In Deutschland treiben die digitale Transformation, ethische KI-Rahmenbedingungen und globale Konnektivität die Unternehmen der Zukunft an. Besonders die Fähigkeit, ethische Praktiken zu demonstrieren, könnte sie aber bremsen.
Am Ende eines Jahres ist es für viele Unternehmen an der Zeit, Bilanz zu ziehen – diesmal vor allem in Bezug auf Künstliche Intelligenz: Quer durch alle Branchen setzen Unternehmen auf KI und sehen darin einen wichtigen Erfolgsfaktor. Die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland (87 %) geben an, dass KI derzeit vor allem einen Einfluss auf das Erreichen ihrer Geschäftsziele hat. Mehr als die Hälfte von ihnen schätzt diesen Einfluss als erheblich ein.
Wenig überraschend ist es daher, dass deutsche Entscheider die digitale Transformation rund um KI und maschinelles Lernen als wichtigstes Merkmal eines Unternehmens in der Zukunft ansehen (22 %), gefolgt von ethischen Rahmenbedingungen für KI (21 %) und der globalen Vernetzung von Menschen, Systemen und Geräten (19 %). Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie von Alteryx, für die das Unternehmen für Analytics Automation 200 IT- und Business-Entscheidern in deutschen Unternehmen befragt hat.
Die Studie zeigt auch die Fallstricke auf: Fast die Hälfte der befragten deutschen Entscheider (48 %) sieht in der Notwendigkeit, mehr in das Verständnis der Kundenbedürfnisse für relevante Angebote zu investieren, ein Hindernis auf dem Weg zu einem Unternehmen der Zukunft. Ebenso sind 39 Prozent der Meinung, dass ihr Unternehmen auch ethische Praktiken und seine ökologische Verantwortung besser demonstrieren muss, um zukunftsfähig zu sein.
KI wird in allen Unternehmensbereichen und -funktionen allgegenwärtig sein
Bei der Gestaltung des Unternehmens der Zukunft stehen Technologien im Vordergrund: 60 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Investitionen von Unternehmen in fortschrittliche Technologien zunehmen werden. 39 Prozent geben dabei an, dass sich aufkommende Technologien wie KI positiv auf das Unternehmen der Zukunft auswirken werden, und laut mehr als der Hälfte (52 %) wird der Einsatz von KI in allen Geschäftsbereichen und -funktionen allgegenwärtig sein.
Für deutsche Unternehmen ist dabei vor allem die Kombination von Automatisierung und KI bei der Datenanalyse (47 %) am interessantesten, was wichtige ethische Fragen in Bezug auf die Themen Datenschutz (48 %), Datenmanagement (40 %), Transparenz (38 %) und Compliance (38 %) aufwirft.
Starkes Interesse an KI-Gesetzen und -Richtlinien
In der Tat zeigen die Ergebnisse, dass Organisationen in Deutschland ein starkes Interesse an Gesetzen und Richtlinien haben, die den Einsatz von KI regeln. Während drei von vier Entscheidungstragenden (74 Prozent) Bedenken hinsichtlich des Einsatzes von KI haben, hält eine deutliche Mehrheit der Entscheider (83 %) die Sicherheit, Ethik und Governance von KI für wichtig oder sogar sehr wichtig für den zukünftigen Unternehmenserfolg. Bereits heute sind 86 Prozent der deutschen Unternehmen der Meinung, dass in ihrer Branche Regeln und Standards für den Einsatz von KI entwickelt werden sollten – insbesondere für den Einsatz generativer KI.
„Es mag viele überraschen, dass sich deutsche Unternehmen mit überwältigender Mehrheit für eine Regulierung von KI aussprechen, was angesichts der aktuellen Debatte um ein europäisches KI-Gesetz bemerkenswert ist“, so Peter Fuhrmann, Regional Vice President, Central Europe, bei Alteryx. „Je mehr Unternehmen die Möglichkeiten von KI ausloten, desto mehr rechtliche und ethische Fragen werden aufkommen. Regulierung wird daher eine Schlüsselrolle bei der erfolgreichen Implementierung von KI spielen und für Führungskräfte ebenso wichtig werden wie Innovation. Mit der richtigen Grundlage, die auf einem unternehmensweiten Ansatz für die datengestützte Entscheidungsfindung basiert und es allen Mitarbeitenden ermöglicht, die Vorteile der Technologie voll auszuschöpfen, werden die Unternehmen mehr Vertrauen und Zuversicht haben, ihre Reise in die KI sicher zu anzutreten.“
Damit lassen sich dann auch mögliche Konsequenzen infolge eines fehlenden ethischen Rahmenwerks eindämmen, die nach Ansicht deutscher Entscheider die Geschäftsfähigkeit erheblich beeinträchtigen können. Als Folgen nennen sie die Möglichkeit rechtlicher und ethischer Konsequenzen (48 %), die Schädigung der Markenreputation (42 %), die Beeinträchtigung der Attraktivität des Arbeitsplatzes (39 %), den Verlust von geistigem Eigentum und Daten (38 %) sowie Betriebsunterbrechungen (33 %).
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