Die COVID-19-Pandemie hat zahlreiche Schwächen im deutschen Gesundheitswesen aufgedeckt und unter Versicherern (Kostenträgern) sowie Gesundheitsdienstleistern das Interesse an der digitalen Transformation erhöht.
Dies meldet eine neue Studie der Information Services Group, ein führendes, globales Marktforschungs- und Beratungsunternehmen im Technologiesegment.
Die Studie „ISG Provider Lens™ Intelligent Healthcare Digital Services Report Germany 2020“ stellt fest, dass Herausforderungen im Unternehmensbetrieb sowie höhere Pflegebedarfe bereits vor der COVID-19-Krise zu Schwächen im deutschen Gesundheitswesen geführt haben. Beispielsweise erschwere die fortgesetzte Nutzung nicht-digitaler Verfahren Effizienz und Kostensenkungen. Zudem bestehe ein Bedarf an besseren Systemen der Telemedizin, die sowohl bei der Bewältigung von COVID-19 als auch bei den regulären Gesundheitsanforderungen im ländlichen Raum eine wichtige Rolle spielt.
Die Gesundheitsdienstleister und Kostenträger des Landes stellen sich diesen Herausforderungen, indem sie auf digitale Lösungen setzen, insbesondere auf Automation, künstliche Intelligenz und die Bereitstellung von Ressourcen aus der Cloud, so die Studie.
„Deutsche Unternehmen im Gesundheitswesen erkennen die Notwendigkeit der digitalen Transformation heute deutlicher denn je“, sagt Andrea Spiegelhoff, ISG EMEA-Partner in Deutschland. „Da sie damit beginnen, ihre Pläne jetzt umzusetzen, sind jene IT-Serviceanbieter gut aufgestellt, die die Anforderungen und Regularien der Branche kennen und somit erfolgreiche Systemeinführungen ermöglichen.“
ISG zufolge stand das deutsche Gesundheitswesen bereits vor der COVID-19-Pandemie an vielen Stellen unter Druck. Unternehmen seien schon länger mit einer alternden Bevölkerung, mit einer zunehmenden Nachfrage nach praktischen Lösungen und einer steigenden Regulierung von Dienstleistungen und Daten konfrontiert.
Auch da alle deutschen Krankenversicherer und Krankenkassen seit dem 1. Januar 2021 eine elektronische Patientenakte führen müssen, nehme die Digitalisierung nun an Fahrt auf. Während andere Regularien die Digitalisierung der Branche eher behindert hätten, habe dieses Gesetz eine stimulierende Wirkung. Bei Krankenversicherern sei die Digitalisierung insgesamt bereits weiter fortgeschritten als bei Gesundheitsdienstleistern. Weitere wichtige Treiber der Digitalisierung seien Ziele wie Kostendämpfung und eine verbesserte Einbindung von Patienten.
Die Pandemie habe den Kostenträgern zudem die Vorteile flexibler Betriebsabläufe vor Augen geführt und das Interesse an einer Migration in die Cloud und an der Bereitstellung von Geschäftsprozessen als Service (BPaaS, Business-Process-as-a-Service) gesteigert. Das Management von Kostenträgern ist insbesondere an BPaaS-Anbietern interessiert, die sich mit den spezifischen Anforderungen und Regularien der Branche auskennen, so ISG.
Der Studie zufolge besitzen jene Anbieter von Digitalisierungsservices die besten Karten, die dem deutschen Gesundheitswesen ein breit gefächertes Serviceportfolio, detaillierte Kenntnisse lokaler Regulatorien, ein tiefgreifendes Branchen-Know-how und Beratungskompetenz in geschäftlichen und IT-Fragen bieten können.
Die Studie „ISG Provider Lens™ Intelligent Healthcare Digital Services Report Germany 2020“ bewertet die Fähigkeiten von 24 Anbietern in drei Marktsegmenten (Quadranten): „Payer Business Process as a Service“, „Payer Digital Transformation Services“ und „Provider Digital Transformation Services“.
Der Studie zufolge konnte sich Accenture in allen drei Quadranten als „Leader“ positionieren. Atos, CANCOM, Computacenter und IBM sind in jeweils zwei Quadranten Leader und Cognizant, Deutsche Telekom (Telekom Healthcare Solutions), Deutsche Telekom (TSI) sowie DXC in jeweils einem Quadranten.
Darüber hinaus wurde Cognizant in einem Quadranten als „Rising Star“ bezeichnet – nach Definition von ISG ein Unternehmen mit „vielversprechendem Portfolio“ und „hohem Zukunftspotenzial“.
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