Trends 2025

Die Zukunft vernetzter Prozesse

Die Geschäftswelt steht an einem Wendepunkt: Prozesse müssen effizienter, sicherer und gleichzeitig nachhaltiger gestaltet werden. Technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz (KI), digitale Zwillinge und Intelligent Process Automation verändern die Art, wie Unternehmen arbeiten, grundlegend.

Parallel dazu steigt der Druck, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig gesellschaftliche Erwartungen, etwa im Bereich Nachhaltigkeit, zu berücksichtigen.

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Business Process Management (BPM) und Governance, Risk & Compliance (GRC) verschmelzen dabei zunehmend zu einem integrierten Ansatz, der technologische Innovationen mit den wachsenden Anforderungen an Transparenz und Resilienz verbindet. Der Blick auf die Trends für 2025 zeigt, wie stark neue Technologien und Ansätze die Weiterentwicklung von BPM und GRC beeinflussen. Dies eröffnet Unternehmen nicht nur neue Möglichkeiten der Effizienzsteigerung, sondern schafft auch die Basis für zukunftsfähige Geschäftsmodelle.

Top BPM- und GRC-Trends 2025:

1. BPM und EAM: Prozesse und Unternehmensarchitekturen zusammenführen

Die Integration von BPM und Enterprise Architecture Management (EAM) entwickelt sich zunehmend zu einem zentralen Trend. Während BPM auf die Optimierung einzelner Prozesse fokussiert ist, bietet EAM einen Überblick über die gesamte Unternehmensarchitektur, einschließlich IT-Systemen, Daten und Prozessen. Durch die Verschmelzung dieser Disziplinen können Unternehmen Transformationsvorhaben stärker an strategischen Zielen ausrichten und Synergien zwischen operativen Abläufen und der IT-Landschaft schaffen. Dies führt zu besserer Transparenz, erhöhtem Effizienzpotenzial und einer nahtlosen Abstimmung zwischen Geschäfts- und IT-Zielen. Der klare Überblick über Anwendungen, Prozesse und Abhängigkeiten ist entscheidend, um eine flexible und zukunftsfähige Unternehmensstruktur zu schaffen.

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Bild 1: Die Integration von BPM und Enterprise Architecture Management (EAM) ermöglicht einen klaren Überblick über Anwendungen, Prozesse und Abhängigkeiten. Eine entscheidende Voraussetzung, um eine flexible und zukunftsfähige Unternehmensstruktur zu schaffen. (Bildquelle: GBTEC)

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2. EAM und IT-Sicherheitsmanagement: Schutz durch Integration

Mit wachsender Bedrohung durch Cyberangriffe rückt ebenso die Verbindung von EAM und Cyber-Sicherheit in den Fokus. EAM ermöglicht es, IT-Architekturen detailliert zu dokumentieren und Cyber-Sicherheitsrisiken in Abhängigkeit von Prozessen und Systemen zu analysieren. Sicherheitsstrategien werden dabei zunehmend bereits in die Architekturplanung integriert. Mit der Kombination aus EAM und Cyber-Sicherheit lassen sich so Sicherheitslücken frühzeitig erkennen und durchdachte Schutzmechanismen implementieren. Die Verbindung von EAM und GRC stellt darüber hinaus sicher, dass die IT-Systeme und Prozesse in Unternehmen jederzeit den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Dadurch lassen sich IT-Ausfälle oder böswillige Cyber-Attacken proaktiv vorbeugen und ein nachhaltiger Schutz gewährleisten.

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3. KI und HumanTech: Symbiose von Mensch und Maschine

Die Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich immer mehr von einem reinen Automatisierungswerkzeug hin zu einer Technologie, die Mensch und Maschine effektiv zusammenführt. Der Begriff „HumanTech“ beschreibt dabei die Harmonisierung von menschlicher Kreativität und technologischer Präzision. Maschinen übernehmen repetitive und fehleranfällige Aufgaben, während sich Menschen immer mehr auf strategische und kreative Tätigkeiten konzentrieren können. Dieses Zusammenspiel wird zunehmend als unverzichtbarer Bestandteil moderner Unternehmen gesehen. Statt also den Menschen zu verdrängen, arbeitet die KI vielmehr als kompetenter Partner, der Fehler erkennt und Optimierungen in Echtzeit vorschlägt. Das steigert nicht nur die Produktivität im Unternehmen, sondern hebt auch die Qualität in der Entscheidungsfindung.

4. ESG und Green BPM: Nachhaltigkeit im Prozessmanagement

Der Klimawandel und seine Folgen führen dazu, dass immer mehr Kunden eine höhere Transparenz und nachhaltiges Handeln von Unternehmen erwarten – und strenge internationale Vorschriften machen dies für Firmen unumgänglich. Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (engl. Environmental, Social and Corporate Governance, ESG) werden dabei zunehmend ein integraler Bestandteil von BPM. Neben ökologischen Zielen umfasst ESG auch soziale Themen und Aspekte der Unternehmensführung. Green BPM stellt sicher, dass der Aspekt der Nachhaltigkeit in die Geschäftsprozesse eingebunden wird – von der Ressourcennutzung bis zur Lieferkettenoptimierung. Unternehmen nutzen beispielsweise Analyse-Tools, um die CO₂-Bilanz einzelner Prozesse zu messen und kontinuierlich zu verbessern. Die Integration von Green BPM und ESG-Management auf einer Plattform ermöglicht es Unternehmen, nachhaltige Praktiken effektiv in den Alltag zu integrieren, die Ressourcennutzung zu optimieren und die Umweltbilanz insgesamt zu verbessern.

