Autonome Robo-Rasenmäher, intelligentes Pflanzen-Monitoring oder eine digital gesteuerte Bewässerung: Smarte Haus- und Gartengeräte erleichtern und verbessern die Pflege des heimischen Gartens.
„Smart Gardening unterstützt ambitionierte Freizeitgärtner:innen bei der Arbeit oder nimmt ihnen unliebsame Tätigkeiten ab“, sagt Marc Fliehe, Bereichsleiter Digitalisierung und IT-Sicherheit beim TÜV-Verband. „Viele digital gesteuerte Geräte können Aufgaben wie Rasenmähen oder Wässern sehr zuverlässig, sorgfältig und ressourcenschonend erledigen.“ So messen beispielsweise intelligente Bewässerungsanlagen die Bodenfeuchtigkeit und beachten aktuelle Wettervorhersagen. Gartenbesitzer:innen sollten sich vor dem Kauf smarter Geräte überlegen, welche Arbeiten sie abgeben möchten und klären, ob ihr Garten die Voraussetzungen für den Einsatz digitaler Technologien erfüllt. „Viele Funktionen smarter Geräte und Anwendungen sind nur nutzbar, wenn im Garten eine stabile Internetverbindung vorhanden ist“, sagt Fliehe. „Das Funknetz und die angedockten Geräte sollten so aufgesetzt werden, dass sie vor Hackerangriffen geschützt und somit kein Einfallstor für Kriminelle sind.“
Den Garten auf den Einsatz smarter Technologie vorbereiten
Für einen smarten Garten sind ein Stromanschluss und eine drahtlose Internetverbindung notwendig. Viele smarte Geräte müssen dauerhaft oder regelmäßig zum Laden an Strom angeschlossen werden und noch laufen nur wenige Systeme mit Solarenergie. Wie alle Applikationen im Internet of Things (IoT) werden Smart-Gardening-Geräte mit dem Internet verbunden. Die Anwendungen lassen sich per Computer, Smartphone, Sprachbefehl oder automatischer Schaltregel bedienen. Um alle Funktionen nutzen zu können, sollten Gärtner:innen sicherstellen, dass ihr Router auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten ein starkes WiFi-Signal sendet.
Smart-Gardening-Anwendungen vor Hackerangriffen schützen
Laut einer Umfrage des TÜV-Verbandes sind Verbraucher:innen noch sehr zurückhaltend bei der Anschaffung von Smart-Gardening-Geräten. Nur 3 Prozent nutzen einen Mähroboter und 2 Prozent ein anderes smartes Gartenwerkzeug. Diese Zurückhaltung ist auch auf Bedenken zurückzuführen, dass Hacker die IoT-Geräte ins Visier nehmen könnten: 39 Prozent der Befragten haben aus Angst vor Cyberangriffen auf den Kauf von Smart-Home-Produkten verzichtet. Damit smarte Haus- oder Gartentechnik kein leichtes Ziel für Cyberkriminelle ist, können Nutzer:innen einige Vorkehrungen treffen. „Veraltete Router und fehlende Software-Updates sind Schwachstellen, die kriminelle Hacker leicht ausnutzen können“, sagt Fliehe. „Neue Router haben in ihrer Software häufig bessere Sicherheitsfunktionen und schützen das Netzwerk zeitgemäß.“ Daher seien regelmäßige Software-Updates sowohl bei Routern als auch den angeschlossenen Geräten Pflicht. Mit dem Router kann ein separates Netzwerk für die smarten Gartengeräte eingerichtet werden, das nicht mit dem WLAN im Haus verbunden ist. Bei einem Hacker-Angriff auf den Mähroboter sind sensible private Daten trotzdem sicher. Fliehe: „Vor der Inbetriebnahme smarter Produkte sollten voreingestellten Passwörter in Geräten und deren Apps geändert werden. Eine große Sicherheitslücke sind schwache Passwörter.“ Ein starkes Passwort ist mindestens zehn Zeichen lang und nutzt eine Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Zeichen.
Zu guter Letzt sollten Verbraucher:innen einen Blick in die Datenschutzerklärung des Herstellers werfen, um die Gefahr eines Datenmissbrauchs zu verringern. Viele smarte Geräte sammeln personenbezogene Daten für Zwecke, die nicht in Verbindung zum jeweiligen Gerät stehen oder sie werden für lange Zeit gespeichert. Ob sie der Sammlung solcher Daten zustimmen wollen, sollten Verbraucher:innen vor dem Kauf entscheiden.
Methodik-Hinweis: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag des TÜV-Verbands unter 1.005 Personen ab 16 Jahren. Die Befragung hat im Januar 2021 stattgefunden. Die Frage lautete: „Welche vernetzten „smarten“ Hausgeräte nutzen Sie persönlich in Ihrem Haushalt?“ Anschlussfrage: „Im Zusammenhang mit smarten Geräten wird über IT-Sicherheit diskutiert. Wie sehr stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?“
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