media im Web3

So funktionieren soziale Netzwerke in der neuen Generation des Internets

Das Web3, die neue Generation des Internets, befindet sich in stetiger Entwicklung. Das ein oder andere soziale Netzwerk kann man bereits im neuen Web finden.

Zuletzt wurde Only1 entwickelt, die erste Social-Media-Plattform, welche durch Non-Fungible Tokens gestützt ist. Sie besteht aus einer Kombination von Social Media, der Blockchain-Technologie und NFTs, was es in dieser Form bisher nicht gab. Was ist der Unterschied zwischen sozialen Netzwerken im Web3 zum herkömmlichen Internet? Was sind Vor- und Nachteile von Social Media im neuen Web? Und mit welchen Entwicklungen kann man in Zukunft noch rechnen?

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Zwei Generationen Internet im Vergleich

Im Web2, dem Internet, das wir aktuell nutzen, werden alle Inhalte auf einer zentralisierten Datenbank gespeichert. Die Zentrale sorgt dafür, dass Inhalte kontrolliert und gefiltert werden, wodurch Missbrauch vermieden werden kann. Das Web3 hingegen befindet sich auf einer Blockchain und besitzt keine Zentrale, daher ist es dezentral. Die neue Generation des Internets speichert zwar auch alle Daten, doch dort gibt es eben keine Zentrale, die die Kontrolle besitzt. Das hat u.a. den Vorteil, dass die eigenen Daten nicht an ein Netzwerk gebunden und vom Betreiber dessen besessen werden. So können die Daten ganz einfach auf ein anderes Netzwerk übertragen werden. Zusammengefasst werden Nutzer des Web3s nicht kontrolliert und können somit mehr Freiheit genießen. Doch diese kann auch gefährlich sein. 

Problem der Meinungsfreiheit

Die Gefahr droht vor allem, weil die Blockchain transparent ist und keiner Kontrolle unterliegt. Eine staatliche Zensur z.B. ist zwar praktisch schwer bis gar nicht möglich, da alle Beiträge rückwirkend gespeichert sind, aber das ist auch der Knackpunkt bei der Kombination von Social Media und Blockchain. Leider lassen sich dann auch negative Dinge, wie Hassrede, Gewaltinhalte oder Beleidigungen, nicht mehr so leicht filtern. Auf der einen Seite ist dort also Meinungsfreiheit gegeben, auf der anderen ist ein Verbergen negativer Kommentare nicht mehr möglich. Dahingehend muss ein guter Mittelweg gefunden werden. Die Frage ist dann, inwieweit dort freie Meinungsäußerung geschehen kann und darf. Denn sobald ernsthafte Beleidigungen oder Drohungen auftauchen, muss es gelöscht werden. Alles andere wäre verantwortungslos. Ein Lösungsansatz wären bestimmte Kontrollmechanismen, die fragwürdige Inhalte ausblenden. So können Nutzer von Cybermobbing und ähnlichem geschützt werden, obwohl die Daten weiterhin gespeichert sind. Jedoch würde das auch wieder der Transparenz einer Blockchain widersprechen.

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Identitätslösungen werden gebraucht

Um dem Problem von Beleidigungen und Co. entgegenwirken zu können, könnte auch eine Vorverifizierung der Nutzer eingeführt werden. Die Dezentralität würde dann die Macht der großen Social-Media-Unternehmen wegnehmen und diese für sich beanspruchen. Ohne die Zustimmung von Google, Facebook oder Instagram hätte jeder die Möglichkeit, sich Social-Media-Plattformen im Web3 anzuschließen. Und man kann einfach auf Inhalte zugreifen, Beiträge veröffentlichen und interagieren, denn das wird aktuell noch zentral gesteuert.

Niedrige Gasgebühren für Social-Media-Blockchain

Social-Media-Plattformen im Web3 benötigen in jedem Fall eine Blockchain mit niedrigen Gasgebühren. Denn für jede Interaktion – sei es ein Like, Kommentar oder Post – muss Platz für die Informationsspeicherung gegeben sein und das kostet. Es wäre also förderlich, würden Gaspreise in Zukunft sinken. Eine soziale Interaktion würde zwar nur Centbeträge verlangen, jedoch könnte das ein Ausschlusskriterium für einige Nutzer sein, die Social Media auf zentralen Plattformen kostenlos nutzen können. Um auf Social Media im Web3 interagieren zu können, ist demnach zum jetzigen Zeitpunkt ein gewisses Guthaben notwendig.

Die erste NFT-gestützte Social-Media-Plattform

Only1 ist die erste Social-Media-Plattform im Web3 und befindet sich auf einer Solana-Blockchain. Sie ist durch NFTs gestützt und unterliegt dazu einer Kombination aus Social Media und der Blockchain-Technologie. Damit ebnet sie den Weg für eine neue Zielgruppe. Durch niedrige Gasgebühren und eine einfache Nutzung wird der Einstieg erleichtert. Dort findet man Benutzerprofile, einen Messengerdienst, einen NFT-Marktplatz, Staking-Pools und Superfan-NFTs. Man kann Superfan eines Influencers werden und ein NFT erhalten. Durch Belohnungen, die man mit dem Besitz aus dem Staking-Pool erhält, können Influencer sogar von ihren Fans unterstützt werden. 

Jeder kann sich auf der sozialen Plattform anmelden, das Herunterladen einer App ist nicht nötig. Sie bietet außerdem eine Social-Finance-Funktion, die mit Non-Fungible Tokens arbeitet. Dadurch kann die Bindung zwischen Content Creator und Nutzer gestärkt werden. Als Belohnung dafür soll dort zukünftig noch ein Create-to-earn-Modell eingeführt werden. Dieses soll vorwiegend Influencer, aber auch allgemein Nutzer anlocken. So soll obendrein eine Gated Community entstehen. Influencern sind vor allem Exklusivität und Zugang wichtig. Beides erhalten sie auf der neuen Plattform. In nur wenigen Schritten können sie die Prägung ihres Memberpass NFTs vornehmen.

Die zukünftige Entwicklung

Social Media hat einen weiteren Schritt in das neue Internet gemacht. Es ist wahrscheinlich, dass jetzt immer mehr solcher Plattformen dort auftauchen werden. Ein kompletter Umschwung ist in der Zukunft durchaus denkbar. Doch bis sich Social Media eventuell vollständig ins Web3 umsiedelt, wird es noch einige Zeit dauern. Bis das ganze Konstrukt durchsetzbar und massentauglich ist, müssen sich zuerst noch einige förderliche Entwicklungen ereignen.

Maximilian Schmidt, CPI

Maximilian

Schmidt

CPI Technologies

Geschäftsführer

Maximilian Schmidt ist CEO von CPI Technologies. Die Firma entwickelt die NFT-basierte Digital Identity Produkte und ist außerdem spezialisiert auf Software-Entwicklung in den Bereichen Blockchain, Finanzen und KI sowie Marketing und Fundraising.
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