Rund drei Viertel der Unternehmen im DACH-Raum spüren negative Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Wirtschaftskrise.
Etwa ebenso viele suchen nach Möglichkeiten, die Kosten für den Betrieb ihres Rechenzentrums zu senken, ohne dabei Einbußen bei der Qualität hinnehmen zu müssen. Das hat eine neue Studie der Technogroup IT-Service GmbH, des europäischen Unternehmens für Drittwartung im Rechenzentrum, ergeben. Doch die Studie zeigt auch: Trotz des gestiegenen Kostendrucks bleiben Optimierungs-Potenziale in vielen IT-Abteilungen ungenutzt.
Für die Studie „Herausforderungen der IT-Infrastruktur in Zeiten der COVID-19-Krise“ wurden im vergangenen Jahr insgesamt 359 Entscheider und Fachleute aus den Bereichen IT, kaufmännische Leitung und Einkauf in Unternehmen im DACH-Raum befragt.
Das Bestreben ihrer Geschäftsleitung, die Kosten für Hardware und IT zu senken, schätzen mehr als 60 Prozent der Befragten als hoch oder sehr hoch ein. Dennoch entwickeln sich die Investitionen in die Hardware der Infrastruktur ausgeglichen zum Jahr 2019. Knapp drei Viertel der Studienteilnehmer geben an, dass aus ihrer Sicht das IT-Budget sogar steigen müsse, um den Herausforderungen der Digitalisierung sowie Innovationen wie KI, IoT etc. gerecht zu werden. „Kosten- und Digitalisierungsdruck treffen hier aufeinander“, erklärt Klaus Stöckert, CEO der Technogroup und Evernex Managing Director Central, Northern & Eastern Europe. „Es müssen also Einsparpotenziale identifiziert werden, die Investitionsmöglichkeiten in die zentralen Digitalisierungsziele zulassen. Und diese gibt es.“
Laut den Analysten von Gartner weist der Wechsel von der Hardwarewartung durch den Hersteller zur herstellerübergreifenden Wartung (Third-Party Maintenance) ein Einsparpotenzial von bis zu 70 Prozent auf. Doch laut der Technogroup-Umfrage kennt ein Drittel der Befragten das Konzept von Third-Party Maintenance (TPM) nicht und weitere 54 Prozent kennen es zwar, nutzen es aber nicht. Dabei sehen gut drei Viertel der Studienteilnehmer die Zusammenarbeit mit einem TPM-Anbieter als sinnvolle Alternative zur Herstellerwartung, um die Nutzung der Hardware über den Garantie- bzw. Servicezeitraum zu verlängern. Ein wichtiger Punkt, denn mehr als zwei Drittel der Befragten haben die Hardware auch nach dem Servicezeitraum der Hersteller im Einsatz.
Zudem steigt die Heterogenität in den Rechenzentren. Gerade einmal elf Prozent der Studienteilnehmer geben an, dass sie in ihrem Rechenzentrum Hardware-Komponenten ausschließlich eines Herstellers verwenden. Für 86 Prozent ist eine proaktive Wartung der IT-Systeme wichtig oder sehr wichtig, um Probleme frühzeitig zu erkennen und Ausfälle zu vermeiden, die bekanntlich kostenintensiv sind. Aber nur knapp die Hälfte der Unternehmen betreibt ein aktives IT-Monitoring.
Auch nach einer weiteren Möglichkeit der Kostenoptimierung wurde in der Studie gefragt: dem Einsatz von refurbished Hardware. Fast 80 Prozent der Befragten sehen in gebrauchten, aber fachmännisch aufbereiteten und qualitätsgesicherten Hardware-Komponenten teilweise oder uneingeschränkt eine sinnvolle Alternative zur Neuware, um Budgets und die Umwelt zu schonen. Aber nur 15 Prozent nutzen bislang diese Hardware im Rechenzentrum.
„Es ist eine klare Diskrepanz zu erkennen“, so Stöckert. „Wenn wie momentan bei vielen IT-Abteilungen die Anforderungen steigen, aber die Ressourcen sowohl personell als auch budgetär begrenzt sind, ist Prozessoptimierung das Gebot der Stunde. Ein neuer Blick auf bisherige Prozesse kann nicht genutzte Potenziale deutlich machen.“
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