Eine neue Art von PC: Vom Personal Computer zum Personal Companion

KI

Eine neue Ära hat begonnen. Bis vor kurzem arbeitete künstliche Intelligenz (KI) weitgehend im Hintergrund – sie automatisierte Prozesse und verbesserte die Leistung von Menschen und Systemen. Die allgemeine Akzeptanz von generativer KI (GenKI) stellt einen umfassenden Wandel dar.

Dazu gehört auch die Art und Weise, wie Menschen durch natürliche Sprache und Konversation mit Technologie interagieren. Dies ist eine signifikante Veränderung für Leben und Arbeit.

Das Ausmaß und die potenziellen Auswirkungen von KI machen eine internationale Zusammenarbeit unerlässlich, insbesondere im Hinblick auf die Regulierung. Der KI-Sicherheitsgipfel Ende vergangenen Jahres war ein wichtiger erster Schritt. Doch eine kontinuierliche Zusammenarbeit und weitere Maßnahmen sind notwendig, um diese Technologie effektiv zu managen und bestmöglich zu nutzen. 

KI bietet ein enormes Potenzial: Eine Studie des Forschungsinstituts IW Consult im Auftrag von Google kommt zu dem Ergebnis, dass die deutsche Wirtschaft dank KI um 330 Milliarden Euro wachsen könnte. Die Voraussetzung dafür ist, dass mindestens die Hälfte der deutschen Unternehmen KI einsetzt. Ein weiterer Vorteil, denn Mitarbeiter würden durchschnittlich um circa 100 Stunden pro Jahr entlastet, so die Studie. Diese Zeit können sie in strategischere oder kreativere Aufgaben und Projekte investieren. 

Eine neue PC-Ära 

Die meisten Menschen haben ihre Erfahrungen mit generativer KI bisher über Webbrowser und die Cloud gemacht. Dies bringt aber auch Herausforderungen hinsichtlich Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit und Datenschutz mit sich, die generell mit reinen Online-Plattformen, offenem Zugang und unternehmenseigenen Plattformen einhergehen. Ist die generative KI jedoch direkt im PC integriert, sind Anwender in der Lage, alle Vorteile nutzen, ohne die Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.

Aus diesem Grund wird KI die Rolle des PCs grundlegend verändern so wie zuvor das Internet – und neu definieren, was ein PC ist und wozu er sich einsetzen lässt. KI-PCs versetzen mehr Menschen in die Lage, Technologien zu entwickeln, anstatt sie nur zu nutzen.

Um dies zu erreichen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Hardware-, Chipherstellern und Softwarepartnern notwendig. Nur so lassen sich neue PC-Architekturen für eine KI-gestützte Welt entwickeln, die für den Einsatz lokaler KI-Modelle optimiert sind. Entscheidend ist, dass Sicherheit und Datenschutz auf Unternehmensniveau personalisierte generative KI-Lösungen ermöglichen und PCs so in intelligente persönliche Begleiter verwandeln. Mitarbeiter können sich darauf verlassen, dass ihre Daten geschützt sind, während der Rechner arbeitet, denn die integrierte KI greift auf dieselben spezifischen E-Mails, Präsentationen, Berichte und Tabellenkalkulationen zu wie der Anwender.

Gleichzeitig wird die KI weiter verbessert, um eine höhere PC-Leistung und -Funktionalität sicherzustellen. Dazu gehört auch das Thema Sicherheit: KI-gestützte Technologien suchen kontinuierlich nach potenziellen Bedrohungen und beseitigen diese automatisch. Damit ist eine höhere Sicherheit der Endgeräte gewährleistet.

Positive Auswirkungen von KI

Neue Forschungsergebnisse belegen bereits die positiven Auswirkungen von KI auf die Produktivität und Qualität von Wissensarbeitern. Dies gilt für eine Reihe von Aufgaben, die zum Arbeitsalltag der Menschen gehören. Dazu gehören Kreativität und analytisches Denken ebenso wie Texten und Überzeugungskraft. Der Einsatz von ChatGPT-4 führte zu einer deutlichen Leistungssteigerung: Die Geschwindigkeit stieg um über 25 Prozent, die vom Menschen bewertete Leistung um über 40 Prozent und die Erledigung von Aufgaben um über zwölf Prozent. Besonders in den Bereichen Kundenservice, Marketing und Vertrieb, Softwareentwicklung sowie Forschung und Entwicklung wird KI laut McKinsey & Company Mehrwerte schaffen. 

Allerdings sind diese Bereiche entsprechend für Cyber-Angriffe empfänglich. Denn im Jahr 2024 werden Cyber-Kriminelle KI nutzen, um Social-Engineering-Angriffe in großem Ausmaß durchzuführen: Sie werden schnell und problemlos Phishing-Köder erstellen, die extrem schwer zu erkennen sind. Diese Köder sind von der Realität kaum zu unterscheiden, so dass es für Mitarbeiter schwieriger denn je ist, sie zu erkennen – selbst für solche, die entsprechende Trainings absolviert haben.

