Q&A Micro Focus

„Run & Transform“ als geschäftskritischer Wettbewerbsfaktor

Welche alltäglichen Software-Challenges in der Industrie und im Büroalltag können mit effizienter Digitalisierung besser gemeistert werden? Interview von Ulrich Parthier, it management, mit Jürgen Runge, Geschäftsführer Micro Focus Deutschland.

Ulrich Parthier: Herr Runge, Sie sind seit etwas mehr als drei Jahren Geschäftsführer der Micro Focus Deutschland GmbH. In den letzten drei Jahren hat sich die IT stark verändert. Wie lässt sich Micro Focus in der heutigen deutschen IT- und Software-Welt einordnen? 

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Jürgen Runge: Wir bringen 45 Jahre IT-Erfahrung und 308 Go-to-Market-Lösungen für die ganz individuellen Erfordernisse unserer Kunden ein, um zukunfts- und wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir werden als Partner geschätzt, da wir sehr individuell, skalierbar und effizient bestehende Technologien und Investitionen mit neuen verbinden können, ohne dabei das aktuelle Geschäft zu gefährden oder große Risiken einzugehen. Skalierbare Unternehmenslösungen sind heute mehr denn je gefragt – von der Anwendungsentwicklung- und -bereitstellung über den IT-Betrieb und die Stärkung der Cyber-Resilienz des Unternehmens bis hin zur Nutzung von Machine Learning. 

Ulrich Parthier: Digitale Transformationsprozesse haben in den letzten zwei Jahren weltweit nochmal einen enormen Boost erlebt. Im Wettlauf der Digitalisierung stehen IT-Verantwortliche stets vor der Herausforderung, die Lücke zwischen bestehenden und neuen Technologien zu schließen und zugleich risikoärmer zu agieren. Wie beurteilen Sie mit dem praktischen Einblick in den deutschen Markt Innovationstempo und Investitionsbereitschaft im Mittelstand und in Großunternehmen? Wollen deutsche Firmen eher ihre bestehenden IT-Investitionen schützen und moderat modernisieren oder drücken Digitalisierer aufs Tempo und zeigen so mehr Mut zu Veränderungen?

Jürgen Runge: Die Frage lässt sich vermutlich nicht mit einem klaren entweder-oder beantworten. Wie so oft gilt es, die richtige Balance zu finden. Die meisten Unternehmen haben durch Corona gelernt, dass man mit Veränderungen mitgehen und sie auch vorantreiben muss, um erfolgreich zu sein und zu bleiben. Veränderungen waren nicht mehr vermeidbar oder verschiebbar und man musste den Digitalisierungsprozess beschleunigen und ad hoc investieren, um arbeits- und wettbewerbsfähig zu bleiben. Trotz der Dringlichkeit legt jedes Unternehmen sein eigenes Tempo an den Tag und trifft für sich die Entscheidung aufgrund der ureigenen Unternehmensgegebenheiten, wie es mit seinen digitalen Transformationsvorhaben umgeht und sie vorantreibt. Die Gründe können Legacy-Systeme, fehlende Ressourcen in Personal und Budget oder nicht konsequente Verankerung in der Unternehmensstrategie, Stichwort Digital First, sein.

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Ulrich Parthier: Sie haben auch in Deutschland eine eigene F&E-Abteilung. Welche Rolle spielt das für deutsche Kunden und inwiefern kann Micro Focus individuelle Kundenwünsche erfüllen, die genau abgestimmte Software-Lösungen brauchen?

Jürgen Runge: Unsere deutsche F&E-Abteilung besteht aus ausgewählten Experten mit sehr viel Know-How, die sowohl unsere Support-Kollegen unterstützen als auch direkt Kontakt mit den deutschen Kunden haben. Daher ist es für uns wichtig, dass diese Kollegen direkt vor Ort und in der gleichen Zeitzone zur Verfügung stehen. Unser Customer Advisory Board setzt sich aus ausgewählten Kunden zusammen, die in regelmäßigem Austausch mit den Entwicklungsabteilungen und den Produktmanagement-Teams steht, um sich über zukünftige Innovationen auszutauschen und diese anzustoßen. 

