Die 5 wichtigsten IT-Trends 2024

Was das Jahr 2024 bringen wird, ist noch ungewiss. Aber feststeht, IT-Abteilungen und Unternehmen werden um einige Themen nicht drumherum kommen.

Wir haben Thomas Kühlewein, Geschäftsführer der DACH-Region des Fortune-500-Solutions Integrators Insight gefragt: Was sind die fünf wichtigsten IT-Trends in diesem Jahr?

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Herr Kühlewein, Insight hat sich die aktuellen Entwicklungen im IT-Markt genau angesehen und in einem Report die wichtigsten Trends definiert. Was erwarten Sie für das Jahr 2024?

Thomas Kühlewein: Die fünf Haupttrends sind der phygitale Kunde, ökologische Nachhaltigkeit, die verstärkte Vernetzung durch IoT, die Dezentralisierung von Arbeit und das große Thema generative künstliche Intelligenz. Im vergangenen Jahr wurde viel über Gen KI gesprochen. Dieses Jahr werden Organisationen verstärkt in die Umsetzung gehen – mit allen Herausforderungen, die damit verbunden sind. Generative KI muss technisch gut vorbereitet, strategisch eingeführt und nach sorgfältig definierten Richtlinien genutzt werden. Dann ist sie für viele Unternehmen ein echter Game Changer, weil sie hilft, Daten in Wissen zu verwandeln.

Sie verändert die Grundlagen der Entscheidungsfindung. Dies wiederum verbessert unsere Fähigkeit, bekannte Probleme schneller zu lösen und dieses Wissen zu nutzen, um neue Herausforderungen zu erkennen und zu überwinden. Dies gilt selbst dann, wenn diese Herausforderungen bisher unbekannt waren, sich aber auf die Unternehmen auswirken oder auswirken könnten.

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Als einen wichtigen Trend nennen Sie den phygitalen Kunden, ein noch nicht so geläufiger Neologismus. Können Sie das erläutern?

Thomas Kühlewein: Phygital ist eine Kombination der Worte physisch und digital und bezeichnet eine nahtlose Verschmelzung der Online- und Offline-Welt. Diese wird weiter zunehmen. Heute erwarten Kunden, dass sie sich problemlos zwischen diesen Welten bewegen können. Unternehmen müssen hybride Möglichkeiten schaffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Nur ein ganzheitliches Erlebnis wird für treue Kunden sorgen.

Darüber hinaus eröffnet das digitale Kundenerlebnis den Anbietern durch die ständige Erfassung und Analyse von Daten neue Optionen, näher an den Kunden zu rücken. Aber die Interaktionen mit dem Kunden müssen trotz steigender Automatisierung und Digitalisierung empathisch und emotional intelligent bleiben. Es ist ein hochspannender Balance-Akt.

Neben dem Kundenerlebnis wird ein zweiter Teil unseres Lebens immer mehr von hybriden Konzepten geprägt: die Arbeit.

Thomas Kühlewein: Arbeit – und nicht ausschließlich die im Büro – ist heute hybrid, global, flexibel, mobil und stark vernetzt. Mitarbeiter erwarten daher, unabhängig von ihrem physischen Standort auf Systeme, kollaborative Tools und virtuelle Arbeitsräume zugreifen zu können. Unternehmen müssen diese Erwartungen erfüllen, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten. Damit einher gehen aber auch infrastrukturelle Herausforderungen an die Cybersicherheit und die Anbindung ans Internet oder Unternehmensnetz.

Als weiteren Trend haben Sie die zunehmende Vernetzung durch IoT genannt. Wie verändert das Internet of Things unsere Welt?

Thomas Kühlewein: Die Anzahl der vernetzten Geräte steigt weiter. Das Internet der Dinge ist allgegenwärtig in unserem Leben und an unseren Arbeitsplätzen. Mit dem flächendeckenden Ausbau von 5G wird sich das Wachstum des IoT fortsetzen. Damit entsteht aber eine Herausforderung: die durch IoT erzeugten, riesigen Datenmengen. Es ist weder praktikabel noch sinnvoll, alle von IoT-Geräten erzeugten Daten zu speichern und zu analysieren. Dennoch ist es wichtig, Wege zu finden, um die wichtigsten Kennzahlen zu erfassen und zu verwerten. Schließlich können diese Daten dabei helfen, Interaktionen und Geschäftsprozesse zu optimieren. Aus diesem Grund sehen wir eine wachsende Bedeutung von intelligentem Edge Computing.

Neben allen Themen im Bereich Digitalisierung nennen Sie als einen der wichtigsten Trends die ökologische Nachhaltigkeit. Wandelt sich dieses Thema in Ihren Augen von einem Begriff, über den man redet, zu einem Ziel, das Unternehmen strategisch verfolgen?

Thomas Kühlewein: Definitiv. Nachhaltigkeit ist nicht mehr etwas, was Unternehmen aus Image-Gründen auf ihre Website schreiben. Sie steht im Zentrum einer modernen Unternehmensführung, die die Aspekte Umwelt, Soziales und Governance (ESG) berücksichtigt. Unternehmen beurteilen Partner und Lieferanten zunehmend auch nach ihren Nachhaltigkeitswerten. Wer gesetzliche Regelungen erfüllen, Reputationsschäden und finanzielle Risiken vermeiden und gleichzeitig seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden will, kommt um ganzheitliche Nachhaltigkeitskonzepte nicht herum. In diesen spielen die vier erstgenannten Trends eine große Rolle, denn sie haben das Potenzial, die Nachhaltigkeit zu erhöhen.

Generell sollten sich Unternehmen und Dienstleister für Organisationen bei Entscheidungen und geplanten Maßnahmen drei Fragen stellen: 1. Ist die Maßnahme oder Änderung notwendig? 2. Ist sie sinnvoll? Und 3. Ist sie nachhaltig?

Herr Kühlewein, wir danken für das Gespräch.

Thomas

Kühlewein

Geschäftsführer DACH

Insight

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