Auch die Anzahl KI-generierter Kampagnen um wichtige Kalenderdaten steigt weiter an. Im Jahr 2024 gibt es beispielsweise eine Reihe von Wahlen. Mithilfe von KI sind Cyberkriminelle in der Lage, lokalisierte Köder zu entwickeln, die auf bestimmte Regionen abzielen. Auch jährliche Ereignisse wie die Olympischen Spiele in Paris und die UEFA-Europameisterschaft 2024 sowie Einzelhandelsereignisse wie „Black Friday“ oder „Cyber Monday“ werden Cyber-Kriminellen Anlass geben, um Anwender zu täuschen. 

Angesichts der Tatsache, dass gefälschte E-Mails kaum noch von legitimen E-Mails zu unterscheiden sind, können sich Unternehmen nicht allein auf die Aufklärung ihrer Mitarbeiter verlassen. Um sich gegen KI-gestützte Social-Engineering-Angriffe zu schützen, müssen Firmen ein virtuelles Sicherheitsnetz für ihre Benutzer schaffen. Idealweise isolieren sie riskante Aktivitäten und schränken diese ein. Anwendungen, die sensible Daten nutzen, müssen besonders gesichert sein. Gleichzeitig ist es wichtig, den Diebstahl von Zugangsdaten zu verhindern, beispielsweise indem verdächtige Merkmale von Phishing-Websites automatisch erkannt werden. Durch Mikro-Virtualisierung lassen sich virtuelle Maschinen für den Einmalgebrauch erstellen, die vom PC-Betriebssystem isoliert sind. Damit ist der Anwender selbst dann geschützt , wenn er auf einen Link klickt, der möglicherweise bösartig ist.

Unternehmen setzen ebenfalls KI ein, um die Verteidigung gegen die zunehmende Anzahl an Angriffe zu verbessern. Hochwertige Phishing-Ziele werden dadurch identifiziert, gleichzeitig die Angriffe schneller erkannt und darauf reagiert. Gleichzeitig sucht die KI kontinuierlich nach potenziellen Bedrohungen und beseitigt diese automatisch.

Rechner mit KI können hier signifikant unterstützen. Die Integration mit Unternehmens- und personalisierten Arbeitsdaten ermöglicht eine Vielzahl neuer Anwendungsfälle, denn der PC kann große Mengen an öffentlichen Informationen schnell analysieren und mit internen Daten kombinieren, um die relevantesten Szenarien etwa für Marketing-Kampagnen zu erstellen. Egal, ob Mitarbeiter Kundeneinblicke recherchieren, finanzielle Bewertungen vornehmen oder eine Präsentation erstellen – dank der Leistungsfähigkeit der lokalen KI und einer effizienten Bereitstellung in Echtzeit lässt sich dies schneller und umfassender erledigen als jemals zuvor.

Genauso wie KI die Hardwareleistung verbessert, entwickeln Softwareanbieter ihre Anwendungen so, dass sie die lokalen KI-Verarbeitungsfunktionen nutzen können. Egal, ob es sich dabei um Adobe Premiere Pro für die Grafikbearbeitung handelt, Audacity für die Audiobearbeitung oder Microsoft Teams und Zoom für die Zusammenarbeit oder die Microsoft Office-Suite – sie alle könnten dank lokaler KI schneller arbeiten und Mitarbeiter unterstützen. 

KI, die in natürlicher Sprache kommuniziert, ist in Kombination mit Low-Code-Entwicklungsplattformen in der Lage, Mitarbeiter dabei zu unterstützen, Apps mit minimalem manuellem Aufwand zu entwickeln. So lassen sich die eigenen Ideen in neue Arbeitslösungen für das Unternehmen oder für sich selbst verwandeln. Selbst Anwendern ohne Hintergrund als Entwickler ermöglicht die neue Schnittstelle und die lokale KI in Unternehmen, mit ihrem PC zu kommunizieren. Sie können so einen Algorithmus oder ein Webtool entwickeln und dann als Service veröffentlichen.

Weitere Entwicklungen sind neue Rollen und Möglichkeiten für Datenwissenschaftler und KI-Entwickler sowie eine wachsende Nachfrage nach Machine Learning-as-a-Service (MLaaS). Der Grund dafür: Jedes Unternehmen wird künftig über ein eigenes maßgeschneidertes generatives KI-Modell verfügen, das die Mitarbeiter sicher nutzen. Der PC ist auch weiterhin der wichtigste Zugangs- und Einstiegspunkt für diese neue Technologie. Mitarbeiter, Entwickler und Wissenschaftler benötigen dann spezielle KI-Workstations und gemeinsame Kollaborationsplattformen, damit sie in lokalen und Cloud-Umgebungen zusammenarbeiten können.

In dieser neuen Ära müssen sich PC-Hersteller auf die Nutzung dieser neuen Lösungen konzentrieren – nur so lässt sich das Potenzial von KI ausschöpfen, um Arbeits- und Lebensweisen ebenso wie die Erfahrungen, die wir unseren Kunden und Mitarbeitern bieten, kontinuierlich zu verbessern. Mit dem richtigen ethischen und strategischen Ansatz ist dies eine Revolution, von der alle profitieren.

Adrian

Müller

Vice President & Managing Director

HP Germany/Austria/Switzerland

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