Der 20. März war nicht nur Frühlingsanfang, sondern auch der Tag, seit dem Unternehmen ihre Mitarbeiter wieder zurück ins Büro rufen können.
Der Anspruch der Angestellten, im Home Office zu arbeiten, ist tags zuvor zusammen mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen zum Schutz vor COVID-19 ausgelaufen.
Aber nicht nur aufgrund der wieder gestiegenen Infektionszahlen erscheint die Vorstellung, wieder jeden Morgen ins Büro zu fahren, vielen Arbeitnehmern unattraktiv. Im letzten Jahr fand eine Studie von Citrix beispielsweise heraus, dass unter den Digital Natives – digital versierte Arbeitskräfte der Generationen Y und Z – die Mehrheit (65 Prozent) künftig dauerhaft oder überwiegend Zuhause arbeiten möchte. Allerdings: Unter den befragten Führungskräften glauben dagegen fast genauso viele (64 Prozent), dass die jüngeren Arbeitskräfte vor allem oder ausschließlich im Büro arbeiten möchten.
Drohen damit nun landesweit in Unternehmen Konflikte darüber, wer wann wo und wie arbeiten darf?
Die Frage ist nicht, wo die Mitarbeiter arbeiten, sondern wie sicher
Es liegt an den Führungskräften, genau das zu verhindern! Sie müssen zwei Dinge erkennen: Zum einen, dass auch wenn sie selbst lieber im Büro arbeiten, dies nicht unbedingt für Mitarbeiter gilt. Zum anderen, dass ihre Mitarbeiter in den vergangenen zwei Jahren im Home Office – und trotz der schwierigen Umstände – oft gute Arbeit geleistet haben. Warum etwas ändern, das doch funktioniert? Zumal eine erzwungene Rückkehr ins Büro der Motivation der Mitarbeiter sicherlich nicht förderlich ist – im Gegenteil.
Stattdessen sollten Führungskräfte ihr Augenmerk lieber auf etwas anderes richten: Die IT-Sicherheit im Home Office, denn hier gibt es durchaus noch Nachholbedarf. So berichten in einer weiteren Citrix-Umfrage drei von fünf befragten IT-Entscheider (59 Prozent), dass sie mit einem erhöhten Volumen an Sicherheitsrisken kämpfen. Verwenden die Mitarbeiter beispielsweise eigene Geräte, um auf Cloud-Anwendungen zuzugreifen, vergrößert sich die Angriffsfläche. Auch nutzen Angestellte womöglich Lösungen, die gar nicht von der IT freigegeben sind, weil ihnen diese die Arbeit erleichtern. Aber was die IT-Abteilung nicht kennt, kann sie auch nicht kontrollieren oder absichern.
Gleichzeitig sehen mehr als zwei Drittel der IT-Experten (69 Prozent) die Pandemie aber auch als Chance, eine langfristige Sicherheitsstrategie zu entwickeln, die den neuen Arbeitsweisen Rechnung trägt. Dafür benötigen sie allerdings die Unterstützung der Entscheidungsträger ihres Unternehmens. Denn für die Strategie und ihre Implementation werden neue Ressourcen gebraucht, nicht nur neue Tools und Anwendungen, sondern möglicherweise auch neues Personal. Darüber hinaus müssen Führungskräfte Richtlinien zum sicheren Umgang mit der Unternehmens-IT vorgeben und selbst als gutes Beispiel vorangehen. Schnell mal per WhatsApp Nachrichten an die Mitarbeiter geschickt, obwohl die IT das verboten hat – bitte nicht!
Die Umstellung auf remote oder hybride Arbeit ist und bleibt ein Kraftakt für alle Beteiligten. Die Lösung ist aber nicht, die Mitarbeiter ins Büro zurückzubeordern. Stattdessen gilt es die Anstrengungen auf die Aspekte richten, die für eine erfolgreiche Umstellung entscheidend sind – wie eben die IT-Sicherheit.