Metaverse: Wie viel Substanz bietet der Hype?

Metaverse

Echter technologischer Fortschritt oder bloß Hype? Diese Frage lässt sich mit Blick auf das Metaverse wohl erst in einigen Jahren abschließend beantworten. Für Unternehmen macht das die Entscheidung, ob sie in neue virtuelle Welten und Erfahrungen investieren sollen oder nicht, oft schwierig. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten müssen Ausgaben gut durchdacht sein und sich rentieren.

Genau das ist bei den Technologien, die dem Metaverse zugrunde liegen, der Fall, meint Thomas Bedenk, Vice President Extended Reality bei Endava.

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So ganz mag sich manchen Verbrauchern und Unternehmen noch nicht erschließen, welchen Mehrwert das Metaverse ihnen bringen soll. Schließlich bietet uns die wirkliche Welt – auch durch die fortschreitende Digitalisierung – doch alles, was wir brauchen. Im Job helfen Kollaborations- und Videokonferenztools dabei, unabhängig von Standorten zusammenzuarbeiten, Einkäufe lassen sich mit wenigen Klicks in Apps erledigen und Treffen mit Freunden sind in echt sowieso viel schöner.

Zudem sollte man meinen, dass andere Baustellen – sei es der Fachkräftemangel, Klimawandel oder auch die Digitalisierung der Verwaltung, des Gesundheitswesens oder der Schulen – derzeit eine höhere Priorität haben (sollten). Zur Skepsis trägt außerdem sicherlich bei, dass das Unternehmen Meta, vormals Facebook, das Konzept bekannt gemacht hat und massiv vorantreibt.

Was spricht für das Metaverse?

Tatsächlich scheinen sich mehr Unternehmen bereits mit dem Metaverse zu beschäftigen, als man vielleicht vermuten würde: So konnten alle Unternehmensentscheider aus Deutschland, die für den Emerging Technologies Report von Endava befragt wurden, etwas mit dem Begriff anfangen. Darüber hinaus stuften zwei Drittel der Teilnehmer (65 Prozent) das Metaverse als relevant oder sogar sehr relevant für ihr Unternehmen ein. Lediglich für jedes zehnte Unternehmen (10 Prozent) spielt das Metaverse aktuell gar keine Rolle.

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Diejenigen, die dem Metaverse eine hohe Relevanz zuschreiben, wollen dadurch vor allem Folgendes erreichen:

  • Die Zuverlässigkeit ihrer IT-Systeme erhöhen (24 Prozent)
  • Mehr Kunden gewinnen (19 Prozent)
  • Ihr Endprodukt verbessern (19 Prozent)

Die letzten beiden Punkte zeigen, dass Unternehmen aktuell das Potenzial des Metaverse weniger in der Verbesserung der internen Zusammenarbeit sehen, sondern sich auf neue Lösungen für Kunden konzentrieren wollen. Doch wenn sie anfangen, das Metaverse – einschließlich der zugrundeliegenden Technologien wie Augmented und Virtual Reality, KI und Cloud – ganzheitlich zu begreifen und zu nutzen, können sie in vielen Bereichen profitieren. Schließlich beschreibt das Metaverse eine Zukunftsvision, in der das Internet immersiver, kollaborativer und dreidimensional wird. Entscheidend sollte es also sein, zu identifizieren, in welchen Unternehmensbereichen diese grundsätzliche Tendenz die größten Chancen, aber auch die wahrscheinlichsten Veränderungen mit sich bringt.

Vorteile für Kunden und Unternehmen

Dafür müssen die Verantwortlichen zunächst verstehen, wie sich der Medienkonsum in den kommenden Jahren verändern wird und welche Folgen dieser Wandel für ihre Tools, Produkte und Services mit sich bringen wird. Darauf aufbauend können sie eine Strategie entwickeln, die diese Veränderungen berücksichtigt und potenzielle Metaverse-Projekte in verschiedenen Abteilungen identifizieren. Solche Projekte können einen direkten Bezug zum Metaverse haben oder aber dessen Grundlagentechnologien betreffen und so auch zur strategischen Entwicklung beitragen. Zwar muss nicht unbedingt die Finanzabteilung künftig im Metaverse an Tabellenkalkulationen arbeiten, aber für Meetings oder gerade auch Trainings und Schulungen bietet es sich durchaus an, zumindest einen Teil als virtuelle Erfahrung zu gestalten.

Wichtig ist es dabei, flexibel zu bleiben. Denn gerade bei einer sich im Aufbau befindlichen Technologie wie dem Metaverse können sich nahezu täglich neue Entwicklungen ergeben. Um auch in Zukunft flexibel agieren zu können, ist es entscheidend, sich mit diesen Herausforderungen auseinanderzusetzen. Ein erster Schritt könnte zum Beispiel sein, zu prüfen, inwiefern echtzeitfähige 3D-Daten im Unternehmen bereits vorhanden sind, oder wie ein abteilungsübergreifender Wissens- und Datenaustausch funktionieren kann. Diese Veränderungen stellen einen kontinuierlichen Prozess dar und keine einmalige Transformation. Wer nicht stur an seinem Plan festhält, sondern agil reagiert und seine Lösungen iterativ anpasst, wird bessere Erlebnisse schaffen – ob für Kunden oder Mitarbeiter – und kontinuierlich neue Potenziale entdecken. Dabei sollten sich Unternehmen nicht auf rein virtuelle Projekte versteifen. Augmented Reality bietet etwa die Möglichkeit, die virtuelle und reale Welt eng miteinander zu verknüpfen.

Apropos Mitarbeiter: Diese werden für den Erfolg von Metaverse-Projekten entscheidend sein. Sie werden diese nicht nur umsetzen oder den Kunden verkaufen – und da hilft es, wenn das Team selbst vom Ziel überzeugt ist –, sondern auch selbst nutzen. Dementsprechend müssen die Unternehmensverantwortlichen auch Wege finden, das Team von dieser Reise zu überzeugen, und es möglichst frühzeitig einbinden.

www.endava.com

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