Der hundertste ungelesene Newsletter, die ungenutzte Verkehrs-App aus dem letzten Urlaub oder die fünf fast identischen Fotos in der Cloud – auf Smartphones, Laptops oder in Online-Speichern lagern mitunter viele ungenutzte Anwendungen und Dateien.
Dabei kosten volle Postfächer, Ordner und Co. nicht nur gelegentlich Zeit und Nerven, sondern auch Strom: Denn um die wachsenden Datenmengen zu speichern und abrufbar zu halten, laufen Rechenzentren und Cloud-Dienste rund um die Uhr.
Darauf macht der “Digital Cleanup Day” aufmerksam, der am 18. März stattfindet und die Verbraucherinnen und Verbraucher dazu aufruft, ungenutzte Daten, Apps oder Mails gezielt zu löschen. Fast drei Viertel der Internetnutzerinnen und –nutzer in Deutschland sind sich dieser Problematik bewusst: 73 Prozent haben schon einmal digital aufgeräumt und überflüssige Mails, Daten und Apps gelöscht, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Weitere 16 Prozent können sich vorstellen, dies künftig zu tun. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 857 Internetnutzerinnen und -nutzer.
„Digitale Technologien helfen, den Ausstoß von CO2-Emissionen zu senken, sie verbrauchen aber auch Energie und Ressourcen. In der Bevölkerung wächst das Bewusstsein, wie die digitale Welt nachhaltiger gestaltet werden kann“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Klimaschutz findet auch online statt. Wer überflüssige Daten löscht, sein Nutzungsverhalten überprüft und anpasst, kann einen wichtigen Beitrag leisten.”
Im Zusammenhang mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit vermeidet über die Hälfte (56 Prozent) der Internetnutzerinnen und -nutzer Stand-By-Optionen und schaltet elektronische Geräte stattdessen ganz aus. Ebenfalls 56 Prozent aktivieren die Energiesparfunktion bei Laptops oder PC-Monitoren. Um Strom zu sparen, verringern zudem bereits 30 Prozent die Bildschirm-Helligkeit. Aber auch beim Streaming lässt sich etwas für die Umwelt tun: 4 von 10 (39 Prozent) Internetnutzerinnen und -nutzern haben die Auto-Play-Funktion deaktiviert, damit nicht unnötig Videos gestreamt werden. Auf Qualität möchten die Menschen bei Videos allerdings nicht verzichten: Nur 9 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer reduzieren die Auflösung, um beim Streaming Energie zu sparen. Und so wird nicht selten in einer höheren Auflösung gestreamt, als es die Endgeräte zu Hause überhaupt verarbeiten können.
Im digitalen Zuhause sollte immer mal wieder aufgeräumt werden. Bitkom gibt fünf Tipps, wo und wie sich durch einen digitalen Frühjahrsputz Strom und damit Emissionen einsparen lassen:
- Smartphone aufräumen: Ungenutzte Apps löschen; gespeicherte Dateien prüfen und löschen, was nicht mehr gebraucht wird; überflüssige Chatverläufe aus Messenger-Apps entfernen.
- Laptop und PC aufräumen: Veraltete oder doppelte Dokumente in den Papierkorb verschieben und diesen regelmäßig leeren.
- Alben sortieren: Fotos und Videos aussortieren – insbesondere, wenn sie in der Cloud gespeichert sind.
- Mail-Postfach aufräumen: Alte Mails ins Archiv verschieben; irrelevante Mails löschen; von Newslettern und Mailinglisten abmelden, die nicht gelesen oder gebraucht werden.
- Einstellungen überprüfen: Auto-Play von Videos und Streams deaktivieren; Videos z.B. in SD statt HD streamen; Geräte ausschalten statt sie dauerhaft im Stand-By-Modus zu lassen; Standard-Bildschirmhelligkeit verringern.
Mit der Frage, welchen Beitrag die Digitalisierung zum Klimaschutz leisten kann, beschäftigt sich auch der Digital Sustainability Summit des Bitkom, der am 19. April 2023 erstmals stattfindet. Der Summit bringt Innovatoren der Digitalbranche, Nachhaltigkeits-Fachleute und Verantwortliche aus der Politik zusammen, um die Transformation zum digitalen nachhaltigen Wirtschaften zu beschleunigen.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dazu wurden 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 857 Internetnutzerinnen und -nutzer telefonisch befragt. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Welche der folgenden Maßnahmen im Zusammenhang mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit setzen Sie (bei der Internetnutzung) bereits um, können Sie sich vorstellen umzusetzen bzw. nicht vorstellen umzusetzen?“
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