Ein turbulentes Jahr 2023 neigt sich dem Ende. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass insbesondere das Thema künstliche Intelligenz (KI) zunehmend an Bedeutung gewinnt. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Zwei Drittel der Unternehmen KI für die wichtigste Zukunftstechnologie halten. Doch mit zunehmender Nutzung von KI gehen auch diverse Herausforderungen einher.
wei Drittel der deutschen Unternehmen halten Künstliche Intelligenz (KI) für die wichtigste Zukunftstechnologie, so eine Umfrage des Bitkom. Inzwischen nutzen demnach bereits 15 Prozent der Unternehmen hierzulande die Technologie praktisch, gegenüber neun Prozent im Jahr 2022. Es spricht alles dafür, dass der Wachstumstrend auch im nächsten Jahr anhalten wird. Doch damit gehen auch neue Herausforderungen einher. Jeff Wittich, Chief Product Officer von Ampere Computing hat drei Trends für 2024 identifiziert, die zeigen, wie die vermehrte KI-Nutzung Ökosysteme verändern wird
1. KI-Inferenz und der Einsatz in großem Maßstab rücken in den Vordergrund
Der Schwerpunkt, den Unternehmen beim Thema KI legen, wird sich 2024 vom initialen Training neuronaler Netze zu deren produktivem, praktischem Einsatz, auch KI-Interferenz genannt, verschieben. Da die KI-Inferenz 10-mal mehr Rechenleistung erfordert als das Training, wird die Fähigkeit, KI in großem Umfang einzusetzen, immer wichtiger. Das Erreichen dieses erforderlichen Umfangs wird durch Leistung, Kosten und Verfügbarkeit begrenzt, so dass Unternehmen beim Eintritt in diese nächste Phase nach Alternativen zu Grafikprozessoren (GPUs) suchen werden, wobei Technologien, die eine effizientere und kostengünstigere Ausführung von KI-Inferenzmodellen ermöglichen, Vorrang haben werden.
2. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz (gewinnen durch KI weiter an Bedeutung)
Bereits bei den Prognosen für das Jahr 2023, hat Jeff Wittich vorhergesagt, dass das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rücken wird, haben sich bewahrheitet und die Situation bei der Stromversorgung ist zeitweise noch dramatischer als befürchtet. Heute haben Rechenzentren mitunter Schwierigkeiten, ihren Energiebedarf zu decken. 2023 sind die Energiekosten weiter in die Höhe geschnellt, und das Thema Nachhaltigkeit wurde in öffentlichen wie privaten Clouds immer wichtiger. Unternehmen investierten in Produkte und Initiativen zur Senkung des Energie- und Wasserverbrauchs und suchten nach Wegen, um mehr Rechenleistung in den bestehenden Standorten unterzubringen. Die intensivierte KI-Nutzung wird 2024 zu noch mehr Nachfrage nach Rechenleistung führen, während Nachhaltigkeit und Effizienz zu Herausforderungen für den Ausbau werden könnten. Betreiber von Rechenzentren werden im neuen Jahr dem Effizienzaspekt höchste Priorität einräumen müssen, um den Ausbau nicht zu gefährden.
3. Datenverarbeitung wird noch verteilter und komplexer
Mit dem Aufkommen von KI werden einst „simple“ Geräte immer intelligenter, was dazu führt, dass es mehr Computergeräte als je zuvor gibt, Um Daten von diesen Geräten in Echtzeit zu verarbeiten, werden Hochleistungsrechner überall in der Fläche verteilt eingesetzt – in öffentlichen und privaten Clouds jetzt aber auch am Edge, was zu einer größeren Nachfrage nach Rechnern in superlokalen Bereichen im Vergleich zu zentralisierten Regionen führt. Die Komplexität dieser Umgebungen erfordert Lösungen, über die die Branche vor fünf Jahren noch nicht verfügte, und es wird mehr spezialisierte Anbieter als je zuvor geben, die versuchen, der Situation gerecht zu werden. Aber nur einige wenige Unternehmen, die über die richtige Technologie und die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, um die nächste Ära der Datenverarbeitung zu gestalten, werden in der Lage sein, den erforderlichen Umfang sowie die notwendige Leistung und Energieeffizienz zu liefern. Diese Unternehmen werden sich im Jahr 2024 von der Konkurrenz abheben.