Flexera ITAM-Report

Ein Drittel der IT-Ausgaben verpufft im Nichts

Geld, IT-Ausgaben, Budget

Die Kostenkontrolle der digitalen Transformation entwickelt sich für Unternehmen mehr und mehr zur Überlebensfrage. Während der Cloud-Fußabdruck wächst, gilt es parallel, KI-Innovationen voranzutreiben, Nachhaltigkeits-Vorgaben umzusetzen und Legacy-Systeme zu halten. Das IT- und Software-Asset-Management (ITAM) wird damit zum Dreh- und Angelpunkt für wichtige Entscheidungen rund um hybride IT-Infrastrukturen.

Das verdeutlicht der aktuelle State of ITAM Report von Flexera.

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Die Cloud gilt demnach auch in den nächsten drei Jahren als größter Treiber. Drei Viertel (74%) der befragten IT-Verantwortlichen wollen ihren Fokus verstärkt auf SaaS richten. Die Public Cloud steht für weitere 72% der Befragten im Fokus. Kein Wunder, dass die Cloudkostenkontrolle mit 31% zur Top-Initiative für das Jahr 2023 aufsteigt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf unnötigen Ausgaben, also IT-Investitionen, die keinen Mehrwert darstellen. Denn noch immer verpufft rund ein Drittel (32%) der Ausgaben für SaaS und IaaS/PaaS effektlos im Wolkenhimmel. Ähnlich düster steht es um On-Premise-Anwendungen (36%) und Rechenzentren (33%).

Unnötige IT-Ausgaben

Unternehmen fällt es schwer, Best Practices für das Management und die Optimierung von IT-Ausgaben zu etablieren. Weniger als die Hälfte der Befragten (48%) verfügt über Prozesse und Tools, um die SaaS-Nutzung zu tracken und eine bedarfsgerechte Anpassung der Verträge (Rightsizing) vorzunehmen. Nachholbedarf gibt es darüber hinaus beim Managen von automatischen Verlängerungsklauseln (45%), beim Entfernen von redundanten SaaS-Anwendungen (40%) und bei der Kontrolle von Schatten-SaaS (35%).

Um der Kosten-Krise Herr zu werden, verlassen sich Unternehmen daher zunehmend auf das IT-Asset-Management (ITAM). Schon jetzt ermöglichen SAM-Programme Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe. Mehr als die Hälfte (55%) der Befragten konnten im vergangenen Jahr beim IT-Budget mehr als 1 Mio. US-Dollar einsparen. Bei 16% der Unternehmen waren sogar Einsparungen von 10 Mio. US-Dollar möglich. An wachsender Bedeutung gewinnt in diesem Zusammenhang das Cloud Financial Management: Bereits 25% der ITAM-Experten arbeiten mit FinOps-Teams zusammen.

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Die Kostenkontrolle ist jedoch nur eine Aufgabe auf der wachsenden To-Do-Liste von ITAM-Abteilungen. Sowohl das IT-Service-Management (ITSM) als auch die IT-Sicherheit und ESG(Environmental, Social und Governance)-Teams nutzen das ITAM, um ihre Prozesse zu optimieren. Zudem etabliert sich das ITAD (IT-Asset Disposition) – die sichere und umweltverträgliche Entsorgung ungenutzter technologischer Ressourcen – zum festen Bestandteil von ITAM. Rund drei Viertel der Befragten (72%) recyceln bereits ihre ausgemusterten Hardware-Assets. Weitere 62% versuchen aktiv den Lebenszyklus von IT-Geräten zu verlängern.

„In der Unternehmens-IT dreht sich momentan alles um betriebliche Effizienz: Wie lassen sich Prozesse und IT-Assets verbessern, um schneller, kostengünstiger und effektiver zu arbeiten”, erklärt Cyndi Tackett, SVP of Marketing bei Flexera. „Das IT-Asset-Management (ITAM) gilt als Knotenpunkt dieser Unternehmensinitiativen – egal ob es um Kostenkontrolle, FinOps, GreenOps, Sicherheit oder Compliance geht. Gesucht wird ein Single-Point-of-Truth, der tiefe Einblicke in die eigene IT liefert, datengetriebene Entscheidungen ermöglicht und Unternehmen ein hohes Maß an Agilität entlang der digitalen Transformation verleiht.“

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Zu den häufigsten und zeitaufwändigsten Aufgaben von ITAM-Teams zählt nach wie vor das Lizenzmanagement von On-Premise-Anwendungen (70%). Auf Platz zwei folgt die Bearbeitung von Audit-Anfragen einschließlich Vorbereitung, Prüfung und Durchführung (66%). Die regelmäßige Bereitstellung von Daten/Analysen für die IT-Sicherheit landet mit 61% an dritter Stelle.
  • Nach den Plänen für die Zukunft gefragt, wollen sich die ITAM-Teams stärker auf die Optimierung der Nutzung von Softwarelizenzen (44%), die Um- bzw. Neuverteilung von nicht genutzten sowie nicht völlig ausgeschöpften Softwarelizenzen (41%) sowie das Tracking der IaaS-/PaaS-Ausgaben und -Nutzung (40%) konzentrieren.
  • Eine grundlegende Herausforderung für ITAM- Teams bleibt die IT-Visibility. 61% der Befragten haben keinen Einblick darüber, wie sich IT-Assets auf den Geschäftserfolg auswirken. Kopfzerbrechen bereiten darüber hinaus die Komplexität hybrider IT-Portfolio rund um Cloud, SaaS und Container (34%), die Optimierung der Softwarenutzung (31%) sowie fehlende Ressourcen innerhalb des SAM-Teams (30%).
  • Der Erfolg von ITAM-Maßnahmen wird vor allem an den erzielten Kosteneinsparungen gemessen (49%). Dafür setzen die Teams auf unterschiedliche Maßnahmen. Am erfolgreichsten wird dabei die Wiederverwendung von On-Premise-Lizenzen (87%), die Reduzierung operativer Kosten durch das Entfernen unnötiger IT-Assets (85%) und die Neuverhandlung mit Softwareanbietern (85%) angesehen.
  • Initiativen rund um die Kosteneinsparungen für Audits zeigen hingegen nur wenig Erfolg. 12% der Unternehmen zahlten in den letzten drei Jahren mehr als 5 Mio. US-Dollar für Vorbereitung, Prüfung und Durchführung. Zu den aktivsten Auditoren der letzten drei Jahre gehören IBM (37%), Oracle (28%), Adobe (25%) und SAP (23%). Aber vor allem Microsoft hat nach Angaben der befragten Unternehmen seine Audits auf 53% verstärkt (2021: 46%). Eine Art Ausreißer stellt auch IBM dar: Hier waren die Auditoren deutlich häufiger bei europäischen Unternehmen zu Besuch (weltweit 37% / Europa: 49%).

Über den Report:

Für den State of ITAM Report befragte Flexera insgesamt 500 qualifizierte Teilnehmer mit Erfahrung im Software Asset Management in Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitern. Die Umfrage richtete sich verstärkt an große Unternehmen und Konzerne: 89% der teilnehmenden Organisationen beschäftigt mindestens 2.000 Mitarbeiter, 14% beschäftigt 50.000 oder mehr Mitarbeiter.

Der vollständige State of ITAM Report mit ausführlichen Grafiken steht zum Download bereit. Die Umfrageergebnisse stehen unter einer Open-Source Creative-Commons-Lizenz zur Verfügung und können unter Quellenangabe (Flexera) verwendet und weitergeben werden.

www.flexera.de

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