5. Integriertes BPM- und GRC-Management: Einheitliche Steuerung von Prozessen und Risiken

Wo immer Prozesse ablaufen, spielen auch Risiken eine Rolle – ein durchdachtes Management dieser beiden Bereiche ist daher unerlässlich für den Erfolg und die Sicherheit eines Unternehmens. Die Integration von BPM und GRC-Management ermöglicht eine ganzheitliche Steuerung von Prozessen und regulatorischen Anforderungen. Unternehmen können Risiken in Echtzeit überwachen, die Einhaltung von Vorschriften sicherstellen und gleichzeitig die Effizienz steigern. Durch die einheitliche Prozessdokumentation und gleichzeitige Risikoidentifikation können Arbeitsabläufe automatisiert, Daten besser verwaltet und Risiken effizienter behandelt werden. Indem sie alle relevanten Informationen und Prozesse zentral bündeln, können Unternehmen Risiken schneller identifizieren und adressieren. Dies führt zu einer klaren Struktur, effizienten Prozessen und mehr Sicherheit im gesamten Unternehmen.

6. Intelligent Process Automation: Smarte Prozesse und umfassende Automatisierungsarchitektur

Die Automatisierung von Prozessen wird durch den Einsatz von Intelligent Process Automation (IPA) auf eine neue Ebene gehoben. Durch die Kombination von KI, Robotic Process Automation (RPA) und Maschinellem Lernen (ML) entstehen selbstlernende Prozesse, die ihre Effizienz kontinuierlich steigern. So ermöglicht IPA die Automatisierung komplexer, miteinander verknüpfter Abläufe und schafft eine umfassende Automatisierungsarchitektur, die Prozesse durchgängig und intelligent steuert. Da automatisierte Prozesse schneller und fehlerfreier ablaufen, sinken gleichzeitig die Kosten, während der Kundenservice steigt. Mit einer Analyse von Echtzeitdaten wird die präzise Entscheidungsfindung leichter, zudem können Unternehmen Trends frühzeitig erkennen und proaktiv auf diese reagieren.

7. Digitale Zwillinge: Virtuelle Abbilder für treffende Entscheidungen

Dank immenser technologischer Fortschritte sind digitale Zwillinge (engl. Digital Twins of Organizations, DTOs) mittlerweile zu einem wertvollen Entscheidungsfindungswerkzeug für Unternehmen verschiedenster Branchen geworden. Sie bieten eine digitale Nachbildung der gesamten Organisation, einschließlich Prozessen, Systemen, Ressourcen, Daten und deren Abhängigkeiten. Diese Modelle ermöglichen es, Szenarien zu simulieren, Risiken zu analysieren und Entscheidungen auf Basis umfassender Echtzeit-Daten zu treffen. In Produktionsumgebungen werden digitale Zwillinge beispielsweise eingesetzt, um Produktionsanlagen, Lieferketten und Logistikprozesse zu überwachen und zu steuern. Durch Simulationen und Analysen können potenzielle Engpässe frühzeitig erkannt und behoben werden. Mit dem Wachstum des Internet of Things (IoT) wird die Datenbasis für DTOs immer umfangreicher, was noch präzisere Analysen und bessere Entscheidungen ermöglicht.

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Bild 2: Digitale Zwillinge bieten eine digitale Nachbildung der gesamten Organisation, einschließlich Prozessen, Systemen, Ressourcen, Daten und deren Abhängigkeiten. Diese Modelle ermöglichen es, Szenarien zu simulieren, Risiken zu analysieren und Entscheidungen auf Basis umfassender Echtzeit-Daten zu treffen. 
(Bildquelle: GBTEC)

Wegweisende Entwicklungen für die Zukunft

Die Trends für 2025 zeigen eine klare Richtung: Prozessmanager müssen sich auf die Integration neuer Technologien und die Harmonisierung von Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit konzentrieren. Dies erfordert eine enge Vernetzung und Integration verschiedener Disziplinen und Technologien, um den steigenden Anforderungen der Märkte gerecht zu werden. Unternehmen, die diese Trends frühzeitig adaptieren, können ihre Prozesse optimieren und ihre Resilienz stärken. Durch die Öffnung für diese Entwicklungen haben Organisationen die Chance, ihre Position langfristig zu sichern und sich als zukunftsfähig und wettbewerbsfähig zu positionieren.

Gregor Greinke

Gregor

Greinke

CEO

GBTEC Software AG

Der studierte Wirtschaftsinformatiker Gregor Greinke weist über zwanzig Jahre BPM-Erfahrung auf. Mit der Gründung von GBTEC, seiner zweiten Firma, hat er ein heute weltweit bekanntes Softwareunternehmen im Bereich Business Process Management etabliert.
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