In der Arbeitswelt 4.0 gehört der Begriff „Stillstand“ nicht mehr zum Wortschatz von Unternehmen – zumindest nicht, wenn sie erfolgreich am Wettbewerb teilnehmen und mit Konkurrenten Schritt halten wollen. Beinahe täglich ergeben sich neue Entwicklungen, Innovationen drängen auf den Markt und alte Konzepte fallen damit heraus.
Eine Tatsache, die auch Myrko Rudolph, Geschäftsführer der exapture GmbH, immer wieder bemerkt: „Digitalisierung lässt sich nicht durch ‚kommen – installieren – gehen‘ realisieren. Projekte beginnen oft mit dem Analysieren und dem schrittweisen Annähern an die passende Lösung.“ Rudolphs Unternehmen entwickelt und vertreibt intelligente Softwareerweiterungen für Multifunktionsgeräte, die eine Transaktion von Informationen auf Papierdokumenten in digitale Systeme ermöglichen. Als ebenso wichtig wie diese gute Vorbereitung erweist sich allerdings auch die weiterführende Arbeit nach der Software-Implementierung. „Um immer auf dem neusten Stand der Technik zu bleiben, müssen Entwickler ihre Lösungen regelmäßig weiterentwickeln und anpassen“, erklärt der Experte für Digitalisierungsprozesse. „Ein zu häufig unterschätzter Prozess.“
Verschiedene Ansätze
Immer öfter stellt sich in dieser neuen Arbeitswelt daher die Grundsatzfrage nach der Art des geeigneten Personals: Generalisten oder doch eher Spezialisten? Erstere können mit begrenztem Wissen auf verschiedensten Feldern punkten. Letztgenannte hingegen legen sich auf einige wenige Bereiche fest, beherrschen diese dann allerdings in ihrer Gänze. Doch welcher Ansatz eignet sich für alle schrittweise verlaufenden Prozesse? „Bei der nachhaltigen Implementierung von Digitalisierungssoftware empfiehlt sich eher ein Fokus auf Qualität statt auf Quantität“, erklärt Rudolph.
„Der Generalist liefert und der Spezialist löst – und an Lösungen sollte jeder interessiert sein, der sich eine digitale Weiterentwicklung in seinem Unternehmen wünscht.“ Vor allem das Bankwesen setzt auch in ihrem Kontakt mit dem Endverbraucher immer weiter auf eine digitalisierte Arbeitsweise. Sei es bei der durch die neuen Passagen im GwG verschärfte Personenerkennung oder jeglicher anderer Überführung auf haptischen Mitteln abgebildeter Informationen in die hauseigenen Systeme – der Bedarf an schnell und möglichst fehlerfrei ablaufenden Digitalisierungsprozessen erhöht sich fortlaufend, ebenso wie der Anspruch an sie.
Dem Wandel angepasst
Weiterhin stellt sich ein Großteil des Bankwesens im Kern analog auf, was zu einem bleibend hohen Anteil an manuellen Prozessen führt. Doch ein verändertes Kundenverhalten, regelmäßige regulatorische Änderungen und eine immer weiter steigende Masse von neuen Wettbewerbern zwingen auch Finanzinstitute zum Umdenken. „Kunden- und Transaktionsdaten stellen einen wertvollen Rohstoff dar“, so Rudolph. „Daher bietet Digitalisierung in diesem Bereich ein enormes Potenzial.“ Vor allem im direkten Kundenkontakt besteht die Herausforderung in der Übertragung von Informationen auf Papier in die digitalen Datenbanken und Abrechnungs- beziehungsweise Kundensysteme. „Da aber auch der Fortschritt nicht stoppt und sich die Wünsche und Anforderungen an Software rasant mitentwickeln, müssen Digitalisierer ihre Projekte auch dort stetig verbessern“, erklärt der exapture-Geschäftsführer. „Die Erfolge von gestern garantieren eben nicht die Siege von morgen.“