Unser Professional Services Team stellt individuell auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse zugeschnitten Software-Lösungen zusammen, passt diese an und integriert sie in die jeweilige Umgebung.

Ulrich Parthier: KI und Automatisierung werden als große Entlastungen für die Arbeitswelt gehandelt. Wie gehen Sie bei Micro Focus dieses Thema an, beispielsweise hinsichtlich Predictive Analytics? 

Jürgen Runge: Micro Focus hat schon vor vielen Jahren erkannt, dass Automatisierung und künstliche Intelligenz Schlüsselelemente sind, um die immer größer werdende Flut an zu verarbeitenden Daten zu bewältigen und zu nutzen sowie Abläufe effizienter und intuitiver zu gestalten. Aus diesem Grund ist beides integraler Bestandteil vieler unserer Lösungen.

Hier zwei Beispiele, um das zu verdeutlichen:

Unsere Service Management-Lösung nutzt Machine Learning-Algorithmen, um den Benutzern ein smartes Self-Service-Erlebnis zu ermöglichen, indem es etwa den aktuell benötigten Knowledge-Base-Artikel vorschlägt oder ein virtueller, intelligenter Agent den Nutzer bei seinem Anliegen unterstützt. Auf der Agent-Seite hilft Machine Learning zum Beispiel bei der richtigen Kategorisierung von Tickets. Automatisierung unterstützt dabei, die Prozesse mit möglichst wenig manueller Interaktion abzuarbeiten oder einen automatischen CLIP-Prozess (Closed Loop Incident Process) zu etablieren.

Stichwort Monitoring: Hier nutzen wir Machine Learning, um beispielsweise automatisiert Grenzwerte für Alarmsignale abhängig vom typischen Verhalten des überwachten Gerätes zu setzen oder auch auftretende Events automatisch miteinander zu korrelieren, um den Fokus der Administratoren auf die relevanten Events zu lenken. 

Dies sind zwei Beispiele aus dem klassischen IT-Betrieb. Selbstverständlich nutzen wir auch in anderen Gebieten KI und Automatisierung, zum Beispiel bei der Testautomatisierung oder beim Erkennen von Security-Alerts.

Ulrich Parthier: Stichwort Hybrid IT Management: Welche sind aus Kundensicht die entscheidenden Bausteine für eine erfolgreiche Hybrid IT-Implementierung, nach welchen Kriterien wird priorisiert und welche Software-Lösungen sind dafür relevant? 

Jürgen Runge: Am wichtigsten ist es, Hybrid-IT holistisch zu betrachten und dafür zu sorgen, dass letztendlich nicht viele kleine Silos entstehen, die für sich betrachtet gut funktionieren, aber zu einem Gemischtwarenladen mit einem Sortiment an unterschiedlichen Werkzeugen führen. Bei Micro Focus hat dies über die letzten 40 Jahre dazu geführt, dass wir u.a. durch diverse Merger und Akquisitionen viele verschiedene Standards etabliert hatten, darunter unter anderem ca. zehn verschiedene Support-Systeme und 30 unterschiedliche Systeme, um z.B. Defects in unseren Lösungen nachzuverfolgen. 

Aus diesem Grund haben wir im Rahmen unserer eigenen digitalen Transformation, unter Betrachtung der Bereiche Menschen, Prozesse und Technologie, in einem produktzentrischen, auf Value Streams basierenden Ansatz nach IT4IT transformiert. 

So entstand die Micro Focus Software Factory. Diese umfasst Lösungen, die Business Services End-2-End überwachen, unabhängig davon, ob Teile der Anwendung in einer Public Cloud oder dem lokalen Rechenzentrum betrieben werden, sowie Multi-Cloud-Management-Plattformen, die neue Services auf Knopfdruck in der gewünschten Zielumgebung deployen und über die Lebenszeit managen. Außerdem beinhaltet die Micro Focus Software Factory ein einheitliches Identity and Access Management sowie ein Configuration Management. Selbstverständlich sind alle Elemente miteinander vollständig integriert, um Brüche innerhalb der Value Streams zu vermeiden und somit einen hohen Automatisierungsgrad, bestmögliche Effizienz und Qualität zu gewährleisten.

Jürgen

Runge

Geschäftsführer

Micro Focus Deutschland

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