In der heutigen, sich schnell entwickelnden Unternehmenslandschaft ist die IT-Modernisierung extrem wichtig für Organisationen, um wettbewerbsfähig, agil und widerstandsfähig zu bleiben. Daher ist es verständlich, dass Unternehmen Modernisierungsinitiativen ergreifen, um sich von ihrem Wettbewerb zu unterscheiden.
Allerdings sehen sich viele Unternehmen bei der Realisierung von Modernisierungsprojekten mit eine Reihe von Hürden konfrontiert. Diese betreffen vor allem die Modernisierung von Altsystemen, die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen (zum Beispiel DSGVO), Cyber-Security-Bedrohungen und kulturelle Unterschiede, um nur einige zu nennen. Hinzu kommt, dass eine schnelle Modernisierung aufgrund des komplexen Prozesses schwierig sein kann.
Glücklicherweise ist es möglich, die Einführung zu beschleunigen, indem der komplexe Modernisierungsprozesses durch das Konzept der Hyper-Automatisierung reduziert wird. Gartner Analysten definieren Hyper-Automatisierung als „einen Ansatz, der es Unternehmen ermöglicht, so viele Prozesse wie möglich schnell zu identifizieren, zu überprüfen und zu automatisieren, indem sie Technologien wie Robotic Process Automation (RPA), Low-Code-Anwendungsplattformen (LCAP), künstliche Intelligenz (KI) und virtuelle Assistenten einsetzen“.
Abgesehen von den höheren Automatisierungskapazitäten eines Unternehmens verbessert die Hyper-Automatisierung bereits automatisierte Prozesse. Menschliche Eingriffe lassen sich damit deutlich reduzieren und damit eine End-to-End-Automatisierung implementieren. Sie ermöglicht es Organisationen, IT- und Geschäftsprozesse zu bewerten und zu automatisieren, Aufgaben an Bots zu vergeben und die Leistung im laufenden Betrieb zu verfolgen, wenn sie mit überprüfbaren Daten und Erkenntnissen ausgestattet sind.
Hyper-Automatisierung ermöglicht die Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen mit Analysetools und -fähigkeiten. Damit ist eine Reihe von Vorteilen verbunden, darunter eine höhere Flexibilität, eine gesteigerte Investitionsrendite und verbesserte Prognosefähigkeiten. Sie kann dazu beitragen, die Produktivität und das Engagement der Mitarbeiter zu steigern, die Entscheidungsfindung zu beschleunigen und das Kundenerlebnis zu verbessern. Aufgrund dieser Vorteile gewinnt die Hyper-Automatisierung langsam aber sicher immer mehr Unterstützung.
Hyper-Automatisierung durch plattformbasierte Automatisierung vorantreiben
Plattformbasierte Hyperautomatisierung nutzt digitale Plattformen zur Automatisierung von Geschäftsprozessen, zum Beispiel Datenerfassung, -analyse und -kommunikation. Die Plattformen sind skalierbar und flexibel, so dass sie sich an Veränderungen im Geschäftsumfeld anpassen und den sich wandelnden Anforderungen gerecht werden können. Gartner Analysten haben die plattformbasierte Automatisierung, auch als Platform Engineering bezeichnet, als einen der zehn wichtigsten Technologie-Trends für 2023 identifiziert. Unter den verschiedenen Hyper-Automatisierungsansätzen spielt die plattformbasierte Automatisierung eine entscheidende Rolle bei der Modernisierung von Unternehmen, indem sie deren Prozesse rationalisiert, Kosten senkt und die Effizienz verbessert.
Mithilfe eines plattformbasierten Ansatzes sind Unternehmen in der Lage, Automatisierungsfunktionen aufzubauen, die sich problemlos in bestehende Systeme integrieren lassen. Dabei wird eine Plattform genutzt, die eine Reihe von Tools, Services und Frameworks für die Erstellung, Bereitstellung und Verwaltung von Automatisierungslösungen bereitstellt.
Plattformen wie UiPath und Automation Anywhere bieten eine Reihe von Tools für die Automatisierung repetitiver Aufgaben und Prozesse. Dazu gehören beispielsweise die Dateneingabe, Berichterstellung und Rechnungsbearbeitung. Diese Plattformen lassen sich mit Systemen wie ERP-, CRM- und HR-Systemen integrieren, um eine End-to-End-Automatisierung von Geschäftsprozessen zu ermöglichen. Sie unterstützen auch dabei, neue Technologien schneller und effektiver zu implementieren. So sind Organisationen in der Lage, Automatisierungsplattformen zu nutzen, um Chatbots und virtuelle Assistenten zu entwickeln, die den Kundenservice und -support verbessern. Sie können die Automatisierung auch nutzen, um die Datenverwaltung und -analyse zu verbessern und so schnellere und fundiertere Entscheidungen zu treffen.
Ein Beispiel ist das Forschungsunternehmen Omdia: Das Schaden- und Unfallversicherungsunternehmen wollte seine IT modernisieren. Dabei wurden über zehn Millionen Zeilen Mainframe-Code ohne Ausfallzeiten für die 23.000 Agenten des Unternehmens umgestellt.
Durch den Einsatz eines Plattformansatzes konnte das Unternehmen die Kosten senken und unterbrechungsfrei liefern. Der Ansatz ermöglichte auch die Ausmusterung des Altsystems innerhalb von 18 Monaten, wodurch der Ticketbestand um 70 Prozent sank. Gleichzeitig lag das Wartungsteam um zehn Prozent höher. Die Zeit für die Dateneingabe und die Implementierung von Richtlinien verringerte sich um 20 Prozent, was die Produktivität der Mitarbeiter erhöhte. Die Richtlinien selbst ließen sich um 30 Prozent schneller einführen.
Das Fazit:
Die plattformbasierte Automatisierung, um Unternehmen zu modernisieren, ist von zentraler Bedeutung. So lassen sich die betriebliche Effizienz verbessern, Kosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Sie ermöglicht es Unternehmen, einen ganzheitlicheren und strafferen Ansatz für die Automatisierung zu wählen. Damit verändert sie die Art und Weise, wie Organisationen künftig ihre Geschäfte abwickeln, und sie für ein dynamisches und sich ständig weiterentwickelndes Geschäftsumfeld fit machen.
Gautam Khanna, Vice President, and Global Head – Modernization Practice, Infosys